Hallo Fußballfreunde,
„Wenn Nagelsmann das hinkriegt ...“
beim FC Bayern ist die Stimmung wieder entspannter nach dieser Woche mit dem furiosen Einzug ins Champions-League-Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain und dann auch dem Dreier in der Bundesliga mit dem 5:3-Sieg gegen den FC Augsburg.
Die beiden PSG-Spiele waren schon wichtig. Aber wichtig ist auch, dass Trainer Julian Nagelsmann die absolute Rückendeckung von den Bayern-Verantwortlichen bekommen hat.
Bei Bayern bekommst du keinen Applaus, wenn du Zweiter wirst, da ist eben immer Druck drauf - und das weiß Nagelsmann auch. Am Ende geht es nur um Titel und Pokale.
Effenberg: Bosse des FC Bayern geben Rückendeckung
Gegen PSG war das insofern auch die perfekte taktische Aufstellung, dabei auf Josip Stanisic zu setzen, Serge Gnabry und Leroy Sané erst mal draußen zu lassen. Und jetzt hast du eben vorerst Ruhe, weil sie gegen Augsburg nachgelegt haben.
Was zu Nagelsmann noch anzufügen ist: Du darfst vor allem auch die Spieler nicht verlieren - das ist alles entscheidend bei Bayern.
Es gibt aus der Vergangenheit genügend Negativbeispiele, nehmen wir nur Carlo Ancelotti, Felix Magath oder Niko Kovac: Sie hatten auch alle Erfolg in München, haben das Double geholt - aber sie hatten ein Problem mit den Führungsspielern und sind deshalb entlassen worden.
Wenn Nagelsmann das nun hinkriegt, dann werden wir ihn noch viele Jahre auf der Bayern-Bank sehen.
Dortmund muss den Sack zumachen
Ein bisschen anders sieht die Situation nun bei Borussia Dortmund nach dem 2:2 auf Schalke im Revierderby aus.
Da musst du den Sack natürlich zumachen, wenn du zweimal führst und ich an diese vergebene Großchance von Jamie Bynoe-Gittens denke - dann ist das Spiel durch.
Oder nehmen wir das Gegentor zum 2:2, als Julian Ryerson im Blickpunkt steht - da musst du doch zum Ball gehen.
Bellingham beim BVB im Brennpunkt
Es ist für mich trotzdem kein Abschwung beim BVB. Die letzten Woche haben gezeigt, dass sie auch auf Strecke performen können.
Aber es wird spannend zu sehen, wie es nun auf dem Platz und in der Tabelle weitergeht: Nächste Woche gilt es für die Dortmunder gegen den 1. FC Köln, dann kommt die Länderspielpause und dann geht es gegen Bayern.
Dann wird es auch wieder auf Jude Bellingham ankommen, der bei den Top-Klubs auf dem Radar steht.
Ich würde Bellingham raten, in Dortmund zu bleiben, er ist ja noch jung und kann noch drei, vier Top-Verträge abschließen.
Sancho als warnendes Beispiel
Ich glaube auch, im Gegensatz zu Haaland ist Bellingham verbundener mit dem BVB. (KOMMENTAR: Das war überheblich, BVB!)
Er bekommt die totale Unterstützung und das Vertrauen. Ich wünsche mir für seine persönliche Entwicklung, dass er bleibt.
Und eine Garantie hat man woanders eh nicht. Sancho (bei Manchester United nach seinem Transfer inzwischen eher im Mittelmaß, Anm. d. Red.) ist dafür doch das beste Beispiel: Er ist gegangen und hatte sich viel erträumt – und wo sitzt er jetzt?!
Bis bald,
Euer Stefan Effenberg
Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 54-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.