Randal Kolo Muani hat eine bislang herausragend verlaufende Saison gegen den SC Freiburg gekrönt.
Bleibt Kolo Muani doch?
Der Senkrechtstarter von Eintracht Frankfurt traf zunächst per traumhaft schönem Kopfball zum Ausgleich und bereitete in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer von Junior Dina Ebimbe vor. Mit 15 Treffern und 16 Vorlagen wurde Kolo Muani mit Abstand bester Scorer der Bundesliga.
Auch wenn er die Torjägerkanone nicht erhielt und nur knapp hinter den beiden 16-Tore-Angreifern Niklas Füllkrug und Christopher Nkunku landete, verlief seine Bundesliga-Premierensaison herausragend.
„Bei Kolo Muani ist eine Weltkarriere möglich“
Sein Trainer Oliver Glasner jedenfalls schwärmte: „Randal Kolo Muani ist ein fantastischer Stürmer.“ Von der ersten Woche an habe man gesehen, dass der 24 Jahre alte Angreifer die Werte Ehrgeiz und Demut eng miteinander verbinde. Obwohl Kolo Muani im Winter bei der Weltmeisterschaft einen wichtigen Part im Endspurt einnahm und zuletzt angeschlagen nur noch zweimal die Woche trainiert hatte, ging er keinen Meter weniger.
Im Gegenteil! Kolo Muani traf im Pokal-Halbfinale in Stuttgart (3:2) und auch in der Bundesliga gegen Mainz (3:0) und Freiburg (2:1). „Er hätte sagen können, dass er sich nach dem WM-Finale im Endspurt auskuriert. Randal zieht aber voll mit und erzielt auch gegen Freiburg den Ausgleich“, zeigte sich Glasner begeistert und betonte: „Bei ihm ist eine Weltkarriere möglich!“
Auch Gäste-Coach Christian Streich merkte anerkennend an: „Es gab einen Unterschied und der hieß Randal Kolo Muani.“
Eintracht muss nicht um jeden Preis verkaufen
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche sagte gut gelaunt auf SPORT1-Nachfrage: „Randal kann die Torjägerkanone im nächsten Jahr holen.“ In Frankfurt sind die Bosse trotz aller Gerüchte rund um den FC Bayern München, wo er inzwischen ganz oben auf der Liste steht, Paris Saint-Germain oder Manchester United aus mehreren Gründen gelassen.
Vor allem die Vertragssituation sticht hervor: Kolo Muani ist bis 2027 ohne Ausstiegsklausel gebunden. Wer ihn verpflichten möchte, der muss mit einer Ablösesumme in Höhe von 100 bis 105 Millionen Euro rechnen. Der Sprung auf Platz sieben bedeutet die Chance auf die Teilnahme an der Conference League, mit einem Pokalsieg wäre sogar die Europa League gesichert.
Finanzvorstand Oliver Frankenbach sagte daher auf der vereinseigenen Homepage: „Transfererlöse sind zwar Teil unseres Geschäftsmodells und wichtig, aber wir sind so aufgestellt, dass wir Spieler nicht um jeden Preis verkaufen müssen. Wir gehen, auch aufgrund des für uns guten letzten Spieltages, gestärkt in den Transfersommer.“
Entdecker Ben Manga rät zum Verbleib
Bei einem Transfer von Kolo Muani muss ein Klub vollumfänglich überzeugt sein, bei einer Investition in dieser Höhe darf nicht spekuliert oder gezockt werden. Und es stellt sich die Frage: Ist der vor einem Jahr ablösefrei von Nantes nach Frankfurt gekommene Angreifer schon weit genug für den Sprung in die europäische Elite?
Sein Entdecker Ben Manga sagte zuletzt bei SPORT1: „Aus sportlicher Perspektive würde ich sagen, dass es Sinn ergibt noch zu bleiben und zu reifen, da der Verein Eintracht Frankfurt auch das Ziel hat, den nächsten Schritt zu gehen.“
Bei aller berechtigten Euphorie gab es in einigen wichtigen Duellen durchaus noch Luft nach oben bei Kolo Muani. In den Duellen bei den Topteams Leipzig (1:3), Leverkusen (1:3) und Dortmund (0:4) war er größtenteils abgemeldet, im Champions-League-Achtelfinale gegen Neapel (0:2/0:3) sah er Rot. Das weiß auch das direkte Umfeld des Stürmers ganz genau.
Sichert sich ein Top-Team Kolo Muani – und lässt ihn in Frankfurt?
Ein mögliches Transfermodell: Ein Top-Team sichert sich frühzeitig für den Sommer 2024 dessen Dienste und lässt ihn noch eine Saison bei den Hessen performen und wachsen. Der Vorteil für alle Parteien wäre, dass sie frühzeitig Klarheit hätten.
Die Eintracht könnte das Geld in die Hand nehmen und die Nachfolgersuche intensivieren, Kolo Muani den nächsten Schritt in gewohnter Umgebung gehen, seinen Platz für die Europameisterschaft sichern. Und der aufzunehmende Klub hätte sich vor einem möglicherweise starken Turnier das Ja-Wort der Bundesliga-Neuentdeckung.