Erst schwankte RB Leipzig zwischen Fassungslosigkeit und blanke Wut - am Ende war es dann doch grenzenloser Jubel!
RB-Wahnsinn in der Nachspielzeit
Im Kampf um die Champions-League-Qualifikation verhinderte der Red-Bull-Klub dank der späten Treffer von Willi Orban (87.) und Dominik Szoboszlai (90.+6) beim 2:1 (0:0) gegen Werder Bremen mit Ach und Krach eine Pleite und nutzen doch noch die große Chance, am Tabellen-Rivalen Union Berlin auf Rang drei vorbeizuziehen.
Es war der vierte Pflichtspielsieg in Folge für die Sachsen. Für Werder, das erneut auf den verletzten Nationalstürmer Niclas Füllkrug verzichten musste, war es die dritte Niederlage in Folge.
VAR-Wirbel bei Leipzig vs. Bremen
Großer Wirbel um eine strittige VAR-Entscheidung sorgte aber für reichlich Redebedarf nach einem emotionalen und turbulenten Duell.
Ein Tor ausgerechnet des gebürtigen Leipzigers Leonardo Bittencourt in der 70. Minute hatte dem Team von Coach Marco Rose zunächst einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Was die Sache umso bitterer machte: Wenige Augenblicke (69.) zuvor hatte RB durch Christopher Nkunku zur vermeintlichen Führung getroffen.
Die wurde nach einem Videobeweis vom Schiedsrichter aber wieder zurückgenommen. Begründung: Foul von Simakan an Bittencourt in der Entstehung.
In der Folge gab es auch noch lautstarke Wortgefechte auf dem Feld inklusive Rudelbildung. Nachdem Werder-Profi Ilia Gruev von Schiedsrichter Florian Badstübner gebeten wurde, seinen Krampf doch bitte außerhalb des Felds behandeln zu lassen, gab es abseits davon eine heftige Rudelbildung inklusive Gelber Karte durch Szoboslai.
Immer wütender anrennende Leipziger drehten die Partie dann aber in einer wilden Schlussphase noch durch Orban und Szoboszlai.
Gäste mit mutigem Beginn
Bei den Sachsen fehlte der zuletzt furios aufspielende Dani Olmo kurzfristig wegen leichter muskulärer Probleme, Trainer Marco Rose hatte aufgrund der sonst aber vollen Personaldecke „schwierige Entscheidungen“ angekündigt - und das von ihm gewählte Team hatte einige Mühe mit frech aufspielenden Bremern. RB fand nur wenig Lücken in der Werder-Defensive, Timo Werner lupfte knapp über das Tor (20.), der Abschluss von Konrad Laimer (21.) war zu ungefährlich.
Die Gäste versteckten sich nicht, die letzte Präzision fehlte dem Team von Trainer Ole Werner aber zunächst. Leipzig übernahm immer mehr die Spielkontrolle, der hochkarätig besetzten Offensive um Nkunku fehlte in der Red Bull Arena aber die zündende Idee. Szoboszlai zog eine Ecke frech direkt aufs Tor, scheiterte aber am Pfosten (42.).
Auch nach dem Seitenwechsel scheuten beide Teams zunächst das Risiko, der auffällige Laimer scheiterte aus der Distanz an SVW-Keeper Jiri Pavlenka (52.). Werder bemühte sich um Entlastung, Romano Schmid vergab bei einem satten Abschluss die bis dahin beste Bremer Chance (55.).
Dann überschlugen sich die Ereignisse: Marvin Ducksch scheiterte zunächst aus kurzer Distanz an RB-Keeper Janis Blaswich (64.), Nkunku traf wenig später nach Zuspiel von Werner zur vermeintlichen Führung (66.), doch Schiedsrichter Florian Badstübner nahm den Treffer aufgrund eines leichten Schubsers von Laimer an Bittencourt per Videobeweis zurück - eine harte Entscheidung.
Bittencourt war es dann, der kurz darauf den Treffer für die Gäste erzielte. Orban per Kopf und Szoboszlai drehten aber die Begegnung.