Der STAHLWERK Doppelpass (immer sonntags ab 11 Uhr auf SPORT1) kümmerte sich wie gewohnt um die heißesten Themen des Fußballs.
Der Bayern-Wirbel im Dopa
Im Fokus stand der FC Bayern München, dem der SC Freiburg zweimal alles abverlangt hat. Erst siegten die Breisgauer sensationell im DFB-Pokal, dann schaffte der deutsche Rekordmeister die Revanche in der Bundesliga. Hitzige Diskussionen löste auch der emotionalen Jubel von Joshua Kimmich aus.
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+++ Der Dopa sagt auf Wiedersehen +++
Das soll es gewesen sein für heute - die Sendung ist zu Ende! Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis zur kommenden Woche, dann einmal mehr mit spannenden Themen und hochkarätigen Talk-Gästen.
+++ Effenberg glaubt an Bellingham-Verbleib beim BVB +++
Auch Jude Bellingham kommt in der Diskussion über den BVB nicht gut weg. „Ich finde die Entwicklung von Bellingham in den letzten Wochen bedenklich“, sagt Toni Tomic.
Friedhelm Funkel entgegnet: „Er ist erst 19 Jahre jung. Dass er jetzt mal in so eine Phase kommt, ist nicht verwunderlich. Er hat gerade eine Phase, in der er einfach nicht gut ist. Das muss man ihm zugestehen.“
Ob sich die Wege von Bellingham und Dortmund im Sommer trennen werden, ist sich die Dopa-Runde uneinig. „Ich glaube, dass er bleibt“, antwortet unter anderem Stefan Effenberg.
+++ Reus hat „zu wenig aus seiner Karriere gemacht hat“ +++
Borussia Dortmund hat eine Reaktion auf die Niederlage gegen Bayern sowie das enttäuschende Pokal-Aus in Leipzig gezeigt und sich gegen Union Berlin (2:1) durchgesetzt.
Dabei blickt Mario Basler auf Marco Reus, der nicht in der Startelf stand. Er habe zurecht auf der Bank gesessen. Trotzdem gibt es bei der Personalie Reus nun neue Entwicklungen. Der Kapitän wird der Borussia offenbar noch eine weitere Saison erhalten bleiben und bis 30. Juni 2024 bei seinem Lieblingsklub spielen. Das berichtet die Bild.
Basler nutzt die Meldung, um Kritik an den BVB-Star zu richten: „Für das, was Marco Reus an Klasse hat, hat er zu wenig aus seiner Karriere gemacht hat. Solange Reus und Hummels bei Borussia Dortmund sind, werden sie keinen Titel mehr gewinnt.“
Dagegen sagt Friedhelm Funkel, dass sich Reus den neuen Vertrag verdient habe. „Er ist ein richtig guter Spieler, hätte vielleicht ein bisschen mehr aus sich herausholen können. Er ist natürlich auch immer von schweren Verletzungen betroffen gewesen, vielleicht wäre er 2014 dann auch Weltmeister geworden. Doch er ist Identifikationsfigur von Borussia Dortmund und hat viel geleistet, daher ist das richtig, ihm einen leistungsbezogenen Vertrag für ein Jahr geben“, führt Funkel aus.
+++ Harte Basler-Kritik an Schiedsrichter +++
Nun wird Schiedsrichter Daniel Siebert, der gestern das Match zwischen Freiburg und den Bayern leitete, zugeschaltet. Im Mittelpunkt steht das Handspiel von Nicolas Höfler und der nicht gegebene Elfmeter.
„Ich dachte bis jetzt, Weiterspielen wäre eine Entscheidung im Sinne des Fußballs. Für mich was es kein strafbares Handspiel, weil der Gesamtablauf und die Handbewegung gepasst hat. Ich unterstelle dem Spieler nicht, dass er am Boden bewusst den Ball mit der Hand spielen wollte“, meint Siebert.
