Thomas Tuchel hat einen dramatischen ersten Titelgewinn mit dem FC Bayern hinter sich.
Das fordert Tuchel jetzt von Bayern
Am Tag nach dem Bundesliga-Finale richtete der Trainer den Blick nach vorne. Der 49-Jährige sieht es als seine Verantwortung an, den Rekordmeister wieder zu alter sportlicher Dominanz zurückzuführen - und stellt dafür Forderungen.
„Wir müssen zurückkommen, dass wir eine Einheit sind, es ein Familiengefühl gibt, dass wir uns selbst beschützen vor äußeren Einflüssen und Meinungen und da eine Wagenburg bauen“, sagte Tuchel am Sonntag am Rande der Meisterfeier bei Sky.
Nur dann könne auch „alles von den Spielern abverlangen“ werden. Tuchel wünschte sich, „dass Ruhe einkehrt und wir uns aufs Sportliche konzentrieren können“. Diesen Idealzustand gebe es aber nicht immer.
Tuchel: Hier muss sich Bayern neu finden
Schon nach dem Gewinn der Meisterschaft hatte sich der Coach verstimmt gezeigt, weil fast zeitgleich mit Saisonende auch das Aus der Vorstände Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic bekannt gegeben wurde.
Der sportliche Erfolg rückte in den Hintergrund. Auch für Tuchel keine einfache Situation: „Meine zwei Hauptansprechpartner sind nicht mehr in der Verantwortung. Wir müssen eine neue Struktur finden, wir müssen uns aufeinander abstimmen.“
Der Aufgabe will sich Tuchel auf jeden Fall stellen. Auf der Meisterfeier gab er sich durchaus kämpferisch: „Im Sommer schieben wir das Ding noch mal richtig an. Wir stehen schon in der Pflicht, noch mal eine Schippe draufzulegen - und das werden wir machen.“
Tuchel erinnert an Nagelsmann
Es seien „so viele Themen entstanden, auch sportliche, für die ich die Verantwortung habe, die wir nicht hingekriegt haben in der Kürze der Zeit, wie ich das auch von mir selber erwartet und vorgestellt habe. Also müssen wir da ran“.
Den Gewinn des Titels schrieb Tuchel derweil auch seinem Vorgänger Julian Nagelsmann zu: „Es ist natürlich schon so, dass ich jetzt am kürzesten da bin. Deshalb möchte mir das nicht komplett auf meine Fahne schreiben, sondern wir haben das zu Ende gebracht, was Julian auf den Weg gebracht hat.“