Zunächst schien er der neue BVB-Königstransfer zu werden, plötzlich ist Stillstand um seine Person eingekehrt: Daichi Kamada.
Brisanz im Kamada-Poker
SPORT1 hatte bereits im vergangenen November erstmals vom Interesse des BVB am japanischen Mittelfeldspieler von Eintracht Frankfurt vermeldet. „Der BVB soll die Fühler nach Kamada ausgestreckt und schon lose Kontakt zu ihm aufgenommen haben“, berichtete Chefreporter Patrick Berger damals.
Zwar ist ein Verbleib Kamadas in Frankfurt mittlerweile ausgeschlossen, der Deal mit dem BVB jedoch noch immer nicht final abgesegnet. Wankt der Transfer auf den vermeintlich letzten Metern? So oder so: Es könnte ein brisantes Aufeinandertreffen der beiden Klubs werden beim Bundesliga-Topspiel am Samstagabend zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt (ab 18.30 Uhr, LIVE im Ticker auf SPORT1).
Exklusiven SPORT1-Informationen zufolge gab es am 23. Februar in Dortmund ein Geheimtreffen zwischen Kamadas Beratern Roberto Tukada und Thomas Kroth, sowie BVB-Sportchef Sebastian Kehl. Dabei sollen neben deutlichen Absichtsbekundungen in der kommenden Saison zusammenzuarbeiten auch schon konkrete Vertragsdetails gefallen sein.
Ein Fünfjahresvertrag mit einem Gehalt zwischen fünf und sechs Millionen Euro stand im Raum, ein Handgeld von zwölf Millionen Euro käme bereichernd hinzu. Unterschrieben wurde jedoch noch nicht! Und nun?
Erteilt Kamada dem BVB eine Absage?
Bereits damals sagte Kamada im SPORT1-Gespräch: „Ich bin bei meinen Wunschvereinen, zu denen ich wechseln würde, viel anspruchsvoller als Sie es denken.“ Macht der Japaner also nun einen Rückzieher?
Nach SPORT1-Informationen tendiert Kamada selbst aktuell eher zu einem Wechsel ins Ausland!
Demnach sollen sich der FC Liverpool und Benfica Lissabon aktiv in den Transferpoker eingeschaltet haben. Beide übrigens mit deutschen Coaches: Während Jürgen Klopp an der Anfield Road die Krise überwinden soll, stand Roger Schmidt mit den Portugiesen überraschend im Viertelfinale der Champions League.
Doch auch Atlético Madrid hat offenbar Interesse bekundet. Die Madrilenen befinden sich derzeit auf dem dritten Platz in La Liga, steuern somit klar auf die Champions League zu.
Wartet der 26-Jährige also selbst auf bessere Angebote aus dem Ausland?
Teilen der BVB und Frankfurt das gleiche Leid?
Der BVB immerhin sichert sich wohl selbst ab und beginnt bereits die Suche nach Alternativen. Zwar äußerte sich Sportchef Kehl noch Anfang April im ZDF-Sportstudio , dass Kamada „sicherlich ein interessanter Spieler“ sei, auch habe man in der Vergangenheit mit Shinji Kagawa (216 BVB-Spiele, 60 Tore, 55 Assists) gute Erfahrungen gemacht. Zu Gerüchten könne er dennoch nichts sagen.
Immerhin eines steht im Poker um den offensivstarken Japaner fest: Ein ablösefreier Abgang im Sommer aus Frankfurt. Seit Mitte April steht fest, dass Kamada ab der kommenden Saison nicht mehr den Adler auf der Brust tragen wird, die Eintracht habe über Ostern ihr Vertragsangebot zurückgenommen.
„Gerne hätten wir Daichi auch in Zukunft bei der Eintracht gesehen, doch die Interessen des Spielers gingen damit nicht einher“, musste Sportvorstand Markus Krösche konstatieren. In 39 Pflichtspielen für die Eintracht in der laufenden Saison erzielte Kamada 13 Tore und gab fünf Assists.
Und doch bleibt nun die Frage offen: Quo vadis, Kamada?