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Rudi Kargus - der Mann mit der Lizenz zum Elfertöten

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Rudi Kargus - der Mann mit der Lizenz zum Elfertöten

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Mit der Lizenz zum Elfertöten

Rudi Kargus stand oft im Schatten der ganz Großen und wurde für eine Eigenschaft doch beneidet. Über einen Mann mit der Lizenz zum Elfmeter-Töten.
Am 30.Mai 1987 beendet Rudi Kargus seine Fußball-Karriere. In der Nationalmannschaft steht er im Schatten von Sepp Maier, doch mit 24 parierten Strafstößen ist er eine Klasse für sich.
Rudi Kargus stand oft im Schatten der ganz Großen und wurde für eine Eigenschaft doch beneidet. Über einen Mann mit der Lizenz zum Elfmeter-Töten.

Er nahm an einer WM und an einer EM teil und darf sich offiziell Ex-Nationaltorhüter nennen. Doch wie so viele in seiner Generation blieb auch er im Schatten eines Übermächtigen – an Sepp Maier kam Rudi Kargus nicht vorbei. Am Dienstag, den 15. August, feiert der frühere Weltklasse-Keeper seinen 71. Geburtstag.

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Ganze drei Länderspiele waren ihm von 1975 bis 1977 vergönnt, auch als er mit dem HSV 1979 die Meisterschaft gewann, kam er nicht in den deutschen Kasten. Viele Fans forderten das, denn Kargus hatte eine Spezialität, um die ihn alle Kollegen einschließlich Sepp Maier beneideten.

Er konnte dank seiner Reaktionsschnelligkeit Elfmeter halten, in Serie. Auch, weil er die Schützen im Fernsehen studierte und der Rest war Kopfsache.

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„Hat man erst einen Ruf als Elfmetertöter, dann ist das psychologisch ein großer Vorteil. Der Schütze wird unsicher“, dozierte er schon im Dezember 1975.

Auch Schumacher kam nicht an Kargus ran

Am 30. Mai 1987 durfte er im Trikot seines vierten und letzten Bundesligaklubs Fortuna Düsseldorf in seinem dem 408. und letzten Spiel sein Können zwar nicht noch einmal aufführen. Aber die Marke, die er bis dahin gesetzt hatte, ist unerreicht: er hielt 23 von 69 Elfmetern und brachte sechs weitere Spieler dazu, den Ball am Tor vorbeizuschießen oder das Gestänge zu treffen.

Der Zweitplatzierte Toni Schumacher (Köln/Schalke) liegt schon deutlich zurück (18 gehalten).

Erstmals Aufmerksamkeit erregte Kargus allerdings in einem Pokalspiel kurz vor Weihnachten 1973. Nachdem der HSV in Gladbach ein 2:2 erstritten hatte, kam es, nach damaligen Regularien, zum Wiederholungsspiel.

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Wieder gab es keinen Sieger, nach 120 Minuten stand es 1:1. So erlebten die 50.000 Zuschauer an diesem bitterkalten Abend ein damals äußerst seltenes Elfmeterschießen, das einen Mann berühmt machte: HSV-Torwart Rudi Kargus, 21 Jahre jung, parierte die Schüsse von Rainer Bonhof, Horst Köppel und Dietmar Danner, nur Jupp Heynckes bezwang ihn.

Drei gehaltene Elfmeter waren ein Novum in der Pokal-Geschichte und alle fragten Kargus nach seinem Geheimnis: „Die richtige Ecke erwischen, das ist es.“ Das gelang ihm noch ziemlich oft und die Namen seiner Opfer waren denkbar prominent.

Selbst Müller und Fischer kannten kein Mittel gegen Kargus

Mit Klaus Fischer, Gerd Müller oder Klaus Toppmöller scheiterten selbst die größten Torjäger der Siebziger an Kargus, der nur zehn seiner 23 Elfmeter als HSV-Keeper parierte.

1980 wurde er abgeschoben, bezog Arbeitslosenunterstützung. Dann erbarmte sich der 1. FC Nürnberg des Hexers, der dankte es unter anderem mit acht Elfmeterparaden bis 1984.

Trotzdem stieg der Club ab. Nachdem er als einer der Rädelsführer der berühmten Oktoberrevolution gegen Trainer Heinz Höher fristlos entlassen wurde, heuerte er im Herbst 1984 beim Karlsruher SC und schnappte sich in 22 Spielen drei weitere Elfmeter, darunter einen von Rekordverwandler Manfred Kaltz, den er noch bestens vom HSV kannte.

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Seine Reflexe verhinderten den nächsten Abstieg nicht und auch bei seinem letzten Klub, der Fortuna, ereilte ihn 1987 dieses Schicksal.

Er nutzte die Zeit immerhin zum Aufstocken seines Rekords und entschärfte noch zwei Elfmeter von Wolfram Wuttke und Bochum-Oldie Michael „Ata“ Lameck – dem einzigen Spieler, der zweimal an ihm scheiterte.

1987/88 war er noch Ersatzkeeper für Bodo Illgner beim 1. FC Köln, in dessen Schatten er seine Karriere ohne Einsatz beendete. Mit einem Rekord, der seit 35 Jahren hält.