Die neuerliche Bruchlandung des FC Bayern ist auch für Didi Hamann gefundenes Fressen. Nach der womöglich titelentscheidenden 1:3-Pleite des deutschen Rekordmeisters gegen RB Leipzig übte der Ex-Profi scharfe Kritik an Thomas Tuchel.
„Schülerhaft“: Heftige Kritik an Tuchel
„Wenn ich einen neuen Trainer habe, der in elf Spielen häufiger verliert als sein Vorgänger (Julian Nagelsmann; Anm. d. Red.) in 37 Partien, kann ich nicht sagen, dass die Mannschaft alleine schuld ist. Natürlich hat der Trainer seinen Anteil daran. Wie viel, das wissen wir nicht“, sagte Hamann in der Talk-Sendung Sky 90.
Der Trainer-Effekt sei schon mit der Unterschrift von Tuchel „verpufft“, denn anschließend habe sich bei den Bayern nichts gebessert. Die Münchner spielen „sogar schlechter als vorher“, legte der 49-Jährige nach.
Bayerns Abwehrverhalten „schülerhaft und „amateurhaft“
Exemplarisch für Tuchels Mitschuld an der Niederlage gegen Leipzig knüpfte sich Hamann den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 vor, bei dem die Aufteilung bei einem eigenen Eckball nicht stimmte.
„Dein Sechser (Joshua Kimmich; Anm. d. Red.) schießt die Ecke und Leon Goretzka steht im Sechzehner. Ich kann mich nicht erinnern, wann er das letzte Mal ein Kopfballtor gemacht hat. Einer von den beiden hat am Strafraum zu stehen und den Ball weg zu köpfen oder das Foul zu spielen. Und dahinter steht dann Joao Cancelo, der das Verteidigen ebenfalls nicht erfunden hat“, schilderte der Sky-Experte.
Hamann bezeichnete das Verhalten als „schülerhaft und „amateurhaft“. Dafür müsse man „dem Trainer die Schuld geben. Das war ein Fehler. Das hat ein Tor verursacht und den FC Bayern wahrscheinlich das Spiel gekostet“, betonte er.
Das ist Hamanns " Enttäuschung der Saison“
Neben Tuchel kommt auch Leon Goretzka bei Hamann nicht gut weg.
„Ich hätte gedacht, dass er eine Stütze, eine Säule ist. Aber er ist komplett untergegangen. Und das kann man über viele andere auch sagen“, erklärte der Hamann, für den der deutsche Nationalspieler sogar „die Enttäuschung der Saison“ ist.
Im Prinzip sei der Kader der Münchner „hervorragend besetzt“, doch es gebe zu wenige Arbeiter im Team. Dem 49-Jährigen fehlen „Spieler, die bereit sind, sich für die Mannschaft aufzuopfern. Du brauchst drei oder vier Spieler in der Mannschaft, die andere besser machen. Und die haben sie im Moment nicht“.
Dass die Nebengeräusche in der Führungsetage oftmals als Erklärung für die schwachen Leistungen der Profis herangezogen werden, ist Hamann „zu einfach. Die Spieler haben ja einen Vertrag mit dem FC Bayern, nicht mit Oliver Kahn oder Hasan Salihamidzic“.