Karim Adeyemi, Sascha Stegemann und ein verweigerter Elfmeterpfiff.
„Wenn der VAR aus Bayern kommt ...“
Es ist die Geschichte des 2:1-Erfolgs von Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt. Sie spielte sich vor rund sechs Monaten ab, bevor die genannten Protagonisten auch beim gestrigen 1:1 des BVB gegen den VfL Bochum wieder im Mittelpunkt standen.
Damals war es allerdings ausgerechnet Adeyemi, der einen Gegenspieler im eigenen Strafraum klar gefoult hatte. Schiedsrichter Stegemann übersah die Aktion, sein VAR blieb wegen einem handwerklichen Fehler bei der Auswertung der TV-Bilder stumm.
Der BVB jubelte, der Unparteiische musste sich bei der Eintracht entschuldigen.
Gräfe: Schiri-Ansetzung verantwortungslos
Die Frankfurter waren damals trotzdem so erbost, wie es der BVB jetzt ist. Sportdirektor Sebastian Kehl witterte diesmal gar Betrug. „Heute ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen“, sagte der ehemalige Profi.
Der BVB-Boss hatte beim Remis gegen den Pott-Rivalen, das sie die Tabellenspitze kosten könnte, gleich drei entscheidende Fehler des Schiedsrichtergespanns gesehen. Dass Stegemann nicht einmal an die Seitenlinie schritt, verurteilte er als: „fahrlässig, feige und komplett falsch.“
Eine emotionale Reaktion, es geht um die Meisterschaft. Um die ging es genau genommen aber auch schon vor einem halben Jahr in Frankfurt, als der BVB Nutznießer eines Schiedsrichter-Fehlers war.
Für den ehemaligen Top-Referee Manuel Gräfe ist nicht nur die Leistung Stegemanns ein Problem. Schon seine Ansetzung sieht er als fragwürdig an. Eben auch, weil es die Vorgeschichte aus der Hinrunde gibt.
„Nach Frankfurt - Dortmund den selben Schiedsrichter zu einem Spiel des BVB zu schicken: verantwortungslos ihm gegenüber“, twitterte Gräfe: „Es ist ‚Murphys Law‘, dass ausgerechnet Adeyemi - damals Verursacher eines fehlenden Elfers nach seinem Schubser - nun keinen erhält.“
„Wenn der VAR aus Bayern kommt ...“
Gräfe, der sich seit geraumer Zeit auf Konfrontationskurs zum DFB und seinen Unparteiischen befindet, erklärte weiter.
„Wenn zudem der Schiedsrichter aus NRW und der VAR aus Bayern kommt, schafft die Ansetzung unnötige Drucksituationen! Spielentscheidendes muss man sich als Schiedsrichter anschauen (Bsp. Brych, Berliner Derby). Fehlende VAR-Linie, die x-te…leider!“, sagte der Ex-Schiedsrichter.
Murphys Law oder eben einfach nur Fußball - Foul ist eben nur, wenn der Schiedsrichter auch pfeift. Unterm Strich bleibt zum zweiten Mal in dieser Saison: Karim Adeyemi, Sascha Stegemann und ein verweigerter Elfmeterpfiff.