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FC Bayern: Erneut nicht in der Startelf - was Tuchel über Müller sagte

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FC Bayern: Erneut nicht in der Startelf - was Tuchel über Müller sagte

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Was Tuchel über Müller sagte

Thomas Müller und der Bankplatz: Unter Neu-Trainer Thomas Tuchel kommt das zuletzt häufiger vor. Wie begründet Tuchel das? SPORT1 blickt zurück.
Thomas Müller ist unter Thomas Tuchel beim FC Bayern kein Stammspieler mehr. Hält Tuchel ihn nur noch hin?
Thomas Müller und der Bankplatz: Unter Neu-Trainer Thomas Tuchel kommt das zuletzt häufiger vor. Wie begründet Tuchel das? SPORT1 blickt zurück.

Der Einstand in eine Trainer-Spieler-Beziehung hätte nahezu nicht besser verlaufen können.

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Im ersten Spiel unter Thomas Tuchel beim FC Bayern stand Thomas Müller in der Startelf, erzielte bereits in der ersten Hälfte einen Doppelpack und hatte somit einen erheblichen Beitrag zum 4:2-Sieg gegen den direkten Verfolger aus Dortmund geliefert.

Und seitdem? Vier weitere Male stand Müller in der Anfangsformation, spielte zwei Mal durch, beim 1:1 gegen Hoffenheim und beim Pokal-Aus gegen Freiburg.

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Gegen die Hertha kam Müller am Sonntag erst in der 61. Spielminute. Die eigentliche Überraschung waren jedoch die Spiele in Champions League: Tuchel stellte Müller im Hin- und Rückspiel des Viertelfinales zunächst nicht auf und wechselte ihn erst in der Schlussphase (80. und 72.) ein. Auch gegen Hertha hatte der Offensivspieler die Joker-Rolle inne.

Müller ist eine Personalie, die viele Experten und Bayern-Fans beschäftigt. Doch wie denkt Tuchel über Müller? Was sagt der Trainer über den Routinier, wie erklärt er dessen Rolle?

SPORT1 zeichnet die wichtigsten Tuchel-Aussagen aus den vergangenen Wochen nach.

Tuchels erstes Spiel gegen Dortmund

Nach dem 4:2 war Tuchel voll des Lobes. „Ich bin super froh, dass er da ist. Er ist mit Manuel Neuer und Joshua Kimmich ein Führungsspieler. Er verkörpert alles, was wir von einem Bayern-Spieler erwarten. Professionell ohne Ende und eine gewisse Lockerheit, taktisches Verständnis und wahnsinniger Fleiß. Und ein ganz natürliches Selbstvertrauen, das er auch haben kann bei seiner Karriere.“

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Und weiter freute sich Tuchel: „Wir sind erstmal froh, dass er da ist. Kein Wunder, dass er dann in solchen Spielen auch trifft. Wir müssen ihn noch näher an das gegnerische Tor bringen, um ihm so viele Möglichkeiten zu geben, da seine große Stärke auszuspielen. Aber er war super fleißig. Wenn er also bereit ist, ist er immer ein Thema - natürlich!“

Das Hinspiel gegen Manchester City

Als Müller für viele überraschend im Viertelfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen Manchester City auf der Bank saß, erklärte sich Tuchel bei Amazon Prime Video wie folgt: Thomas (Müller, Anm. d. Red.) war eine schwierige Entscheidung. Ich liebe Thomas, aber wir erwarten kein typisches Thomas-Müller-Spiel.“

Der 33-Jährige sei „schlau, er weiß genau, was uns für ein Spiel erwartet. Deswegen war es null Problem. Er weiß, dass sich die Charakteristik gegen Manchester City nicht zu tausend Prozent mit seiner Klasse und seiner Stärke matcht.“

Sprich: Müller sei besonders in den 30 Metern vor dem gegnerischen Tor brandgefährlich, man erwarte jedoch kaum lange Ballbesitzphasen in dieser Zone des Spielfeldes.

