Der FC Bayern benötigte in dieser Saison bislang laut kicker über 30 Ecken für einen Treffer - und liegt mit dieser Statistik nur im Mittelfeld der Bundesliga.
Klare Ecken-Kritik an Kimmich
Die Ausführungen dieser Ecken obliegt in der Regel Joshua Kimmich - doch der Mittelfeldstar bringt sie, so ist das Gefühl vieler Beobachter, häufig nicht wirklich gefährlich vor den gegnerischen Kasten.
„Ich bin gespannt, wie lange Joshua Kimmich die Ecken noch von beiden Seiten schießen darf“, sagte daher nun Mario Basler im kicker.
Der Ex-Bayern-Profi fügte, auch mit Blick auf die Freistöße von der Seite, an: „Es ist komplett enttäuschend, wie die geschossen werden. Da passiert viel zu wenig. Ich sitze bei den Spielen auf der Couch und wundere mich nur.“
Manni Bender: „Die Spieler trauen sich nicht mehr“
Der SPORT1-Experte, der in seiner aktiven Zeit nicht weniger als sieben Freistöße in einer Saison direkt verwandelte, mokierte sich generell über schwach ausgeführte Standards in der Bundesliga, da diese häufig zu hoch und ohne den nötigen Druck ausgeführt würden.
„Das macht es für Kopfballspezialisten schwieriger, dabei sind die Bälle heutzutage wesentlich besser als zu unserer Zeit“, erklärte Basler.
Auch für Manni Bender, früher ebenfalls zeitweise beim FC Bayern unter Vertrag, hat die Bundesliga ein Ecken-Problem.
„Ich hab in meiner Karriere auch schlechte Ecken geschossen, aber jede mit vollem Risiko, hopp oder topp“, sagte der 56-Jährige im kicker. „Ich habe den Eindruck, die Spieler trauen sich das nicht mehr. Hauptsache, der geschlagene Ball schaut gut aus. Aber wenn ich eine Ecke nur mit 70, 80 Prozent schieße, kommt nix dabei raus.“
Die Situation bei Bayern beurteilte Bender wie folgt: „Es gibt zwei Komponenten: Denjenigen, der die Standards schießt und die Spieler, die den Ball verwerten sollen. Diese Synergie muss passen. Deshalb kann man im Fall der Bayern nicht alle Schuld auf Joshua Kimmich schieben. Das ist fünfzig-fünfzig.“