Mario Basler kann die Argumentation überhaupt nicht nachvollziehen: „Wenn das kein Elfmeter ist, dann müsst ihr aufhören zu pfeifen. Da brauchen sich die Schiedsrichter nicht zu wundern, wenn es jedes Wochenende eine Diskussion über sie gibt.“
Genervt ist Friedhelm Funkel von der Grundsatzdebatte. „Ich finde die Aussage von Herrn Siebert ja gut, in der Sache des Fußballs keinen Elfmeter zu geben. Aber dann müsste das auch in vielen Situationen so sein, dass es keinen Elfmeter gibt. Nur heute wissen wir gar nicht mehr, was denn Hand gepfiffen wird und wann nicht. Das ist unsäglich. Da müsste es eine viel einfachere Regel geben“, fordert der Ex-Bundesliga-Trainer. So wissen die Schiedsrichter teilweise selbst nicht mehr, welches Handspiel strafbar ist und welches nicht.
+++ Kann Sommer Neuer ersetzen? +++
Im Duell zwischen den Bayern und Manchester City wird es mit Sicherheit auch auf die Torhüter ankommen. Diesbezüglich sieht Caro Wild eine kleine Problemzone bei den Münchnern.
„Ich finde, dass es immer ein Nachteil ist, wenn Manuel Neuer nicht im Tor steht. Yann Sommer hat gestern zum ersten Mal eine überragende Parade gemacht und damit auch den Sieg festgehalten“, sagt Wild.
Allerdings sei Sommer die beste Option für den deutschen Rekordmeister. Laut Stefan Effenberg ist der Schweizer ein Keeper „auf internationalem Top-Niveau“.
+++ Hitzige Nagelsmann-Diskussion +++
Einen anderen Standpunkt als Carlo Wild vertritt Friedhelm Funkel: „Die Bayern haben alle Spiele in der Champions League gewonnen. Das nun alles an Nagelsmann festzumachen, finde ich nicht in Ordnung. Vielleicht hat er das ein oder andere taktisch zu viel versucht. Aber er war in der Champions League ungeschlagen, Tabellenführer in der Bundesliga, im Pokal vertreten und hatte die Möglichkeit, alle drei Titel zu holen.“
Über interne Streitigkeiten mag sich Funkel nicht äußern. „Aber ich sehe das als Trainer so: Wenn ich die Chance habe, drei Titel zu holen und dann der Trainer entlassen wird, dann war das doch überraschend.“
Auch Mario Basler kontert Wild: „Ich finde es traurig, dass es sich eingebürgert hat, dass die Trainer an allem schuld sein sollen. Wenn Weltklassespieler wie Sané und Gnabry aufs Tor laufen und dann nicht treffen, wieso ist denn dann der Trainer dafür verantwortlich? Ich finde es völlig überzogen, wie mit den Trainern umgegangen wird.“
+++ Bayern gegen ManCity? „Absolute 50:50-Konstellation“ +++
Zurück zum FC Bayern und der Frage der Woche: Thematisiert wird der Champions-League-Knaller der Münchner gegen Manchester City. „Man darf nicht viel liegen lassen, das ist klar. Gegen City wirst du sicherlich nicht die Chancen kriegen wie gegen Freiburg. Die Stabilität in der Abwehr wird das Spiel entscheiden“, leitet Stefan Effenberg den nächsten Programmpunkt ein.
„Wir sollten uns jetzt auf Thomas Tuchel fokussieren. Nach dem Spiel gegen City kann man wirklich ein Fazit ziehen, ob alles richtig ist. Wenn sie nicht die Meisterschaft gewinnen und aus der Champions League ausscheiden, dann erst dann werden sich die Verantwortlichen stellen müssen – aber dazu brauchen wir noch ein paar Spiele“, fügt Effenberg hinzu.
„Ich sehe eine absolute 50:50-Konstellation“, kommentiert Carlo Wild und lässt im Anschluss aufhorchen: „Julian Nagelsmann war kein sonderlich erfolgreicher Trainer beim FC Bayern. Ich finde, dass er viel früher hätte entlassen werden müssen.“ Speziell die jüngsten Auftritte in der Königsklasse hätten die Bayern-Probleme überdeckt. „Paris Saint-Germain ist doch eine biedere Mannschaft. Die Spiele wurden aus meiner Sicht vollkommen überbewertet“, legt Wild nach.
+++ Dopa-Lob für Alonso +++
Im Gegensatz zu Frankfurt ist Leverkusen gerade obenauf. Fünf Bundesliga-Spiele in Serie hat die Werkself mittlerweile gewonnen. So erhält vor allem Trainer Xabi Alonso viel Lob. „Er ist ein absoluter Fußball-Fachmann“, erklärt Stefan Effenberg.
