Der 4:2-Sieg gegen Titelrivale Borussia Dortmund unter Neu-Trainer Thomas Tuchel hat die Wogen der letzten Tage beim FC Bayern kaum glätten können.
Kahn reagiert auf Lügen-Vorwurf
Nicht der souveräne Erfolg des Rekordmeisters war das größte Gesprächsthema, sondern das, was sich schon vor dem Duell vor den TV-Kameras abspielte.
Da gifteten sich Bayerns Vorstandsboss Oliver Kahn und Sky-Experte Lothar Matthäus an und beschuldigten sich gegenseitig.
Ex-Bayern-Star Matthäus unterstellte Kahn, bei den Hintergründen zur Freistellung von Julian Nagelsmann nicht die Wahrheit zu sagen: „Ich weiß, dass Oliver Kahn lügt“, sagte der 61-Jährige anschließend im Gespräch mit t-online: „Oliver Kahn will nur von seinen Problemen ablenken, und dann greift er mich an. Aber darauf war ich vorbereitet.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Kahn: „Man sollte gewisse Grenzen nicht überschreiten“
Kahn habe eine Frage von Sky-Moderator Sebastian Hellmann zuvor „gar nicht beantwortet. Ich sage nur das, was ich höre, sehe und fühle. Die zeitliche Abfolge, so wie sie Kahn schildert, passt nicht zusammen.“ Matthäus sprach dabei über das Nagelsmann-Aus - von welchem dieser aus der Presse erfahren haben soll.
Am Sonntag stellte sich Kahn nun bei Bild-TV und erläuterte erneut seine Sicht der Dinge.
„Hasan (Salihamidzic, d. R.) und ich haben zu jeder Zeit im Laufe des Prozesses die Wahrheit gesagt“, sagte Kahn. „Ich weiß nicht, was Lothar, wie er ja sagt, da sieht, hört oder sogar fühlt. Ich glaube, wir alle wissen, dass sich Lothar in seiner Karriere über den ein oder anderen Umweg zum Chefkritiker des deutschen Fußballs aufgeschwungen hat, mittlerweile auf allen Kanälen. Das ist sein Job und dass er dabei keine Samthandschuhe trägt, dass es auch mal kritisch zur Sache geht, das ist ok. Allerdings sollte man gewisse Grenzen nicht überschreiten.“
„Stil- und haltlose Aussagen“
Warum der frühere Bayern-Kapitän seinem Ex-Klub unterstellt, das „Mia san mia“ mit Füßen zu treten, kann der Bayern-Boss nicht nachvollziehen.
„Ich weiß bis heute noch immer nicht genau, was er damit meint“, erklärt Kahn. „Nur wenn man den Chefkritiker mal selbst kritisiert, dann, so habe ich das Gefühl, kann er damit überhaupt nicht umgehen - und lässt sich dann zu solchen stillosen und haltlosen Aussagen hinreißen. Er, der uns, und damit auch dem FC Bayern, vorwirft, stillos gehandelt zu haben. So ist Lothar und da wird er sich auch nicht mehr ändern. Es gab dieses Leak, das haben wir auch bedauert, aber dafür konnten wir nichts. Wir wollten diese Trennung Julian nicht am Telefon mitteilen, denn das wäre dann nach unserer Auffassung stillos gewesen.“
Auf die Frage, ob er sich mit Matthäus mal an einen Tisch setzen würde, um die Dinge auszuräumen, sagte Kahn: „Ich bin in München und jederzeit erreichbar.“