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FC Bayern: Warum sitzt Sané so oft auf der Bank?

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FC Bayern: Warum sitzt Sané so oft auf der Bank?

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Worüber sich Sané ärgerte

Viel wird über die Rolle von Thomas Müller als Teilzeitkraft beim FC Bayern diskutiert. Doch was ist eigentlich mit Leroy Sané, der sogar in den vergangenen drei Spielen in Folge nur auf der Bank saß?
Leroy Sané und Serge Gnabry lieferten die beiden Treffer beim Bayern-Sieg gegen Bremen. Die Vielgescholtenen könnten im Titel-Endspurt eine zentrale Rolle spielen.
khau
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Dominik Schätzle
Dominik Schätzle
Viel wird über die Rolle von Thomas Müller als Teilzeitkraft beim FC Bayern diskutiert. Doch was ist eigentlich mit Leroy Sané, der sogar in den vergangenen drei Spielen in Folge nur auf der Bank saß?

Alle reden über Thomas Müller. Warum saß er gegen Werder Bremen schon wieder auf der Bank? Schickt Thomas Tuchel ihn etwa in den Teilzeit-Ruhestand?

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Zu keiner anderen Personalie muss der Trainer des FC Bayern derzeit so viele Fragen beantworten wie zu Urgestein Müller. Dabei muss sich beim Rekordmeister noch ein anderer Star und Nationalspieler derzeit mit der Reservistenrolle begnügen: Leroy Sané!

Der 27-Jährige nahm zuletzt drei Mal in Folge auf der Bank Platz, wurde teilweise erst spät eingewechselt. Immerhin: Beim Auswärtsspiel in Bremen trug er mit seinem Joker-Tor in der 72. Minute maßgeblich zum 2:1-Sieg bei.

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Darum saß Sané in Bremen auf der Bank

Trotzdem: Tuchel erwartet mehr von Sané! Im Post-Match-Interview mit SPORT1 machte der Coach des Rekordmeisters keinen Hehl daraus, dass andere Stars zumindest im Vorfeld der Partie mehr Werbung in eigener Sache betrieben als Sané.

„Es gibt einfach Entscheidungen für andere. Und Serge (Gnabry) hat jetzt wieder das Tor gemacht. Kingsley (Coman) war extrem gut drauf auf seiner Position. Das ist Konkurrenzkampf. Ich muss Entscheidungen treffen, der Spieler muss diese hinnehmen“, erklärte Tuchel.

Interessant: Im April war der Coach nach SPORT1-Informationen ebenso wie die Verantwortlichen noch sehr angetan von Sanés Leistungen.

Der Ex-Schalker befand sich auf dem besten Wege zur unverzichtbaren Stammkraft. Er ging im Training und auch in den Spielen motiviert und aggressiv zu Werke, überzeugte vor allem bei den Duellen mit seinem Ex-Klub Manchester City in der Champions League. Was fehlte: das Tor.

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Diese vergebene Chance ärgert Sané besonders

Wie SPORT1 weiß, haderte Sané deshalb zuletzt sehr mit sich selbst. Vor allem ärgerte ihn seine vergebene Großchance in der ersten Halbzeit des Rückspiels, als er allein auf City-Keeper Ederson zulief, den Ball aber knapp am Pfosten vorbeisetzte.

Danach tat er sich schwer, an sein Top-Niveau zu gelangen und ein Erfolgserlebnis zu feiern - bis zum vergangenen Samstag in Bremen, als er nach einem schönen Steckpass von Noussair Mazraoui in den Fünfer nicht lange fackelte, sondern den Ball flach ins lange Eck schob.