Friedhelm Funkel analysiert die Stärken von Bayer und der Taktik von Alonso: „Du musst hinten stabil stehen, um die Schnelligkeit beim Kontern nutzen zu können. Das macht er perfekt.“
Laut Toni Tomic spiele „Bayer Leverkusen den charmantesten und rasantesten Fußball. Ich bin mir sicher, dass sie es noch in die Champions League schaffen werden.“
+++ Trainerdebatte „kommt zur Unzeit“ +++
Auch die Abschiedsgedanken von Oliver Glasner sorgen aktuell für Unruhe in der Mainmetropole. „Dass sich ein Trainer Gedanken darüber macht, was er vielleicht im nächsten oder übernächsten Jahr woanders machen könnte, das finde ich absolut legitim. Wir haben doch gerade erst den Fall gehabt, dass ein Trainer, der sehr, sehr erfolgreich war, aus dem Nichts heraus entlassen worden ist – hier in München“, widerspricht Friedhelm Funkel.
Funkel ergänzt: „Dass sich der Oliver (Glasner; Anm. d. Red.) möglicherweise Gedanken macht, weil er weiß, dass es ganz schwer zu wiederholen ist, was er im letzten Jahr erreicht hat, dass die Mannschaft vielleicht drei, vier Leistungsträger verliert, und dass man dann vielleicht sogar entlassen wird. Ich kann ihn als Trainer absolut verstehen.“
Dennoch stellt Stefan Effenberg klar: „Diese Problematik kommt zur Unzeit.“ Zudem kritisiert der Ex-Profi die derzeitigen Leistungen. „Sie kreieren extrem wenig im Spiel nach vorne. Mario Götze taucht momentan ab. Dazu ist Jesper Lindström verletzt. Um die Abwehr zu entlasten, musst du auch im Spiel nach vorne etwas anbieten“, sagt Effenberg.
Mario Basler nimmt die Spieler in die Pflicht: „Unruhe im Verein und im Vorstand darf die Spieler nicht interessieren, darauf haben sie ja keinen Einfluss. Die Eintracht hat tolle Fans, aber ich glaube, Leverkusen und Leipzig werden am Ende eine bessere Rolle spielen – die Frankfurter sollten sich auf den Pokal konzentrieren.“
+++ Funkel über die Frankfurt-Krise +++
Fürs Erste sind die Bayern abgehakt, weiter geht es mit Eintracht Frankfurt. Gestern zogen die Hessen bei Bayer Leverkusen (1:3) den Kürzeren und haben den Abwärtstrend in der Bundesliga fortgesetzt.
Laut Friedhelm Funkel sei es nun am Wichtigsten, dass „der Zusammenhalt nicht verloren geht und die Mannschaft weiter zusammensteht. In dieser Saison ist die Defensive die Achillesferse. Sie haben zu viele Gegentore bekommen. Daran gilt es jetzt anzusetzen.“
Stefan Effenberg glaubt, dass die Saison der SGE ein gutes Ende finden wird. „Ich meine, dass sie von der Qualität her herausragend aufgestellt sind. Ich bin davon überzeugt, dass sie sich wieder für das internationale Geschäft qualifizieren werden“, so der SPORT1-Experte.
„Ich sehe es anders als du (Stefan Effenberg; Anm. d. Red.). Ich glaube nicht, dass sie sich für den internationalen Wettbewerb qualifizieren werden und weiß nicht, wie das weitergehen soll“, ergänzt Alfred Draxler.
+++ Unsportlichkeit von Kimmich? +++
Nur ein Gast unterstellt Kimmich eine Unsportlichkeit. „Es ist nicht im Sinne des Fair-Play. Kimmich hat als deutscher Nationalspieler auch eine Verantwortung, da muss er seine Emotionen im Griff haben“, sagt Sky-Kommentator Toni Tomic.
Stefan Effenberg kontert sofort: „Wenn er diese Emotionen nicht hat, dann soll er aufhören mit dem Fußballspielen. Kannst du dir eigentlich vorstellen, was da los ist, wenn Kimmich die Eckbälle tritt wie auch Mario Basler früher? Aber diese Jubelszene von Kimmich nun, das ist doch Pillepalle. Das als Unsportlichkeit nun hinzustellen, damit habe ich ein Problem.“
Auch Mario Basler verteidigt Kimmich erneut. „Die Tore vorher zu zeigen, das kann im Umkehrschluss auch Motivation sein. Aber das Ganze so hochzuhängen. Nochmal: Der Kimmich darf doch Emotionenen zeigen. Was ist denn da dabei, ich sehe da nichts Verwerfliches“, untermauert der SPORT1-Experte.
