Sportlich steht Hertha BSC am Abgrund.
Basler ledert gegen Hertha
Die 2:5-Pleite in Köln hat den Traum vom Klassenerhalt fast gänzlich platzen lassen. Auch finanziell droht dem Hauptstadtklub der Absturz. Mario Basler äußerte sich in seinem Podcast „Basler ballert“ denn auch wenig optimistisch angesichts der heiklen Lage der Berliner.
„Ich finde es sehr dramatisch, dass ein ehemaliger Spieler wie Zecke Neuendorf in der Öffentlichkeit so über Fredi Bobic ablästert“, so Basler.
Hintergrund: Der frühere Geschäftsführer hatte während einer Mitgliederversammlung des Vereins am vergangenen Sonntag von dem früheren Profi Neuendorf sein Fett weg bekommen, war dabei für die aussichtslose Situation von Hertha harsch kritisiert worden.
„Unter aller Kanone“ - Basler poltert wegen Hertha
„Er macht Fredi Bobic für alles verantwortlich, warum sie in dieser Situation sind, warum sie in finanziellen Schwierigkeiten sind. Man muss doch bedenken, dass Fredi vor anderthalb Jahren nach Berlin gekommen ist“, fügte Basler an. „Das Geld wurde schon einmal aus dem Fenster geworfen. Man weiß nicht, ob Lars Windhorst (mittlerweile ausgeschiedener Hertha-Großinvestor, Anm. d. Red.) das gesamte versprochene Geld bezahlt hat.“
Der 54-Jährige ging in seiner Analyse dabei noch weiter in die Vergangenheit zurück: „Es begann mit Jürgen Klinsmann. Sie wollten der Big City Club sein. Sie holten Jens Lehmann in den Vorstand. Sie haben versucht, etwas dort aufzubauen, das am Ende nicht funktioniert hat.“
Nun indes „Bobic für alles verantwortlich machen, was mit Hertha zu tun hat, finde ich unter aller Kanone“, sagte Basler, nachdem Neuendorf befunden hatte, Herthas Mannschaft sei schlecht zusammengestellt und überdies ohne Charakterspieler ausgestattet.
„Aber das weiß ich vorher“, kritisiert der ehemalige Meisterspieler des FC Bayern: „Er war auch Co-Trainer zusammen mit Pal Dardai. Er ist wahrscheinlich sauer, weil Fredi ihn damals mit Dardai entlassen hat.“
„Haben angefangen, ihr eigenes Grab zu schaufeln“
An Herthas Niedergang trügen vielmehr auch Dardai und Neuendorf ihren Anteil: „Sie waren beide mitverantwortlich. Pal als Cheftrainer und Zecke als Co-Trainer. Sie einigten sich darauf, den einen oder anderen Spieler zu verpflichten. Er (Neuendorf, Anm. d. Red.) muss sich an seine eigene Nase fassen und darf es nicht einfach alles auf Bobic abledern. Das ist unterste Schublade. Mit der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann haben sie angefangen, ihr eigenes Grab zu schaufeln.“
Basler nannte es „schade, wenn ein Zecke Neundorf, der auch fußballerisch begrenzt war, Dinge über Fredi Bobic sagt. Ich muss sagen, das ist unterste Schublade.“
„Zecke soll sich um das Nachwuchs-Leistungszentrum kümmern und sollte sich keine Sorgen über Dinge machen, die er nicht weiß. Es ist leicht, jemanden zu schelten, der nicht mehr da ist, und sich dann in einem Verein zu positionieren und sich vielleicht einen Job für die nächsten Jahre zu sichern. Traurig, was in Berlin passiert…“, ergänzte der SPORT1-Experte.
Nach wie vor ist die Lizensierung von Hertha für die kommende Saison nicht gesichert. Für Basler gibt es aber noch ein größeres Problem: „Das Schlimmste ist, dass man einen Nachbarn hat, der nächstes Jahr in der Champions League spielt. Man muss sich das mal ausmalen: Union Berlin, ein hervorragender Verein, mit einem tollen Publikum und tollen Fans, spielt nächstes Jahr in der Champions League und die große Hertha in der Zweiten Liga.“
Baslers düsteres Szenario: „Ich denke, dass die Hertha von der Bildfläche verschwindet und man in den nächsten Jahren nur noch von Union spricht. Es sind wie zehn Nadelstiche in einem.“
Basler: „Sie wollen einen Scheißdreck“
Dabei habe man „die Dinge voraussehen“ können, nachdem man zuletzt wiederholt um den Klassenerhalt hatte kämpfen musste. „Du hast einfach nichts dagegen genommen. Egal welcher Präsident, es gab immer Unruhen.“
Die Ankündigungen „Wir wollen den größten Verein, wir wollen international,…“, bewertete Basler so: „Sie wollen einen Scheißdreck... Sie sollten zuerst dafür sorgen, dass eine vernünftige Mannschaft auf dem Spielfeld steht.“
Man müsse sich zum Schluss „nicht wundern, Hertha hat selbst alles verkackt, und sie steigen zurecht ab. Es war ganz klar eine Frage der Zeit.“
Basler glaube zudem, dass Hertha „auch in den nächsten Jahren nicht in der Bundesliga zu sehen sein wird.“