Das Rückspiel gegen Manchester City

Exakt damit argumentierte Tuchel auch den Verzicht auf Müller von Beginn an im Rückspiel: „Wir haben wenige, oder keinen, der so schlau ist in der Box, so mutig und so schlitzohrig, wie er. Die Frage ist, wie oft sind wir da.“

Bei DAZN führte er genauer aus, weshalb er den torgefährlichen Zehner außen vor lasse: „Weil ich das gleiche Spiel (wie im Hinspiel) erwarte! Komplett das gleiche Spiel, wo wir eigentlich die Zone für den tiefen Ballbesitz bis zum Tor - die 60 Meter - über die Mittellinie und dann zum Tor mit Geschwindigkeit, mit Tempodribblings und Läufen überwinden müssen. Das ist die Charakteristik von dem Spiel, die Thomas nicht auf den Leib geschneidert ist.“

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Tuchel fügte an: „Er ist absolute Weltklasse in den letzten 25 Metern, in Abprallern, in kurzen, gesteckten Wellen, in den ganz kurzen Laufwegen in die Box. Ich glaube, dass wir das - wenn - erst am Schluss bekommen. Und dann haben wir ihn auf dem Platz. Ich würde so weit gehen, dass er in allen anderen möglichen Konstellationen bzw. Spielen heute gespielt hätte. Das ist doch klar. Doch mein Gefühl ist, dass es heute kein Thomas-Müller-Spiel ist.“

Der Rest ist Geschichte, Bayern schied aus der Champions League aus, auch im Pokal zuvor war - mit Müller - gegen Freiburg Endstation.

Müllers Reaktion und das Mainz-Spiel

Wie reagierte Müller? „Ich habe mich wahnsinnig gefreut über seine Reaktion auf dem Trainingsplatz. Thomas wird nie glücklich sein, wenn er nicht spielt, die Art und Weise des Umgangs war absolut vorbildlich, er hat die ganze Mannschaft mitgezogen. Ich war extrem beeindruckt“, beschrieb Tuchel.

Er sei selbst „ein großer Thomas-Müller-Fan“. Aber, so erklärte Tuchel, „das ist mein Job. Aber es ist alles gut. Thomas verdient meinem maximalen Respekt und bekommt ihn auch.“

Müller habe „eine Undefinierbarkeit in Weltklasse-Ausprägung. Ich bin trotzdem der Meinung gewesen, dass die Manchester-Spiele in ihrer Charakteristik nicht seine Spiele sind, nicht zu hundert Prozent zu ihm passen“.

Das Bayern-Urgestein bekam dann gegen Mainz wieder die Chance von Beginn an - und blieb beim 1:3 unter seinem Leistungsvermögen.

„Normalerweise macht er aus den Positionen, in denen wir ihn heute gefunden haben, zwei bis drei Torvorlagen. Aber es sollte heute nicht sein.“ Müller habe in dieser Partie „viele Fehler“ gemacht, bilanzierte Tuchel.

Das Spiel gegen Hertha

Eine Woche später saß Müller gegen Hertha BSC wieder auf der Bank.

Jamal Musiala erhielt den Vortritt, Tuchel beschwichtigte: „Thomas oder Jamal ist immer eine harte Entscheidung.“ Mit Musiala als Zehner wollte man „ein bisschen mehr Läufe drin haben“.

Auch hier versuchte Tuchel situativ für Müller zu argumentieren: „Ich konnte mir schon vorstellen, wenn wir es nicht schaffen, früh zu treffen und den Brustlöser zu haben, dass er ein guter Wechsler ist, der dann mit Vertrauen und Erfahrung reinkommt und vielleicht noch einen Abstauber über die Linie drückt, wenn die anderen vielleicht schon nervös sind“.

Immerhin kam Müller in der 61. Minute beim Stand von 0:0 aufs Feld, lediglich 18 Minuten später war die Partie mit 2:0 zugunsten des FC Bayern entschieden - auch wenn ohne Torbeteiligung des 33-Jährigen.

Nach dem Sieg begründete der Trainer überraschend: „Müller schleppt ein bisschen Rückenprobleme mit sich rum. Er wird auch morgen nicht trainieren, er braucht ein paar Tage Ruhe.“

Von einer Verletzung war zuvor noch nichts bekannt gewesen.