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FC Bayern: Wortgefecht zwischen Salihamidzic und Wontorra

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FC Bayern: Wortgefecht zwischen Salihamidzic und Wontorra

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Wut-Interview von Salihamidzic

Die Bayern-Verantwortlichen um Sportvorstand Hasan Salihamidzic stehen in der Kritik. Vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC liefert sich Salihamidzic ein Wortgefecht mit DAZN-Moderatorin Laura Wontorra.
Im Meisterschaftsrennen der FC Bayern gegen Hertha BSC wurde Leon Goretzka überraschend ausgewechselt und Thomas Müller stand wieder mal nicht auf dem Platz. Der Trainer Thomas Tuchel erklärt warum.
Die Bayern-Verantwortlichen um Sportvorstand Hasan Salihamidzic stehen in der Kritik. Vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC liefert sich Salihamidzic ein Wortgefecht mit DAZN-Moderatorin Laura Wontorra.

Da hat es geknallt!

Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat sich vor dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten Hertha BSC bei DAZN mit Moderatorin Laura Wontorra ein hitziges Wortgefecht geliefert.

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Der 46-Jährige reagierte trotzig auf die kritischen Fragen der ehemaligen SPORT1-Moderatorin zur Kaderzusammenstellung und dem Auftritt von Uli Hoeneß auf dem Trainingsplatz.

SPORT1 hat das Gespräch zum Nachlesen:

Wontorra: Uli Hoeneß weiß genau, wie sein Auftritt auf dem Trainingsplatz wirkt und was er damit auslöst. Wir haben mal die Frage aufgeworfen, ob Trainer oder Vereinsführung seine guten Ratschläge jetzt gut gebrauchen können. Brauchen Sie diese Hilfe?

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Salihamidzic: Sie meinen, weil er jetzt da war?

Wontorra: Weil er sich öffentlich gezeigt hat und damit Bilder generiert hat, die für Aufsehen sorgen…

Hoeneß? „Da wird zu viel hineininterpretiert“

Salihamidzic: Der Uli ist oft an der Säbener Straße und wollte dem Trainer Hallo sagen…

Wontorra: (grätscht dazwischen) …er weiß ganz genau, was passiert und was es auslöst, wenn er sich so zeigt, oder?

Salihamidzic: Ich glaube, es wird zu viel hineininterpretiert. Er hat mit dem Trainer gesprochen, klar, und war dann auch bei mir. Er möchte immer das Beste für den Klub. Da interpretiere ich nicht so viel.

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Wontorra: Dann zurück zu meiner Einstiegsfrage: Brauchen Sie Hilfe oder Ratschläge dieser Tage?

Salihamidzic: Ach, wissen Sie, wir sind so, dass wir immer reflektieren, dass wir uns immer über unsere Arbeit Gedanken machen. Jeden Tag analysieren, jeden Tag schauen, was wir besser machen können. Wir nehmen die Kritik an, wenn sie angebracht ist, wie jetzt, wenn die Ergebnisse wegbleiben. Aber wir haben einen kühlen Kopf, um Entscheidungen zu treffen.

Ballack: „Sie müssen Führungsstärke zeigen“

Wontorra: Michael, wie ist deine Einschätzung? Kommen solche Ratschläge, solche öffentlichen Auftritte gerade zum richtigen Zeitpunkt? Oder sollte man vielleicht sogar eher ein bisschen Ruhe bewahren und es vermeiden?

TV-Experte Michael Ballack: Na ja, von außen kommen immer kluge Ratschläge. Vor allen Dingen beim FC Bayern, wenn es nicht läuft. Hasan hat es gesagt, die Ziele sind nicht erreicht. Die Meisterschaft kann jetzt noch erreicht werden. Aber das ist halt für den FC Bayern insgesamt zu wenig. Und deswegen ist Kritik da. Sie spielen nicht optimal. Dann ist Kritik auch mal übertrieben. Aber was neu ist, ist eben auch, dass der Vorstand kritisiert wird. Und das ist jetzt so ein bisschen eine Standortbestimmung für Hasan und für Oli, sich zu positionieren. Das ist kein einfach zu führender Klub. Da sind zwei zuvor da gewesen, die haben dem Klub über Jahrzehnte ein Gesicht gegeben. Da kriegst du natürlich Ratschläge und bekommst viel Kritik ab. Das ist jetzt die Phase, in der sich entscheiden wird, wie sich die Jungs da oben in Zukunft, wie sie sich positionieren und welche Stärke sie haben. Es geht darum, Führungsstärke zu zeigen – in welcher Form auch immer. Sie dürfen nicht dünnhäutig sein, sind sie auch nicht. Aber sie müssen präsent sein. Uli weiß genau, was er da macht, aber die Jungs müssen damit umgehen und das ist nicht einfach. Da oben sitzt nämlich noch jemand, der den FC Bayern immer noch verkörpert. Aber die Jungs im operativen Geschäft müssen jetzt Kante zeigen und müssen ihren eigenen Weg finden, um mit solcher Kritik umzugehen.

