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BVB: Stars traten auf Tür der Schiri-Kabine ein! Titel-Frust nach Bochum-Remis

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BVB: Stars traten auf Tür der Schiri-Kabine ein! Titel-Frust nach Bochum-Remis

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BVB-Kapitän stürmt Schiri-Kabine!

Nach dem BVB-Spiel in Bochum herrscht Frust bei den Schwarz-Gelben. Die Wut richtet sich vor allem auf Schiedsrichter Sascha Stegemann. Der Unparteiische bekommt diese nach der Partie zu spüren.
Nach dem bitteren 1:1 gegen den VfL Bochum spricht Edin Terzic über die strittigen Szenen im Spiel. Der BVB-Trainer hat zu zwei möglichen Elfmetern eine klare Meinung.
Patrick Berger, Niklas Trettin
Nach dem BVB-Spiel in Bochum herrscht Frust bei den Schwarz-Gelben. Die Wut richtet sich vor allem auf Schiedsrichter Sascha Stegemann. Der Unparteiische bekommt diese nach der Partie zu spüren.

Ist es am Ende diese eine Szene, die über den Ausgang der deutschen Meisterschaft zuungunsten von Borussia Dortmund entscheidet?

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Als die Pfeife von Schiedsrichter Sascha Stegemann in der 65. Minute stumm blieb, herrschte im Bochumer Stadion kollektive Verwunderung. Denn Danilo Soares brachte BVB-Angreifer Karim Adeyemi im Sechzehner eindeutig zu Fall. „Ich hätte mich nicht beschwert, wenn es einen Elfmeter gegeben hätte“, kommentierte selbst VfL-Kapitän Anthony Losilla die höchst umstrittene Aktion. „Wir hatten Glück!“

Weil auch der VAR nicht eingriff, war das Entsetzen bei den Schwarz-Gelben nach dem bitteren und womöglich titelentscheidenden 1:1 riesig. Zielscheibe des BVB-Frusts war hinterher Schiri Stegemann.

Die BVB-Stars belagerten den Referee nach dem Abpfiff zunächst auf dem Platz, anschließend ging der Krach in den Katakomben weiter und drohte gar zu eskalieren. Nach SPORT1-Informationen sollen Spieler und Betreuer von Borussia Dortmund vor Wut sogar gegen die Kabinentür von Stegemann getreten haben. Ordner und Sicherheitskräfte bestätigten SPORT1, dass es richtig harsch zur Sache ging.

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„Es wurde sehr laut vor der Schiri-Kabine“, gab auch der angefressene BVB-Trainer Edin Terzic zu. „Wir mussten noch aufpassen, dass wir da nicht noch eine Sperre provozieren. Wir brauchen im Endspurt jeden Mann.“

Kehl über Stegemann: „Musste sich einiges anhören!“

Die Dortmunder stürmten anschließend auch noch die Schiri-Kabine. Neben Terzic und Sportchef Sebastian Kehl suchte auch der erboste Kapitän Marco Reus das Gespräch mit dem Referee. Es soll dabei richtig laut geworden sein. „Wir waren bei ihm in der Kabine“, erzählte Kehl. „Wir haben das Gespräch klar und deutlich mit ihm geführt. Er musste sich einiges anhören!“

In der Mixed Zone redete sich der BVB-Sportdirektor, der seine Worte normalerweise ruhig und analytisch wählt, regelrecht in Rage. „Der Schiri hat für mich heute das Spiel entschieden und das ist extrem schade“, wütete der 43-Jährige. Von Stegemann sei es „frech“ gewesen, sich diese Aktion nicht einmal anzusehen.

Sowohl Kehl als auch Terzic sprachen nicht nur vom verwehrten Foulelfmeter, sondern von gleich „drei absoluten Fehlentscheidungen“. Schon die Entstehung des VfL-Treffers in der fünften Minute brachte die Borussia auf die Palme. Vor dem 1:0 durch Losilla sei Emre Can im Mittelfeld von Philipp Hofmann gestoßen worden.

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„Dem ersten Tor der Bochumer ging ein klares Foul an Can voraus“, schimpfte Kehl und ergänzte: „Jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, dass man bei einem Schubser in der Luft aus dem Gleichgewicht fällt.“

Stegemann-Entschuldigung?

Auch die Nachspielzeit lieferte noch einmal reichlich Diskussionsstoff.

Der vermeintliche sowie späte 2:1-Treffer von Mats Hummels erhielt zu Recht keine Anerkennung, da der Abwehrspieler hauchdünn im Abseits stand. Wenige Augenblicke vorher blieb allerdings ein Handspiel von Erhan Masovic ungeahndet. Erneut nutzte Stegemann die Review Area am Spielfeldrand nicht, wenngleich die Entscheidung hier durchaus vertretbar ist.

„Wieso guckt er sich das nicht an, wenn er die Hilfsmittel dazu hat? Das haben wir ihn gefragt. Es steht so viel auf dem Spiel. Das ist einfach schlecht“, polterte Kehl über Stegemann, der sich unmittelbar nach dem Spiel im Übrigen nicht äußern wollte und alle Interview-Fragen abblockte.

Angeblich soll Schiedsrichter Stegemann im Kabinen-Gespräch mit den Dortmunder Einsicht gezeigt und sich im Anschluss sogar bei entschuldigt haben.

„Es fällt mir schwer, eine Entschuldigung anzunehmen“, sagte Terzic, der gleichwohl Respekt und Verständnis für den schwierigen Schiri-Job hat: „Ich pfeife selbst oft bei uns im Training. Das ist enorm schwer. Ich mache den Jungs keinen Vorwurf, wenn sie Fehler machen und nicht alles sehen. Aber wenn sie es nicht für nötig halten, das dann zu überprüfen und sich anzuschauen, finde ich das nicht gerecht.“

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Kehl glaubt noch an den Titel

Nachträgliche Erklärungsversuche würden dem BVB sowieso kaum helfen. Das Resultat lässt sich eben nicht mehr zurückdrehen.

„Ich weiß nicht, ob das heute die Meisterschaft entschieden hat. Ich glaube noch dran. Wir haben noch viele Spiele. Wir wissen aber, dass wir das jetzt womöglich wieder in andere Hände gelegt haben. Und das ist extrem bitter“, so Kehl.

Es ist ein 1:1-Unentschieden, das sich für die Schwarz-Gelben wie eine Niederlage anfühlt. Am Sonntag können die Bayern mit einem Sieg gegen Schlusslicht Hertha die Tabellenführung zurückerobern.

Sollte der deutsche Rekordmeister die Pflichtaufgabe lösen, ist die große Euphorie in Dortmund schon wieder verflogen.