Riesen-Wirbel um Joshua Kimmich!
Tumult: So rechtfertigt sich Kimmich
Der Bayern-Star hat nach dem emotionalen Sieg beim SC Freiburg einen regelrechten Tumult ausgelöst.
Nur wenige Tage nach dem 1:2-Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale feierte der FCB am 27. Spieltag der Bundesliga im Breisgau mit 1:0 die Revanche - und Kimmich ließ sich zu einer provokanten Jubel-Geste in Richtung der Freiburger Fans hinreißen.
So rechtfertigt Kimmich seine Provokation
„Normal macht man das nicht“, zeigte der 28-Jährige nach dem Spiel Reue: „Natürlich war das pure Emotionen, auch ein Stück weit drüber.“
Kimmich zeigte Verständnis für die Freiburger Kritik, seine Geste sei unsportlich gewesen - verwies seinerseits aber auch auf eine Provokation von Breisgauer Seite.
„Es war ein bisschen der Vorgeschichte geschuldet. Als wir vor dem Spiel die Platzbegehung gemacht haben, hat der Stadionsprecher schon in unsere Richtung gerufen: ‚2:1-Sieg am Dienstag.‘ Als wir uns warm gemacht haben, kam glaube ich zehn Minuten lang ein Film über das Viertelfinale, wie wir da rausgeflogen sind. Das sitzt natürlich dann tief. Tut natürlich auch weh“, berichtete der Bayern-Star.
Zwar habe sich Freiburg auch das Recht erarbeitet, den Pokal-Coup zu feiern: „Auf der anderen Seite war das eine gewisse Provokation. Am Ende habe ich mich dazu hinreißen lassen. Ich glaube, es war jetzt nicht so schlimm. Ein bisschen drüber von mir, aber am Ende des Tages einfach Emotion.“
FC Bayern: Kimmich gerät mit Gregoritsch aneinander
Nach Abpfiff hatte der 28-Jährige jubelnd seine Erleichterung herausgeschrien, mit geballten Fäusten in Richtung der Freiburger Fans gejubelt.
„Offensichtlich war er unter einem enormen psychischen Druck“, meinte Freiburgs-Trainer Christian Streich dazu süffisant bei Sky und verwies auf den Freiburger Sieg unter der Woche: „Wir sind jetzt nicht in die Bayern-Kurve gerannt nach unserem Sieg, wenn ich mich richtig erinnere. Aber vielleicht ist es bei solchen Spielen und bei Bayern noch einmal etwas anderes, weil sie so selten verlieren.“
Matthias Ginter meinte zur Aufreger-Szene: „Das sind halt Emotionen. Klar, wir haben nicht vor den Bayern-Fans gejubelt - aber ist dann halt so.“
Vor allem bei SCF-Stürmer Michael Gregoritsch kam Kimmichs Jubel überhaupt nicht gut an. Der Österreicher packte den Bayern-Star von hinten an der Schulter, wollte ihn herumdrehen und zur Rede stellen.
Das wiederum passte dem Bayern-Spieler offensichtlich nicht - und dann ging es los.
Aus anfänglichem Schieben und Schubsen mit verbaler Untermalung wurde schnell eine ganze Traube aus Spielern und Betreuern, die die Streithähne trennen wollten.
Auch Referee Daniel Siebert mischte mit, verteilte Gelbe Karten an Kimmich und den ausgewechselten Freiburg-Stürmer Lucas Höler.
Die Freiburg-Fans antworteten übrigens mit lautstarken „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“-Rufen - in Anspielung auf den Sieg im DFB-Pokal.
Grifo nimmt sich Kimmich vor
Und Kimmich? Der wurde von einem Mitglied des Bayern-Staffs vom Tumult weggeführt und Richtung Katakomben befördert.
Allerdings auch das nur unter Begleitung. Denn Freiburgs Vincenzo Grifo nahm sich Kimmich noch einmal zur Brust.
Der Italiener folgte dem Bayern-Star und seinem Begleiter noch in den Spielertunnel, um seinen Standpunkt klarzumachen.
Rächt sich Kimmichs Jubel?
Kimmich bekam auch von Sky-Experte Dietmar Hamann Kritik: „Er ist seit zehn Jahren dabei, ist ein erfahrener Spieler. Was am Dienstag war, ist vorbei! Das gibt ihm nicht das Recht, die Freiburger Fans zu provozieren. Das ist unnötig.“
Der frühere Bayern-Spieler sprach mit Blick auf die kommenden Highlights, unter anderem im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City unter der Woche, eine Warnung an Kimmich aus.
„Ich glaube an das Karma, irgendwann kommt das wieder zurück“, meinte Hamann: „Wenn du die Leute so behandelst, wird es dir selbst irgendwann so passieren. Du forderst das Schicksal heraus. Sie haben wichtige Wochen vor sich, sollen sich auf sich konzentrieren. Sie haben City vor der Brust, in der Liga ist es sehr knapp. Einfach nur unnötig.“