Dortmund im Tal der Tränen!
BVB im Tal der Tränen!
Das Undenkbare aus Sicht des BVB ist eingetreten: Das Team von Edin Terzic hat auf den letzten Metern der Saison in einem Achterfinale tatsächlich noch den Titel verspielt. Die Dortmunder spielten vor eigenem Publikum nur 2:2 (0:2) und wurden so doch noch vom FC Bayern München in der Tabelle überholt. Die Münchner erledigten beim 1. FC Köln ihre Pflichtaufgabe mit viel Mühe und gewannen mit 2:1.
Andreas Hanche-Olsen brachte die 05er nach einer Viertelstunde nach einem Eckball per Kopf in Führung, drei Minuten später verschoss Sébastien Haller einen Strafstoß, er scheiterte am starken Mainzer Schlussmann Finn Dahmen. In der 24. Minuten erhöhte Karim Onisiwo per Kopf für die Mainzer. Der Anschluss von Raphael Guerreiro (69.) reichte nicht mehr.
Mainz schlägt eiskalt zu
Es hätte ein Freudentag für Schwarz-Gelb werden sollen, doch er entwickelte sich schnell zu einem Alptraum. Meisterfeier, der gigantische Meisterkorso mit Hunderttausenden Menschen - das alles fällt ins Wasser, weil der BVB im entscheidenden Spiel die Nerven verlor. Die Dortmunder begangen - angetrieben von den euphorischen Anhängern in schwarz-gelb - druckvoll und hatten direkt einige gute Gelegenheiten. Niklas Süle scheiterte in der siebten Minute mit einer Direktabnahme an Dahmen.
Doch nach einer Viertelstunde der Mainzer Schock aus dem Nichts. Edimilson Fernandes zirkelte eine Ecke auf den kurzen Pfosten, wo Hanche-Olsen Emre Can entwischte und auch von Haller nicht vom Kopfball abgehalten werden konnte - die Mainzer Führung.
Dortmund zeigte sich zunächst unbeeindruckt und bekam wenige Minuten später die Ausgleichschance auf dem Silbertablett serviert: Dominik Kohr foulte Raphael Guerreiro im eigenen Strafraum, nach Studium der Videobilder auf Strafstoß. Doch Haller scheiterte mit dem schwach geschossenen Elfer an Dahmen.
Guerreiro-Tor reicht nicht
Rund zehn Minuten später der nächste Schock: Nach einer Flanke von Jae-sung Lee wurde Onisiwo im Dortmunder Strafraum sträflich alleine gelassen. Gregor Kobel brachte an den Kopfball des Österreichers zwar noch seine Finger dran, doch der Ball prallte vom Innenpfosten über die Linie.
Dieser Treffer hinterließ mächtig Eindruck bei den Dortmundern, die anschließend kopflos gegen den Rückstand anliefen und kurz vor dem Pausenpfiff auch noch auf Karim Adeyemi verzichten mussten. Doch an Dahmen war kein vorbeikommen. Malen traf zudem den Außenpfosten.
Nach dem Seitenwechsel spielte Dortmund weiter nach vorne, die Terzic-Elf konnte aber auch von Glück reden, dass Onisiwo in der 57. Minute nur den Außenpfosten traf. Im Gegenzug rutschte Haller am möglichen Anschlusstreffer vorbei, kurze Zeit später vergab Malen.
Terzic reagiert, brachte den 17-Jährigen Julien Duranville und Giovanni Reyna, der Dortmunder Sturmlauf wurde immer heftiger. Guerreiro ließ den Signal Iduna Park 20 Minuten vor dem Ende mit seinem Treffer kurzzeitig explodieren. Laut wurde es dann auch, Köln zehn Minuten vor dem Ende den Ausgleich erzielte.
Doch Bayern schlug zurück, der Ausgleich von Niklas Süle (90.+6.)kam zu spät. Am Ende war es in Dortmund totenstill.