Seit 13 Spielen wettbewerbsübergreifend ungeschlagen, Platz vier in der Rückrundentabelle und im Halbfinale der Europa League. Bayer Leverkusen ist in der Bundesliga derzeit das Team der Stunde und auf dem besten Weg, eine eigentlich schon verkorkst geglaubte Saison zu retten.
In Topform zurück in den DFB-Fokus
Ganze fünf Punkte und Tabellenplatz 17 standen Leverkusen nach acht Spieltagen zu Buche. Trainer Gerardo Seoane musste seinen Hut nehmen und wurde durch Xabi Alonso ersetzt, der die Werkself innerhalb eines halben Jahr umkrempelte und zurück in die Erfolgsspur führte.
Gerade einmal sechs Gegentore ließ Bayer Leverkusen in den vergangenen acht Bundesligaspielen zu, was auch mit einem Mann zu tun hat, der wieder erstarkt ist - Jonathan Tah.
Tah in absoluter Topform
Der 27-Jährige präsentiert sich seit einigen Wochen in absoluter Topform und sorgt gemeinsam mit Defensivkollege Edmond Tapsoba für Stabilität in der Bayer-Hintermannschaft. Nicht wenige sehen im Abwehrchef den Hauptgrund für den aktuellen Lauf der Werkself.
„Er ist ein Leader“, erklärte Alonso nach dem 2:0-Sieg gegen RB Leipzig und auch Tah-Kumpel Nadiem Amiri schwärmte: „Ich habe Jona noch nie so stark gesehen wie in den letzten Wochen. Das ist unfassbar, wie er sich gerade entwickelt.“
Auch Tah, der in der Hinrunde nicht immer gesetzt war, freute sich zuletzt über sein aktuelles Hoch: „Ich weiß, dass ich sehr gut in Form bin, und das schon seit ein paar Wochen“, erläuterte er nach dem überzeugenden 4:1-Sieg in der Europa League bei Union Saint-Gilloise und lobte im WDR vor allem eines: „Gewinnermentalität. Dieser Teamgeist, den wir aktuell als Mannschaft haben.“
Im Halbfinale der Europa League trifft Bayer auf die AS Rom, der Rückstand auf einen Champions-League-Platz in der Liga beträgt fünf Spieltage vor Ende sechs Punkte. Wichtige Wochen stehen für den 27-Jährigen an, der noch ein weiteres Ziel vor Augen hat - die Rückkehr in die Nationalmannschaft und die damit einhergehende Teilnahme an der Heim-EM 2024.
Bei Hansi Flick bislang außen vor
Unter Bundestrainer Hansi Flick spielte der 16-malige Nationalspieler bislang kaum eine Rolle, verzeichnete im Juni 2022 gegen Italien zuletzt einen Kurzeinsatz im DFB-Dress. Auch für die WM in Katar wurde Tah nicht berücksichtigt, was er nun mit starken Leistungen wieder ändern will. „Ich fühle mich sehr gut. Das Wichtigste ist, dass ich fit bin, alles andere liegt nicht in meiner Kontrolle“, erläuterte der Abwehrchef.
Bis Juni 2025 steht Tah noch bei Bayer Leverkusen unter Vertrag, ein Wechsel nach der laufenden Saison scheint allerdings durchaus möglich. Erst im Februar schloss sich der Abwehrhüne dem bekannten Spielerberater Pini Zahavi an, der unter anderem auch Robert Lewandowski und Christopher Nkunku berät. Ziel eines Transfers könnte die Premier League sein, in der er vor allem eines benötigen würde - Spielpraxis.
Diese ist Grundvoraussetzung für Tah, soll es mit einem Comeback in der Nationalmannschaft klappen. In Leverkusen wäre diese nach bärenstarken Leistungen zweifelsfrei gegeben.