„Das ist die Reaktion, die wir brauchen“, lobte Tuchel nach Abpfiff bei SPORT1. Gleichzeitig ließ er auf der anschließenden Pressekonferenz durchblicken, dass Sanés schwache Chancenverwertung in den Vorwochen auch ihn störte: „Er hat ein paar Chancen liegen lassen in letzter Zeit, deshalb war‘s wichtig für uns alle, für ihn auch.“

Sané seit der WM erst mit vier Toren

Sanés Treffer gegen Werder war sein 14. in dieser Saison. Hinzu kommen acht Torvorlagen. Mehr als ordentliche Zahlen für einen offensiven Mittelfeldspieler, der in dieser Saison schon auf mehreren unterschiedlichen Positionen (unter Tuchel meist auf dem linken oder rechten Flügel, unter dessen Vorgänger Julian Nagelsmann meist in den Halbräumen) zum Einsatz kam.

Teil der Wahrheit ist aber auch: In diesem Kalenderjahr kommt Sané erst auf vier Tore. Einer sehr starken Hinrunde hat er - wie schon 2021/22 - eine durchwachsene Rückrunde folgen lassen. Konstanz sieht anders aus. Und das nervt den Linksfuß selbst am meisten.

„Ich weiß selbst, dass ich mich in manchen Aktionen mehr belohnen, mehr Tore machen muss“, zeigte sich Sané bereits Anfang April im Exklusiv-Interview mit SPORT1 selbstkritisch.

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Bayern-Legende schießt gegen Sané

Der endgültige Durchbruch ist dem Ex-Schalker, 2020 als großer Hoffnungsträger für knapp 50 Millionen Euro verpflichtet, noch nicht gelungen. Deshalb hagelt es von außen immer wieder Kritik.

„Bei Sané hieß es: ein super Deal. Aber glaubst du wirklich, dass Pep Guardiola einen super Spieler für 50 Millionen Euro verkauft?“, fragte Bayern-Legende Sepp Maier im kicker. Und antwortete selbst mit „Nein“.

Die Bayern-Bosse um Hasan Salihamidzic seien bei Transfers auf andere Vereine „reingefallen“, monierte der Ex-Torhüter, hätten „Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden“.

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Sané selbst hatte auf die häufige Kritik schon Anfang April im SPORT1-Interview eine deutliche Antwort gegeben: „Nach einem Tor werde ich gefeiert - nach zwei oder drei schwächeren Halbzeiten wird diskutiert, ob ich überhaupt noch gut genug bin für den FC Bayern oder auch die Nationalmannschaft. Natürlich geht immer mehr, ja - aber mir geht es in beiden Richtungen oft etwas zu rasant in der Bewertung. Insgesamt würde ich mir da ein ausgewogeneres Maß wünschen.“

Verkauf von Sané kein Thema beim FC Bayern

Intern glauben die Bayern weiter an ihn, an seine Qualität, an sein Potenzial. Ein Verkauf im Sommer ist für die Verantwortlichen, wie SPORT1 erfuhr, daher kein Thema. Für Sadio Mané und Serge Gnabry würden sie sich eher Angebote anhören - auch wenn Gnabry nach eigenen Angaben bleiben möchte.

Und dennoch: Die Erwartungen an Sané werden - auch vonseiten des Trainerteams - spätestens mit Beginn der neuen Saison steigen. Es geht für alle Beteiligten nämlich auch darum, sich die Frage zu beantworten, ob sein 2025 auslaufender Vertrag noch einmal verlängert wird oder nicht.

Wann Bayern Vertragsgespräche mit Sané führen will

Fakt ist: Sané könnte dem Rekordmeister nur noch 2024 eine Ablösesumme einbringen. Erste Gespräche über seine Zukunft sollen frühestens in der zweiten Jahreshälfte stattfinden.

Sané selbst hat für sich auch selbst noch keine Entscheidung gefällt und beschäftigt sich auch nicht damit. Wichtig ist ihm jetzt nur der Saison-Endspurt.

Er will seine dritte Deutsche Meisterschaft mit den Münchnern feiern - am liebsten noch mit dem einen oder anderen persönlichen Erfolgserlebnis wie in Bremen.