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Bundesliga: Bei Eintracht Frankfurt müssen sich alle hinterfragen | Kommentar

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Bundesliga: Bei Eintracht Frankfurt müssen sich alle hinterfragen | Kommentar

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SGE: Alles muss hinterfragt werden

Das Abrutschen ins Mittelfeld ist für Eintracht Frankfurt problematisch. Im Klub müssen nun alle liefern, fordert SPORT1-Reporter Christopher Michel.
Glasner spricht über den Verlauf des Spiels. Große Frage auch, ob  Frankfurt, wegen der momentanen Tabellensituation eine Saison ohne Europa Pokal aushalten könnte.
Das Abrutschen ins Mittelfeld ist für Eintracht Frankfurt problematisch. Im Klub müssen nun alle liefern, fordert SPORT1-Reporter Christopher Michel.

Es waren bemerkenswerte Worte, die Markus Krösche, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, am Neujahrstag auf der Vereinshomepage von sich gab: „Was geschehen ist, ist Geschichte. Es ist vorbei und wir müssen jetzt sehen, dass wir uns auf das konzentrieren, was kommt. 2022 interessiert mich nicht mehr!“

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Zu diesem Zeitpunkt belegten die Hessen noch Rang vier. Krösche betonte gar: „Wir starten also topmotiviert und mit dem Vorhaben, die guten ersten 15 Bundesligaspiele nicht nur zu bestätigen. Wir wollen es toppen.“

Ohne Kolo Muani geht bei Eintracht nichts

Knapp fünf Monate später ist von diesem Elan beim Europa-League-Sieger nichts mehr zu spüren. Nach dem 0:4 bei Borussia Dortmund haben die Hessen erst elf Rückrunden-Zähler auf dem Konto – schlechter sind nur drei Kellerkinder.

13 Treffer unterbieten zwei Mannschaften, 20 Gegentore übertreffen hingegen noch fünf Teams. Ohne Top-Stürmer Randal Kolo Muani, der siebenmal netzte, sähe es wohl noch düsterer bei den Hessen aus, die historisch starke Hinrunde rettet vor der tiefroten Zone.

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Nach dem Abrutschen auf Rang neun müssen sich deshalb alle Protagonisten bei der Eintracht hinterfragen. Da ist zuvorderst die Mannschaft. „Wir sind nicht nur auswärts, sondern auch bei Heimspielen in den Strafräumen nicht gut genug“, benennt Trainer Oliver Glasner Woche für Woche das Problem. Zu-Null-Partien sind eine Ausnahme, die Gegner kommen viel zu einfach zu ihren Treffern. Glasner lässt auf Mentalität und Einstellung der Spieler zwar nichts kommen.

Eintracht rutscht ab ins Mittelfeld

Der Formverlust vieler Spieler ist aber frappierend, der Fragenkatalog lang: Hängt die Winter-WM in den Köpfen und Beinen fest? Hat die Eintracht in der Hinrunde überperformt? Sind zu viele Akteure mit ihrer Zukunftsplanung beschäftigt? Die Verletzungsproblematik lässt sich natürlich nicht ausklammern.

Zu häufig fehlen jedoch die Basics, eine schwache Zweikampfquote (48,1 Prozent gewonnene Duelle/Rang 15) ist dafür nur ein Indiz, die Teilnahmslosigkeit auf dem Platz eine andere.

Die Gründe für die Krise sind vielfältig, das Team ist in der Bringschuld, schließlich ist im DFB-Pokal noch der Sprung nach Europa möglich. Alarmierend ist die derzeitige Verfassung, die auf ein verhängnisvolles „Auspendeln“ hindeutet.

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Glasners Bundesliga-Punkteschnitt mittelmäßig

Das kann nicht Anspruch eines Kaders sein, der teuer und prominent zusammengestellt ist. Wenn Spieler vom Sprung zu Real Madrid, Juventus Turin oder Manchester United träumen, dann müssen sie das wöchentlich und nicht nur dosiert an Festtagen zeigen.