+++ Reaktionen zum Kimmich-Wirbel +++
Einen Wirbel beim emotionalen Bayern-Sieg löste Joshua Kimmich aus! Der 28-Jährige ließ sich zu einer provokanten Jubel-Geste in Richtung der Freiburger Fans hinreißen. „Natürlich waren das pure Emotionen, auch ein Stück weit drüber“, sagte Kimmich nach dem Abpfiff und erklärte: „Es war ein bisschen der Vorgeschichte geschuldet. Als wir vor dem Spiel die Platzbegehung gemacht haben, hat der Stadionsprecher schon in unsere Richtung gerufen: ‚2:1-Sieg am Dienstag.‘“
„Ich kann es bei Kimmich nachvollziehen. Fußball ist eine Emotionsgeschichte. Trotzdem muss Kimmich seine Energie mehr auf sich schieben und nicht immer auf andere Dinge“, betont nun Carlo Wild. Auch Stefan Effenberg findet: „Dass die Stimmung nach dem Pokalspiel vorher aufgeheizt war, das ist ja klar. Dass dann die Emotionen mal überkochen, würde ich nicht überbewerten.“
Mario Basler fügt hinzu: „Mir wird das mit dem Rumgejammere sowieso gerade zu viel. Wer schon mal im Stadion war, der weiß, wie oft Spieler vom FC Bayern brutal beschimpft werden. Und jetzt stellt Kimmich sich hin und lässt seinen Emotionen freien Lauf - und gehört für einige bestraft? Das ist doch an den Haaren herbeigezogen.“
+++ Die Frage der Woche +++
Der FC Bayern München hat sich wenige Tage nach dem Aus im DFB-Pokal zurückgemeldet. Dank eines Traumtors von Verteidiger Matthijs de Ligt (51. Minute) schlug der Rekordmeister den SC Freiburg mit 1:0 und feierte die geglückte Revanche.
Obwohl die Münchner ihre Tabellenführung erfolgreich verteidigt haben, ist aber keine Ruhe angesagt. Schon am Dienstag ist das Team von Thomas Tuchel in der Champions League gefordert (ab 21 Uhr im Liveticker). Passend dazu stellt Jana Wosnitza die Frage der Woche vor: „Vorne Chancenwucher, hinten anfällig! Haben die Bayern in dieser Form eine Chance gegen Manchester City?“
+++ Die Sendung beginnt +++
Das Warten hat ein Ende, die Sendung läuft - und Stargast Friedhelm Funkel läuft durch die Drehtür ins Hilton-Hotel am Flughafen München!
Zum Einstand blickt der 69-Jährige auf seinen Ex-Verein Eintracht Frankfurt: „Es ist noch alles möglich, vor allem im Pokal. Je nachdem, welche Los sie bekommen, können sie den Pokal gewinnen. Aber sie müssen versuchen, den Abwärtstrend in der Bundesliga zu stoppen.“ In der vergangenen Woche zogen die Hessen ins DFB-Pokal-Halbfinale ein, sind aber mittlerweile seit sechs Liga-Spielen sieglos.
+++ Die Doppelpass-Gäste +++
Wie gewohnt moderiert Florian König gemeinsam mit Jana Wosnitza. Neben SPORT1-Experte Stefan Effenberg begrüßt das Duo im STAHLWERK Doppelpass auch Friedhelm Funkel (ehemaliger Bundesliga-Trainer), Mario Basler (SPORT1-Experte), Carlo Wild (Chefreporter Kicker), Toni Tomic (Kommentator bei Sky) sowie Alfred Draxler (SPORT1-Experte).
+++ Der STAHLWERK Doppelpass LIVE im Free-TV +++
Herzlich willkommen zum STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1, Deutschlands beliebtem Fußball-Talk am Sonntagmorgen - der auch heute wieder mit hochkarätigen Gästen über die Bundesliga und weitere Aufreger der Woche diskutiert. Verpassen Sie dazu nichts im Liveticker bei SPORT1! Viel Spaß!