Trainer-Legende Felix Magath hat ein Hauptproblem der Krise des FC Bayern ausgemacht.
Magath ledert gegen Bayern
„Wenn ich die Mannschaft sehe, was sie ausdrückt auf dem Platz, ist, dass sie führungslos, disziplinlos ist“, sagte der 69-Jährige im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
Den in der Kritik stehenden Sportvorstand Hasan Salihamidzic verteidigte Magath. „Am Anfang der Saison hat jeder Salihamidzic gelobt“, führte er an. Für die Zusammenstellung des Kaders hätten auch die Medien positive Worte gefunden. „Wie kann das jetzt anders sein?“, fragte Magath und erklärte: „Dann sollte man vielleicht nicht Salihamidzic kritisieren.“
Er führte weiter aus: „Ich glaube nicht, dass der Kader ohne Zustimmung des Trainers zusammengestellt wurde. Der Trainer hat mitbestimmt, dass diese acht Spieler gekauft wurden. Das war früher nicht so. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Kader entwickle oder einen Kader bei Laune halte. Deswegen wurde ich nie ganz glücklich bei Bayern.“
FC Bayern droht titellose Situation
Den Abgang zweier Klubgrößen wiederum nannte der Ex-Bayern-Coach (2004-2007) als möglichen Erklärungsansatz. „So eine Situation entwickelt sich ja meistens. Was wir sehen, ist nicht die Ursache. Die Ursache ist tiefer. Die Bayern haben eine schwierige Phase, denn mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sind zwei gleichzeitig gegangen, die den Bayern über Jahre geführt haben. Was jetzt passiert, hat die Ursache in der Veränderung der Führungsstruktur“, betonte Magath.
Derzeit stehen bei Bayern Vorstandsboss Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer an der Spitze. Beim früheren Torwart gab es zuletzt Indizien, dass er möglicherweise zur Disposition steht.
Nach der 1:3-Niederlage beim FSV Mainz 05 haben die Münchner die Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand, da Borussia Dortmund die Tabellenführung übernommen hat. Damit droht nach dem Aus im DFB-Pokal und der Champions League der dritte Titel flöten zu gehen - eine Katastrophe für den Rekordmeister.
Magath ging auch auf die Situation ein, dass die Spieler der Bayern müde wirkten. „Die Saison wurde geprägt durch die WM. Der Leidtragende ist der FC Bayern. Die Spieler kamen so kleckerweise zurück. Für einen Trainer war es eine ganz schwierige Situation“, nahm Magath Thomas Tuchel und dessen Vorgänger Julian Nagelsmann in Schutz.