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"Noch nie erlebt!" Harte Kritik am FC Bayern | SPORT1-Kolumne von Stefan Effenberg

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"Noch nie erlebt!" Harte Kritik am FC Bayern | SPORT1-Kolumne von Stefan Effenberg

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Effenberg rechnet mit Bayern ab

Der FC Bayern ist der neue, alte Deutsche Meister. Der Titel wird aber überschattet vom Beben in der Führungsexperte. SPORT1-Experte Stefan Effenberg findet deutliche Worte für seinen Ex-Klub, Oliver Kahn und eine mögliche Verpflichtung von Max Eberl.
Im STAHLWERK Doppelpass wird diskutiert, was die Gründe für das Aus der Bayern-Bosse ist. Speziell Oliver Kahn wird scharf kritisiert.
Der FC Bayern ist der neue, alte Deutsche Meister. Der Titel wird aber überschattet vom Beben in der Führungsexperte. SPORT1-Experte Stefan Effenberg findet deutliche Worte für seinen Ex-Klub, Oliver Kahn und eine mögliche Verpflichtung von Max Eberl.

Liebe Fußball-Freunde,

es war eine glückliche Meisterschaft für den FC Bayern, sie war nicht verdient.

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Natürlich war das auch dem Spiel geschuldet, was Dortmund gegen Mainz abgeliefert hat. Ich muss auch sagen, dass die Verantwortlichen von Borussia Dortmund in einer Niederlage auch Größe gezeigt haben.

Das haben sie beim FC Bayern München in den vergangenen Wochen und Monaten nicht geschafft!

Bitter ist es für die Spieler, dass du eine Meisterschaft in der letzten Minute gewinnst - mit den ganzen Emotionen und Freunde - und die wird dann 60 Sekunden später getrübt durch die Bekanntgabe zum Aus von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn.

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So wie es in den vergangenen Wochen beim FC Bayern abgelaufen ist, ist das ist wirklich nicht so, wie ich den FC Bayern kenne. Das habe ich so auch nie erlebt in der ganzen Zeit, in der ich beim FC Bayern tätig war.

Kahn lebt in seiner eigenen Welt

Ich denke, dass Herr Dreesen auf der Pressekonferenz etwas ganz Wichtiges gesagt hat: Wenn es Warnsignale bei den Angestellten an der Säbener Straße gibt und ich bin verantwortlich, als neuer CEO das zurückzuholen, dann ist es ja ein Zeugnis - für und gegen Kahn.

Ich habe mit Oli und Hasan zusammengespielt. Hasan war immer extrem sympathisch, immer offen und so habe ich ihn auch als Sportvorstand mit den Spielern gesehen. Er war hoch angesehen, hat immer die Gespräche gesucht.

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Kahn hat das nicht getan, das hat er aber auch schon als Torwart nicht. Torwart ist eine Position, wo du in deiner eigenen Welt lebst. Ich glaube, dass er die Position als Torwart auch als CEO ein Stück weit weitergelebt hat.

Er lebte ein bisschen in seiner eigenen Welt, hat sich nie wirklich geöffnet, hat nicht die Gespräche gesucht, was du eigentlich machen solltest.

Es ist die größte Niederlage von Oliver Kahn

Und ich glaube auch ganz entscheidend bei der PK ist die Aussage von Herbert Hainer: Dass er sagt, wir haben mit beiden das gleiche Gespräch geführt.

Der eine hat gesagt: ‚Ich komme mit zu dem Spiel in der Hoffnung, dass wir noch Deutscher Meister werden, ich bin Teil der Mannschaft und ich möchte hier auch Respekt zeigen‘.

Und du hast Kahn, der das nicht wollte, der das nicht gemacht hat und ganz anderes reagiert hat.

Jetzt können wir hineininterpretieren: Was heißt emotional? Wie hat er sich wirklich verhalten? Aber die Entscheidung stand fest, dass die Obersten gesagt haben, er kommt nicht mit.

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Das ist die größte Niederlage für Oliver Kahn, auch wenn er einige sportlichen Niederlagen wie bei der WM 2002 eingesteckt hat.

Das Aus von Salihamidzic hat mich überrascht

Was ich aber überhaupt nicht verstehe, ist der Zeitpunkt. Wenn wir jetzt mal alles sacken lassen, was vor allem von Hainer und Dreesen gesagt wurde, dann kann man es bezogen auf die Personalie Oliver Kahn nachvollziehen und es ist auch verständlich, dass sie diesen Schritt gegangen sind.

Bei Hasan ist es für mich schwer, weil ich persönlich mit ihm eng verbunden bin. Das tut mir schon weh.

Das ist aber das Geschäft und es geht hier nur um den Verein und nicht die Person. Und da ist es wichtig, dass Uli (Hoeneß, Anm. d. Red.) und Kalle (Karl-Heinz Rummenigge) erstmal für eine gewisse Zeit heranrücken, den FC Bayern wieder neu aufstellen und man relativ schnell die letzten Wochen und Monate vergisst.

Eberl kommt nicht zum FC Bayern

Bei der Nachfolge von Salihamidzic würde ich mich sehr wundern, wenn Max Eberl nach dieser Geschichte - dem Abgang in Gladbach, dann dem Weg nach Leipzig, wo er den Job mit einer großen Euphorie angetreten ist - im Sommer oder Winter geht. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

Vielleicht ist es auch noch zu früh, über eine solche Personalie nachzudenken. Aber RB hat große Ziele und stattet Max Eberl mit so einem langfristigen Vertrag aus, um etwas aufzubauen und der große Konkurrent vom FC Bayern München zu werden. Dass er jetzt die Zelte wieder abbricht, um zum FC Bayern zu kommen, das kann ich mir nicht vorstellen.

Und da muss er auch als Mann dastehen und sagen: Ich habe hier einen Vertrag hier unterschrieben und ich bleibe bei RB.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Max Eberl die Zelte im Sommer oder Winter nicht abbricht. Wenn das der Fall sein sollte, dann werde ich Moderator beim STAHLWERK Doppelpass und Florian König Experte.

Bis bald,

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 54-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.