Wontorra: Im Sommer gab es von Hasan Salihamidzic aber natürlich auch gemeinsam mit dem Trainerteam und Oliver Kahn den großen Kaderumbruch. Sie selbst haben von einem guten Kader gesprochen. Oliver Kahn hat vor ein paar Tagen noch mal von einem der besten Kader Europas gesprochen

Salihamidzic: Sie auch übrigens…

Salihamidzic zeigt sich selbstkritisch

Wontorra: Jetzt wird ja schon viel darüber diskutiert. Auch die Medien haben ihre Kaderzusammenstellung zu Saisonbeginn sehr gelobt. Die Ergebnisse bleiben jetzt aber ein bisschen aus. Deswegen haben wir uns noch mal informiert, haben uns auch Interviews zu Saisonbeginn durchgelesen und da haben die Kollegen in der Redaktion ein Interview von Ihnen aus Süddeutschen Zeitung noch mal hervorgekramt. Wo Sie auch gesagt haben: „Ich musste Uli Hoeneß anfangs ein bisschen überzeugen, was den Kaderumbruch angeht. Aber Uli Hoeneß ist jemand, der sich auch überzeugen lässt. Er möchte nur im Nachhinein haben, wenn es dann nicht immer gut geht, dass man auch den Kopf dafür hinhält.“ Erinnern Sie sich an diese Zitate? Und gibt es jetzt diese Form von Selbstkritik auf Ihrer Seite oder auch die von Oliver Kahn?

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Salihamidzic: Natürlich sind wir selbstkritisch. Ich höre aus Ihren Fragen heraus, dass wir nicht mit Kritik umgehen können…

Wontorra: Das habe ich nicht gesagt, aber Uli Hoeneß oder Sie haben in dem Interview angesprochen, dass Uli Hoeneß Ihnen gesagt haben soll, dass Sie ihn überzeugen mussten und wenn es nicht klappt, müssen Sie den Kopf dafür hinhalten. Jetzt ist meine Frage, ob nun der Zeitpunkt dafür ist?

Salihamidzic: Selbstverständlich ist es meine, ist es unsere Verantwortung, den Kader zu bauen. Und natürlich sind die Erwartungen auch hoch. Wir sind im Pokal und in der Champions League ausgeschieden. Aber wir wollen jetzt zeigen, dass wir Meister werden können. Ich bin trotzdem der Meinung, dass wir einen Top-Kader haben. Wenn Sie sich erinnern, haben wir in der Hinrunde 72 Tore gehabt, sind durch die Champions League marschiert…

Wontorra: (unterbricht) …aber die Saison endet jetzt.

Salihamidzic: Darf ich?

Wontorra: Ja, klar...

„Wir sind nicht zufrieden“

Salihamidzic: Natürlich hat die WM eine Rolle gespielt und wir sind in diesem Jahr nicht mehr in diese Form gekommen und jetzt kritisch. Wir machen uns Gedanken, was wir besser machen können. Aber jetzt wollen wir uns erstmal auf den Rest der Meisterschaft konzentrieren.

Wontorra: Sie haben heute die Chance, wieder Tabellenführer zu werden. Aber die Saison und das Saisonfazit endet ja nicht nach der Hinrunde, sondern nach der Rückrunde und dann muss man sich auch als sportlich Verantwortlicher beurteilen lassen. Klar ist das heute eine Riesenchance, aber klar ist auch, eine ganz erfolgreiche Bayern-Saison mit dem Pokal-Aus und dem Champions-League-Aus im Viertelfinale auch nicht mehr werden.

Salihamidzic: Ist das eine Frage?

Wontorra: Ja, natürlich. Wenn Sie sagen, in der Hinrunde war alles super…

Salihamidzic: (unterbricht) Wenn man in der Champions League ausscheidet im Viertelfinale, wie auch letztes Jahr, dann sind wir damit nicht zufrieden. Ich habe es gesagt, die Erwartungen waren hoch, wir sind im Viertelfinale nicht weitergekommen, aber wir müssen jetzt darauf gucken, was noch zu schaffen ist.

Shakehands zum Abschied

Wontorra: Aber alle Erwartungen können Sie ja nicht erfüllt haben in dieser Saison…

Salihamidzic: (versteht sie akustisch nicht) Bitte?

Wontorra: Alle Erwartungen können Sie ja nicht erfüllt haben, so wie Sie als Bayern-Verantwortlicher in die Saison gegangen sind.

Salihamidzic: Klar…

Wontorra: Vielen herzlichen Dank, Hasan Salihamidzic. (Gibt ihm die Hand) Wir müssen Sie jetzt leider aus Zeitgründen verabschieden, aber ich hätte gerne noch länger mit Ihnen diskutiert.

Salihamidzic: Ich auch, da ist noch ein bisschen was zu erzählen.

Wontorra: Das werden wir zu gegebenem Anlass machen.