Glasner rückt noch stärker in den Fokus. Er hat es 2023 nicht geschafft, die Defizite zu beheben. „Wir pfeifen aus dem letzten Loch“, lautet ein Erklärungsansatz. Diese Begründung ist aber zu dürftig, wurde es verpasst, eine zweite Reihe für den Fall der Fälle aufzubauen.

Hat die Eintracht wirklich nur eine „Scheiß-Phase“, wie Krösche auf SPORT1-Nachfrage in der Mixed-Zone feststellte? Der Bundesliga-Punkteschnitt unter Glasner liegt bei 1,33 Zählern pro Spiel, die Festtage auf internationalem Parkett überstrahlen die sich wiederholenden defensiven Mängel. Im Alltag läuft bei der Eintracht schon lange nichts mehr zusammen.

So ist eine Zusammenarbeit mit Glasner nur schwer vorstellbar

„Es liegt an uns, etwas zu verändern“, nimmt Glasner immerhin auch sich in die Pflicht. Mit Ausnahme einiger dünnhäutiger Pressekonferenzen hat der Österreicher noch keine Antworten auf die „Scheiß-Phase“ - acht Ligaspiele ohne Sieg mit nur vier Zählern - gefunden.

Krösche wehrt zwar ab, er wolle es mit Glasner durchziehen. Der Frust stand allerdings auch dem sonst so ruhig auftretenden Sportvorstand ins Gesicht geschrieben. So muss er seine Haltung, mit Glasner über den Sommer hinaus arbeiten zu wollen, hinterfragen.

Eine gemeinsame Zukunft ist nur schwer möglich, wenn in den letzten Saisonwochen keine Punkte dazukommen oder der Pokalsieg verpasst wird. Das internationale Geschäft nach dieser Hinserie zu verpassen, wäre eine „Rückrunde der Schande 2.0″, eine zu große Hypothek.

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Die Eintracht kann sich das wirtschaftlich und transfermarkttechnisch schwer erlauben, bei dem Restprogramm gegen Abstiegskandidaten müssen die Frankfurter mindestens zwölf Punkte holen. Ausrutschen verboten! In der aktuellen Verfassung schwer vorstellbar.

Krösche braucht mehr Top-Transfers

Das alles weiß auch Krösche. Der Sportvorstand hat im Sommer in seiner Transferperiode bei der Eintracht einen gewaltigen Umbruch zu bewältigen. Die Rate der Top-Transfer muss sich dafür wieder deutlich erhöhen.

Starken Deals wie Jesper Lindström, Junior Dina Ebimbe, Mario Götze oder Kolo Muani, den er gemeinsam mit dem ehemaligen Sportdirektor Ben Manga holte, stehen einige millionenschwere Flops wie Jens Petter Hauge, Sam Lammers oder Lucas Alario entgegen. Gerade die Akteure in der Preisklasse sechs bis zehn Millionen Euro sollten in Frankfurt sitzen.

Die Faustformel, mit keinem Spieler ins letzte Vertragsjahr zu gehen, muss wieder gelten. Natürlich waren Daichi Kamada und Evan N‘Dicka kurzfristig wichtig, vor allem in der Champions League. Auf lange Strecke gesehen, vor allem in diesen Wochen, werden die Probleme mehr und mehr offensichtlich.

Dass der 39 Jahre alte Makoto Hasebe noch immer eine Schlüsselrolle einnimmt, zeigt auch, dass das Karriereende von Martin Hinteregger nicht kompensiert wurde. Es gibt finanzielle Zwänge. Dennoch sind das Versäumnisse, die auf diesem Niveau schmerzen.

Eintracht in einer gefährlichen Phase

Frankfurt benötigt ein klares Profil, sie darf keine Durchgangsstation für Spieler sein. Tempo und Tiefgang sind wichtig, die Komponenten Mentalität und Identifikation dürfen nicht ignoriert werden.

Ein starker Vorstandssprecher Axel Hellmann wäre in dieser Phase wichtig, doch er pendelt zwischen Eintracht und DFL, ist zermürbt nach einem Machtkampf. Allen Verantwortlichen muss bewusst sein, wie gefährlich diese Phase ist. Aufwachen, Eintracht Frankfurt!