Julian Brandt sucht die Schuld für das unnötige Remis von Borussia Dortmund beim VfL Bochum nicht beim Schiedsrichter.
Schiri? Brandts erstaunliche Reaktion
„Man ärgert sich ein bisschen mehr drüber, was man selber beeinflussen kann“, sagte der Offensivspieler des BVB nach dem 1:1, bei dem mehrere strittige Entscheidungen von Schiedsrichter Sascha Stegemann im Mittelpunkt standen.
Sowohl Sportdirektor Sebastian Kehl als auch Trainer Edin Terzic hatten scharfe Kritik geübt. Kehl witterte Betrug, Terzic sprach von „Wahnsinn“. Brandt schlug derweil bei DAZN andere Töne an: „Ich ärgere mich am ehesten über das eigene Unvermögen.“
Dortmund hatte gegen den Abstiegskandidaten am Freitagabend mehrere gute Chancen ungenutzt gelassen. In der 65. Minute hätten die Schwarz-Gelben einen Elfmeter bekommen können, als Karim Adeyemi im Strafraum gefoult wurde. Auch ein zweiter Elfmeter stand nach einem vermeintlichen Handspiel zur Debatte, wurde aber nicht gegeben.
„Kann es dem Schiedsrichter auch nicht einprügeln“
„Man hat schon gesehen, dass wir in vielerlei Hinsicht reklamiert haben“, sagte Brandt in der Mixed Zone zwar: „Am Ende kann man es dem Schiedsrichter auch nicht einprügeln. Man kann darauf hinweisen. Wenn er sich so entscheidet, dann entscheidet er sich so.“
Der deutsche Nationalspieler wollte die Partie nicht „nur auf diese zwei Szenen runterwerten“. Man habe es nicht geschafft, die eigenen Chancen zu nutzen. Während seine Vorgesetzten und Kapitän Marco Reus sogar in der Schiedsrichter-Kabine tobten, gab sich Brandt eher reflektiert: „Manchmal ist es im Spiel so, dass du nicht mehr das Glück hast, dass seine Entscheidung für dich fällt.“
Dass es nicht zu einem Dreier gereicht hatte, habe auch mit dem Auftritt der Bochumer zu tun gehabt: „Es war das geplante Chaos vom VfL. Ich fand, in der ersten Halbzeit ging es noch. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit an diesem Chaos beteiligt.“
Noch ist Dortmund Spitzenreiter der Bundesliga, der FC Bayern kann am Sonntag mit einem Sieg gegen Hertha BSC aber wieder vorbeiziehen. „Ich glaube, dass wir noch ein paar spannende Wochen vor uns haben“, sagte Brandt: „Es wäre absolut falsch, sich jetzt hängenzulassen.“