Was für ein wichtiger, königsblauer Befreiungsschlag!
90.+12! Schalke-Wahnsinn nach VAR-Elfer
Der FC Schalke 04 hat dank des Elfmeter-Treffers von Marius Bülter in der zwölften Minute der Nachspielzeit im vierten Spiel den dritten Sieg geholt und beim FSV Mainz 05 mit 3:2 gewonnen.
Durch den zweiten Dreier in Folge verlassen die Knappen eine Woche nach der späten Wiederauferstehung gegen Bremen erstmals seit dem 8. Spieltag der Bundesliga wieder die drei Abstiegsränge, während die Gastgeber im Kampf um das internationale Geschäft einen Rückschlag hinnehmen müssen.
Nachdem Bülter (26.) und Tom Krauß (60.) Schalke jeweils in Führung geschossen hatten, glich Leandro Barreiro (53.) erstmals aus, ehe Aaron Martin in der 70. Minute einen wunderschönen Freistoß direkt zum 2:2 verwandelte.
Der Spanier zirkelte den Ball aus etwa 18 Metern mit dem linken Fuß - über die Mauer - unhaltbar oben links im Winkel!
Ganz bitter für die Knappen: In der 83. Minute hatte der eingewechselte Sebastian Polter den Sieg auf dem Fuß, vergab aber aus kürzester Distanz und konnte den Ball nicht am Mainzer Keeper Robin Zentner vorbeidrücken.
Nach VAR-Ärger! Bülter lässt Königsblau ausflippen
Und es kam noch dicker - diesmal aber für die Mainzer: In der Nachspielzeit (90.+8) hielt Caci Bülter am Trikot im Strafraum fest, der aber etwas zu spät fiel.
Das Spiel lief deshalb erstmal weiter, ehe Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck doch den VAR zu Rate zog! Und ja, Schalke durfte jubeln. Es gab Elfmeter.
Bülter nahm sich den Ball, legte sich ihn zurecht und verwandelte in der 90.+12 eiskalt zum 3:2! Der Jubel kannte keine Grenzen, während Mainz-Coach Bo Svensson nach der bitteren Pleite in der Mixed Zone tobte: „Diese Entscheidung ist ein Skandal!“
„Es ist verrückt, das zweite Mal in Folge in der Nachspielzeit zu gewinnen und extrem wichtig für uns“, sagte ein überglücklicher Siegtorschütze Bülter bei DAZN. Die insgesamt schwachen Mainzer haderten mit der Entscheidung kurz vor dem Abpfiff.
„Im Abstiegskampf, die Entscheidung so zu treffen, ist schon sehr mutig von ihm“, sagte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt über den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck. „Schalkes unbändiger Wille hat entschieden“, räumte Schmidt aber ein.
DAZN-Experte Tim Borowski sagte dagegen, es sei „ein Elfer, weil naiv, fast dumm vom Mainzer, so lange zu ziehen“.
Schalke dreht wie zuvor in Bremen auch in Mainz spät auf
Es war Schalkes 700. Bundesliga-Sieg, doch das Bangen geht weiter. Die Konkurrenz kann am Samstag zurückschlagen, dazu hat das Team von Trainer Thomas Reis ein hammerhartes Restprogramm mit Auswärtsspielen bei Bayern München und RB Leipzig.
Das Umbiegen des Rückstands in der Vorwoche (2:1) habe „neue Kräfte freigesetzt“, betonte Reis, der Sepp van den Berg und Cedric Brunner als frischen Abwehrkräften in der Startelf vertraute. Es gehe für Schalke „um sehr, sehr viel“, warnte FSV-Coach Bo Svensson: „Die kämpfen um ihr Leben in der Liga.“
Formstarke Mainzer beißen sich an den Knappen die Zähne aus
Und genau so legten die Knappen auch los, Königsblau machte vor der Pause den deutlich besseren Eindruck. Torhüter Alexander Schwolow war gegen den Mainzer Karim Onisiwo (20.) zwar einmal gefordert, ansonsten ließ Schalke den zuletzt so formstarken FSV mit Kampf, Wille und Leidenschaft kaum zur Entfaltung kommen.
Mit großer Moral wehrten sich die Gäste gegen die Mainzer Drangphase. Angepeitscht von den euphorisierten Fans war es Krauß, der Schalke aus dem Nichts wieder in Führung brachte. Martin aber schlenzte einen Freistoß sehenswert zum erneuten Ausgleich ins Tor.
Schalke spielte aber weiter mutig, der eingewechselte Sebastian Polter vergab aber aus kurzer Distanz (83.), auch Bülter scheiterte an Torhüter Zentner (90.+7). Dann erlöste er Königsblau per Elfmeter.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)