Lothar Matthäus beobachtet die Entwicklung des FC Bayern zunehmend kritisch.
Matthäus: Bayern hat sich verändert
Der Rekordnationalspieler des DFB stört sich vor allem am Umgang der Bosse des Tabellenzweiten der Bundesliga mit den Angestellten.
Auch das Aus von Julian Nagelsmann, der von der Presse von seinem Rauswurf erfuhr, stimmt Matthäus nachdenklich.
Er schreibt in einem Kicker-Kommentar zwar: „Es lag zu viel im Argen, sodass ich den Trainerwechsel als solchen nachvollziehen kann.“
Doch Matthäus merkt an: „Gestört allerdings die Art und Weise des Wechsels. Das Mia-san-Mia-Gefühl ist weg, Wärme, Herzlichkeit und Miteinander fehlen, die Atmosphäre im Klub eine andere. Ich weiß, dass viele im Verein so denken. Alle Aussagen zu Nagelsmann waren nichts als Lippenbekenntnisse.“
Matthäus vermisst Hoeneß und Rummenigge
Er sieht vor allem den Generationenwechsel in der Führungsetage als Problem beim Bundesligisten - äußert aber auch Kritik an Uli Hoeneß.
„Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge fehlen auf ihre Art. Andererseits hat Uli die Nachfolger geholt und muss sich hinterfragen, ob er alles richtig gemacht hat. Dennoch mussten die Bosse nach der Niederlage in Leverkusen handeln, weil die Einstellung nicht stimmte und Tuchel auf dem Markt war. Die Fans sind dennoch enttäuscht, auch für sie muss der FC Bayern nun liefern, Erfolg haben und Zusammenhalt zeigen.“
Trotz des Wirbels um den Trainerwechsel sieht Matthäus den FC Bayern im Topspiel gegen den BVB am Samstagabend immer noch im Vorteil.
„Gewinnen werden die Bayern, weil sie gereizt sind, was für den Gegner selten angenehm ist. Für sie sprechen die Erfahrung in solchen Spielen, der Heimvorteil und die Gewinnermentalität. Alles Faktoren, die für eine breite Brust sorgen.“