Ramy Bensebaini hat Schiedsrichter Benjamin Brand nach seinem Platzverweis beim torlosen Remis gegen den SC Freiburg wüst beleidigt.
DFB untersucht Bensebaini-Eklat
Der Außenverteidiger von Borussia Mönchengladbach war in der 87. Spielminute mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Der 27-Jährige war zunächst verwarnt worden, weil er den Ball nach einem Foul ins Aus gespielt hatte, für höhnisches Klatschen in Richtung des Unparteiischen sah er dann umgehend noch eine zweite Gelbe.
Was Bensebaini nicht wahrhaben wollte! Wütend gestikulierend ging er vom Spielfeld. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Am Seitenrand drehte sich der Algerier dann noch einmal in Richtung des Schiedsrichters um und rief erst auf Englisch: „That‘s normal?“ (auf deutsch: Das ist normal?) um dann in Französisch nachzuschieben: „Fils de pute“ (zu deutsch: H****sohn). Zu hören war dies deutlich in den TV-Aufnahmen.
Erst danach verließ Bensebaini den Innenraum endgültig.
Dem Gladbach-Star droht nun massiver Ärger vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der Kontrollausschuss des Verbands wird „den Vorgang untersuchen“, teilte der DFB dem SID mit.
Dopa-Gast : Schlimmer als Nagelsmann
„Das ist noch eine Spur mehr als bei Nagelsmann“, sagte Michael Makus, Sportchef Bild West, im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
Nagelsmann hatte mit seiner Aussage „weichgespültes Pack“ über die Schiedsrichter beim Bayern-Auswärtsspiel in Gladbach für großes Aufsehen gesorgt, wurde im Anschluss mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.
SPORT1-Experte Stefan Effenberg geht davon aus, dass Bensebaini nun länger gesperrt wird und zeigte kein Verständnis für das Verhalten des Linksverteidigers. „Du weißt, wie die Regel ist. Ballwegschlagen ist Gelb und die Reaktion darauf auch“, erklärte Effenberg und fügte hinzu: „Viel schlimmer ist, was er da noch draufsetzt. Das zieht mit Sicherheit eine härtere Strafe nach sich als ein Spiel Sperre.“
Schiedsrichter Sascha Stegemann erklärte als Gast im Doppelpass: „Grundlage für die Sportgerichtsbarkeit ist der Eintrag im Spielbericht. Wenn der Schiedsrichter es auf dem Platz nicht bemerkt und nicht eingetragen hat, kann der Kontrollausschuss nachträglich ermitteln.“
Stegemann sieht übrigens „kein generelles Respektproblem, wir reden über einzelne Fälle.“
Auch Farke kritisiert Bensebaini
Bensebaini wurde auch von seinem Trainer kritisiert.
„Er muss seine Emotionen im Griff haben. Das darf ihm nicht passieren“, sagte Daniel Farke, der aber auch Schiedsrichter Brand in die Verantwortung nahm: „Wenn der Spieler seine Emotionen im Griff haben muss, dann muss der Schiedsrichter seine Emotionen auch im Griff haben. Er darf keine Gelbe Karte für den weggeschobenen Ball geben.“