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Wieso der BVB-Boss das Last-Minute-Drama in Stuttgart verpasste

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Wieso der BVB-Boss das Last-Minute-Drama in Stuttgart verpasste

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Das Frust-Protokoll des BVB

Der BVB verspielt auf unglaubliche Art und Weise einen Sieg beim VfB Stuttgart - und verpasst es, den Bayern-Patzer gegen Hoffenheim zu nutzen. Der Dortmund-Boss verpasst das große Drama.
Nach dem Unentschieden der Dortmunder gegen den VfB Stuttgart überrascht der BVB-Trainer Edin Terzic mit ebenso emotionalen wie ehrlichen Worten.
Patrick Berger
Der BVB verspielt auf unglaubliche Art und Weise einen Sieg beim VfB Stuttgart - und verpasst es, den Bayern-Patzer gegen Hoffenheim zu nutzen. Der Dortmund-Boss verpasst das große Drama.

So wird das nichts mit der Meisterschaft!

Der BVB nutzt den Bayern-Patzer (1:1 gegen Hoffenheim) nicht aus und verspielt in letzter Sekunde den sicher geglaubten Sieg in Stuttgart.

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„Ich bin einfach nur sauer und enttäuscht. Ich spüre Frust, Enttäuschung und eine gewisse Aggressivität“, schimpfte Dortmunds Sportchef Sebastian Kehl. „Das müssen wir alle erstmal sacken lassen. Wir haben vieles kaputtgemacht.“

Das Dortmunder Frust-Protokoll!

So lief das BVB-Drama beim VfB Stuttgart

17.08 Uhr: Stuttgart-Stürmer Tanguy Coulibaly erzielt den 1:2-Anschlusstreffer (78.). Kurz darauf verlässt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke das Stadion. Dass seine Mannschaft den sicher geglaubten Sieg noch verspielen wird, ahnt der Geschäftsführer noch nicht.

17.14 Uhr: Das 2:2 fällt (84.)! Josha Vagnoman trifft. Watzkes Platz auf der Haupttribüne ist leer, daneben sitzen Präsident Dr. Reinhold Lunow, Chefberater Matthias Sammer, Marketingchef Carsten Cramer und Jan-Henrik Gruszecki, Leiter Stabsstelle Strategie und Kultur, und schütteln ungläubig die Köpfe.

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17.28 Uhr: Abpfiff! 3:3! Wie angewurzelt stehen die Spieler auf dem Rasen. Die Köpfe bei Kapitän Marco Reus und Co. gehen nach unten. Trainer Edin Terzic tröstet als erstes Julian Ryerson, klatscht dann mit Gregor Kobel ab. Emre Can läuft kurz Richtung Gästekurve, bedankt sich für den Support und dampft als erster BVB-Spieler schnurstracks in die Kabine ab. Währenddessen steht Youssoufa Moukoko alleine am Mittelkreis, Jude Bellingham stapft wütend auf den Rasen.

17.50 Uhr: Can, der als erster BVB-Star in der Kabine war, ist frisch geduscht und läuft völlig konsterniert in den Teambus. Auch der Nationalspieler will zur enttäuschenden Leistung seiner Truppe nichts sagen.

BVB patzt - Reus schweigt

17.55 Uhr: Vor der Kabine läuft Kehl auf und ab und wirkt nachdenklich. Kurz darauf kommt Marco Reus raus. SPORT1 bittet den Offensiv-Star, der in der 63. Minute eingewechselt wurde und nach dem schlechten Abwehrverhalten vor dem 3:3 von vielen Fans kritisiert wird, um ein Statement. Er schüttelt den Kopf und läuft zum Bus.

18.05 Uhr: Salih Özcan kommt und stellt sich den unbequemen Fragen der Reporter. Der Mittelfeld-Star wirkt ratlos: „Wir haben gefühlt verloren. Wenn wir so Spiele verlieren wie heute, dürfen wir nicht zu den Bayern nach oben schauen.“

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18.10 Uhr: Unglücksrabe Soumaila Coulibaly, der zur zweiten Hälfte für den kranken Mats Hummels (Infekt/Kreislaufprobleme) kam und der vor dem entscheidenden 3:3 ein Luftloch schlug, läuft in den Bus, hat dabei die Kapuze seines Pullovers tief ins Gesicht gezogen.

18.14 Uhr: Sportchef Kehl tritt vor die Presse und rechnet mit seiner Mannschaft ab: „Ich habe komplettes Unverständnis für diese zweite Halbzeit. Das ist nicht zu erklären. Wie das zustande kommt, obwohl wir das 3:2 machen, das ist unerklärlich. Wir haben eigentlich vier Tore kassiert, wenn man das Abseitstor dazuzählt, das muss man erst mal schaffen gegen zehn Leute.“

Und weiter: „Ich bin einfach nur sauer und enttäuscht. Wir haben heute eine große Chance verpasst.

BVB-Coach Terzic mit emotionalem Monolog

18.25 Uhr: BVB-Coach Edin Terzic spricht auf der Pressekonferenz und hält abschließend einen ehrlichen 3:30-Minuten-Monolog. Er gibt dabei tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt und spricht über die Deutsche Meisterschaft. „Es gibt Gründe, wieso wir es in den letzten zehn Jahren nicht geschafft haben, ganz oben zu stehen“, sagt der 40-Jährige. „Es gibt Gründe, wieso ich zuletzt so demütig war und dafür kritisiert wurde. Wir dachten, dass Bremen der Tiefpunkt war. Es fällt mir heute schwer, weil es so unnötig und dumm ist.“

Er ergänzt: „Wir, und besonders ich, haben alle einen riesigen Wunsch. Es sind genau zwei Tore, eines, was eine Mannschaft kassieren muss, und eines, was wir selbst schießen müssen. Dafür haben wir noch sechs Spiele Zeit. Es geht darum, dass wir das morgen wieder in den Vordergrund rücken. Wir müssen endlich anfangen, aus diesen unnötigen Rückschlägen zu lernen. Das ist meine Verantwortung. Ich muss als Erster der sein, der die Brust rausrückt und nach vorne guckt.“

Um 18.45 Uhr macht sich die Mannschaft auf in Richtung Stuttgarter Flughafen, um 20.57 Uhr landet sie in Dortmund.

Mit jeder Menge Frust im Gepäck!