Das sind kernige Worte: Markus Babbel hat nach dem Aus von Julian Nagelsmann bei Bundesliga-Rekordmeister FC Bayern gegen den 35 Jahre alten Trainer gepoltert.
Ex-Bayern-Star ätzt gegen Nagelsmann
„Ich hatte nicht das Gefühl, dass er dazulernen will. Er hat gesagt, dass er so ist, wie er ist - und wenn es einem nicht passt, muss er Konsequenzen ziehen. So was ist dumm. Du musst doch als Trainer des FC Bayern tagtäglich versuchen, dazuzulernen“, erklärte der 50-Jährige, jahrelang selbst Profi an der Säbener Straße, bei der ran Bundesliga Webshow.
Es habe so viele Dinge gegeben, „bei denen ich nur den Kopf geschüttelt habe und merkte, dass der FC Bayern für Julian Nagelsmann im Moment noch eine Nummer zu groß ist. Da ist er einfach zu kindisch“, fügte Babbel an.
Skiurlaub? „Wo kommen wir denn da hin?“
Wie Babbel fortführte, sei Nagelsmann wohl auch sein Ski-Urlaub im Anschluss an die 1:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen zum Verhängnis geworden. Diese Entscheidung des 35-Jährigen sei für Babbel „erschütternd“ gewesen.
„Was macht denn ein Trainer, nachdem es nicht so rund läuft und du gerade mit einer Niederlage nach Hause kommst, beim Skifahren? Das hat mich verwundert. Und dann sollen Oliver Kahn (Bayerns Vorstandsvorsitzender, Anm. d. Red.) und Hasan Salihamidzic (Sport-Vorstand, Anm. d. Red.) ins Zillertal fahren und ihn besuchen? Wo kommen wir denn da hin? (...) Als ich das gehört habe, hätte es mich fast von der Couch gehauen.“
Auch ein Thema für Babbel: Das Wortgefecht zwischen Kahn und Sky-Experte Lothar Matthäus, der den Klub-Boss am Rande des Bundesliga-Topspiels zwischen Bayern und Borussia Dortmund hinsichtlich der zeitlichen Abfolge bei der Trennung von Nagelsmann der Lüge bezichtigt hatte.
Babbel feiert Kahn-Statement gegen Matthäus
Für den Ex-Profi und -Bundesliga-Coach habe der FCB-Lenker die Situation vor laufender Kamera „hervorragend“ gemeistert: „Oliver Kahn fand ich da Weltklasse. So kennt man den FC Bayern. Das ist dieses ‚Mia san mia‘. Der Verein wird angegriffen und - egal wer es ist - , da wird zurückgeschossen! (...) Ich fand es klasse, wie er da aus den Puschen kam und sich gewehrt hat.“
Matthäus hatte dabei auch das fehlende „Mia-san-mia“-Gefühl der Sportlich Verantwortlichen kritisiert. Kahn widersprach Matthäus daraufhin vehement, was Babbel durchaus nachvollziehen konnte.
„Diese Kuschel-Atmosphäre gab es beim FC Bayern doch noch nie. Das ist ein hochprofessioneller Fußballklub. Da geht es um Leistung. Und wenn die nicht erbracht wird, gibt es knallharte Entscheidungen. So war der FC Bayern schon immer. Ich weiß nicht, was der Lothar da unter ‚Mia san mia‘ versteht“, so der 50-Jährige.
„Natürlich ist es anders als bei Rummenigge und Hoeneß“
Deutschlands Rekord-Nationalspieler ruderte nach seiner scharfen Kritik an Kahn im Nachhinein zwar etwas zurück, verteidigte seine Wortwahl allerdings dennoch.
Auch sonst zeigte sich Babbel über Kahn und Salihamidzic voll des Lobes: „Natürlich ist es anders als bei Kalle Rummenigge und Uli Hoeneß, aber sie versuchen nach bestem Wissen und Gewissen den Verein zu einer Top-Marke zu machen.“
„Wenn ich den Kader ansehe, kann ich Hasan nur gratulieren. Da hat er für mich einen herausragend guten Job gemacht. Für mich machen es er und Oliver grandios“, ergänzte der Europameister von 1996. „Sie wollen dazulernen und besser werden.“