Wahnsinn auf Schalke!
Minutenlange Jubelszenen! Schalke lebt
Königsblau hat im Kampf um den Klassenerhalt Big Points gesammelt. Dank eines Last-Minute-Treffers von Dominick Drexler siegte die Mannschaft von Thomas Reis mit 2:1 (0:1) gegen Werder Bremen. Es war der erste Bundesliga-Sieg seit über zehn Jahren, nachdem S04 zur Halbzeit zurücklag. Damaliger Gegner - ebenfalls Werder Bremen. Die Norddeutschen kassierten im achten Spiel in Folge mindestens zwei Gegentore.
Einen Punkt nur noch beträgt der Rückstand der Königsblauen auf den Relegationsplatz, es kann also noch irgendwie klappen mit der Rettung, die angesichts der Hinrunde wundersam wäre. „Wir müssen unser Herz auf dem Platz lassen und zusammenhalten. Solche Siege tun extrem gut“, sagte Stürmer Marius Bülter bei Sky: „Das muss uns Wucht und Schwung geben.“
Ducksch schockt Schalke früh
Von Beginn an spürten die über 60.000 Zuschauer in der Veltins-Arena den Druck, der in der Partie auf Königsblau lasten sollte. Nach dem 2:1-Sieg des VfB Stuttgart über Gladbach war den Beteiligten klar, dass letztlich nur ein Sieg Schalke weiterhelfen würde.
Den ersten Stich in der Begegnung setzten allerdings die Gäste aus Bremen, die S04 früh schockten: Nach einem Schalker Ballverlust im Mittelfeld schaltete Werder schnell um und ging durch Marvin Ducksch in Führung (18.). Mitchell Weiser hatte den kongenialen Sturmkollegen vom verletzten Niclas Füllkrug exzellent in Szene gesetzt.
Schalke versuchte im Anschluss schnell zu antworten. Einen Terodde-Kopfball konnte Jiri Pavlenka letztlich problemlos parieren (34.). Kurz vor der Halbzeit setzte Bremen erneut einen Konter, Maximilian Philipp verzog mit einem Gewaltschuss aber knapp (44.). Ducksch ließ in der sechsminütigen Nachspielzeit ebenfalls die nächste Chance auf das 2:0 liegen.
Nach der Pause entwickelte Schalke zunehmend Offensivgeist, wirkte allerdings ideenlos. Ein Distanzschuss von Marius Bülter prüfte Pavlenka nur bedingt (47.). Rund zehn Minuten später ergab sich dann doch die große Möglichkeit für den Ausgleich, Rodrigo Zalazar scheiterte aus kurzer Distanz allerdings am tschechischen Schlussmann.
Reis beweist goldenes Händchen
Der königsblaue Druck erhöhte sich von Minute zu Minute. Der Ausgleich lag Mitte der zweiten Halbzeit quasi in der Luft, Krauß' Schuss landete allerdings nur an der Latte (64.).
Werders Entlastungsangriffe wurden immer weniger, Bittencourts Fernschuss in der 74. Minute war die erste nennenswerte Offensivaktion Bremens im zweiten Durchgang. „Wir haben für viel zu wenig Entlastung in der zweiten Halbzeit gesorgt. Es war ein Spiel auf ein Tor. Diese Niederlage müssen wir uns selbst zuschreiben“, fasste Werder-Coach Ole Werner nach dem Spiel zusammen.
Denn Schalke blieb aktiver - und belohnte sich: Der erst kurz zuvor eingewechselte Sepp van den Berg traf den Ball nach einem Einwurf satt und ließ Pavlenka dieses Mal keine Chance (81.).
Auf der Gegenseite ließ Ducksch die erneute Führung liegen, sein Schuss aus kurzer Distanz rettete der eingewechselte Drexler mit der Brust. Doch das Ende sollte es noch nicht gewesen sein: Nach einem genialen Zuspiel von Zalazar erzielte ausgerechnet Drexler das entscheidende 2:1 - und ließ die Veltins-Arena nahezu explodieren (90.+2).
„Ich freue mich extrem für ihn. Die Rettungsaktion war fast noch wichtiger für uns. Es fühlt sich einfach überragend an“, schwärmte Bülter nach dem Spiel bei Sky. Drexler selbst gab zu, dass er bei seiner Rettungsaktion von seinen Ducksch-Kenntnissen profitierte. „Wir haben zusammen in Kiel gespielt. Ich kenne Duckschi sehr gut und wusste, dass er ins lange Eck schießen will“, lachte er.
Der hochemotionale Sieg nährte die Schalker Hoffnung auf den Klassenerhalt. Thomas Reis bremste allerdings die Euphorie: „Heute hat‘s geklappt, die Einwechselungen waren gut. Der Sieg war sehr wichtig, aber wir haben noch nichts erreicht. Wir sind weiter im Rennen, es ist noch ein weiter Weg zu gehen.“
Auch Minuten nach dem Abpfiff feierten die Fans ihre Mannschaft ausgelassen und heizten sie vor den letzten vier Saisonspielen lautstark ein. Schon am Freitag steht für S04 in Mainz das nächste entscheidende Spiel an.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)