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"Mazraoui hat bei Bayern nichts mehr zu suchen": Fanclubs mit harter Kritik an Bayern-Verteidiger

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"Mazraoui hat bei Bayern nichts mehr zu suchen": Fanclubs mit harter Kritik an Bayern-Verteidiger

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Heftige Fan-Kritik an Mazraoui

Ein Kommentar unter einem Instagram-Post wird Noussair Mazraoui jetzt zum Verhängnis. Langjährige Bayern-Fans fordern eine Erklärung vom Rechtsverteidiger - andernfalls sehen sie schwarz für den Marokkaner.
Unter Julian Nagelsmann blühte Noussair Mazraoui auf, bei Thomas Tuchel kommt er bislang nur auf eine einzige Einsatzminute. Der Bayern-Star ist enttäuscht.
Ein Kommentar unter einem Instagram-Post wird Noussair Mazraoui jetzt zum Verhängnis. Langjährige Bayern-Fans fordern eine Erklärung vom Rechtsverteidiger - andernfalls sehen sie schwarz für den Marokkaner.

Bayerns Außenverteidiger Noussair Mazraoui spaltet die Fanseele beim FC Bayern.

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Was war passiert? Die Anhänger des Rekordmeisters hatten sich in einer kritischen Banner-Botschaft an den Spieler gewandt.

„Alle Farben sind schön. In Toulouse, München und überall. Respektiere unsere Werte, Mazraoui“, hieß es auf Plakaten, die die Bayern-Anhänger am Samstagabend beim 1:3 gegen RB Leipzig in der Allianz Arena hochhielten.

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Was war der Auslöser für diese Reaktion aus der Kurve? Mazraoui hatte sich in einem Instagram-Kommentar mit seinem marokkanischen Nationalmannschaftskollegen Zakaria Aboukhlal solidarisiert, der einer Kampagne gegen Homophobie in der Ligue 1 die Teilnahme verweigert hatte.

Zeichen der Toleranz bei Bayern

Aboukhlal spielt beim französischen Fußballverein FC Toulouse und sollte wie alle Profis in Frankreich am vergangenen Wochenende mit Trikots auflaufen, deren Namen und Nummern in Regenbogenfarben gehalten waren. Ein Zeichen der Toleranz - als einer von vier Spielern lehnte er ab.

„Respekt ist ein Wert, den ich sehr schätze“, schrieb Aboukhlal auf Instagram: „Das gilt für andere, aber auch für meine persönlichen Überzeugungen. Daher glaube ich nicht, dass ich die am besten geeignete Person bin, um an dieser Kampagne teilzunehmen.“ Sein Beitrag wurde mittlerweile gelöscht.

Der gebürtige Moslem Mazraoui kommentierte diese Sichtweise als einer von mehreren marokkanischen Spielern mit den Worten: „Gott segne dich, Bruder.“ Was am Samstag bei der Niederlage gegen Leipzig - Mazraoui wurde in der 86. Minute ausgewechselt - die Bayern-Fans auf den Plan rief.

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Bayern-Fan über Mazraoui: „Untragbar für uns“

Einer von ihnen macht nun bei SPORT1 seinem Ärger Luft: „Das Verhalten von Mazraoui ist untragbar für uns. Für die Werte des Unterrangs in der Südkurve geht das gar nicht, also so, wie wir uns sehen und positionieren. Mazraoui hat bei Bayern nichts mehr zu suchen. Ganz klar: Wer die Werte des Vereins nicht im Herzen trägt, muss gehen“, sagt Manuel Hillwig, Mitglied des Fanclubs „Stern des Südens Lippe“.

Der 52-Jährige ist auch Sänger der „Band of Bavaria“, die Fan-Musik für den FCB macht.

„Ich rede da nicht von den Leuten, die in der 80. Minute nach Hause gehen, weil der FC Bayern nicht Deutscher Meister wird, auf die können wir gerne verzichten“, schimpft Hillwig. „Die richtigen Fans, die im Unterrang stehen, haben keinen Bock mehr auf diesen Spieler. Da ist Mazraoui unten durch.“

Markus Mayer, 1. Vorstand des Bayern-Fanclubs „de rodn Waginga“, sieht es bei SPORT1 ähnlich.

Leitbild der Bayern mit Füßen getreten?

„Im Leitbild des FCB ist klar erklärt: ‚… dabei respektieren wir die Verschiedenartigkeit aller Menschen, nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr und zeigen eine klare Haltung.‘ Also nein, er ist nicht mehr tragbar, sonst würde der Klub seine Werte, für die er steht, mit Füßen treten. Hier muss der Verein reagieren“, betont Mayer.

Hat Mazraoui gegen das bayerische Leitbild verstoßen? „Ich denke nicht, dass er seine persönliche Haltung ändert - auch wenn sich der Spieler entschuldigt“, sagt Mayer.

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Georg Haas, Autor des Bayern-Blogs Miasanrot.de, sieht es nicht so krass wie Hillwig, aber doch kritisch.

„Die Aktion der Bayern-Fans finde ich stark. Werte auch dann und dort einzufordern, wo es Konfliktpotential hat, nämlich gegenüber den eigenen Idolen, ist keine Selbstverständlichkeit“, sagt der 42-Jährige zu SPORT1.

„Er hat seine Meinung geäußert“

„Was Mazraoui angeht: „Natürlich ist er noch tragbar. Er hat seine Meinung geäußert, das ist legitim. Aber - und das sollte eine Konsequenz sein - die Führung des FC Bayern muss mit ihm reden und erklären, dass Werte wie sexuelle Selbstbestimmung für den FC Bayern unantastbar sind.“

Wenn Mazraoui das grundsätzlich anders sehe, müsse man sich Gedanken machen, ob der FC Bayern der richtige Verein für ihn ist.

„Da sich der FC Bayern in der Vergangenheit mehrfach gegen Homophobie im Fußball ausgesprochen hat und für ein tolerantes Miteinander wirbt, gilt natürlich keine Ausgrenzung, Diskriminierung, Hass und Gewalt jeder Form“, stellt Michael Buttlinger, Präsident des Bayern-Fanclubs „Bayernfreaks Hohentengen“, bei SPORT1 klar.

Fan fordert hohe Geldstrafe für Mazraoui

„Meiner Meinung nach sollte die Vereinsführung um Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn ein Gespräch mit Mazraoui führen und ihm noch mal klarmachen, für was der FC Bayern steht. Und ihn zu einer hohen Geldstrafe verdonnern.“

Hans Gehrlein vom größten Bayern-Fanclub „13 Höslwanger“ wollte sich auf SPORT1-Nachfrage indes nicht zu Mazraoui äußern.

Der FC Bayern hat sich in der Vergangenheit mehrfach gegen Homophobie im Fußball ausgesprochen. Die Münchner stehen für ein tolerantes Miteinander. In ihrem Weltbild gibt es „keinen Platz für Ausgrenzung, Diskriminierung, Hass und Gewalt jeder Form“, heißt es auf der Homepage des Klubs.

Von seinem eigenen Verein wurde Aboukhlal übrigens zu Beginn der Woche suspendiert. Zuvor soll er bei einer Feier des Pokalsieges mit frauenfeindlichen Kommentaren gegenüber eine Politikerin auffällig geworden sein, die den Vorfall allerdings herunterspielte. Die Untersuchungen des Vereins halten an.

Buttlinger meint abschließend: „Suspendieren würde ich Mazraoui nicht, da er sportlich gesehen in den vergangenen Wochen sehr gute Leistungen in der Abwehr abgeliefert hat. Jeder macht Fehler und verdient eine zweite Chance.“