Mainz 05, Borussia Dortmund und nun der FC Bayern: Thomas Tuchel wird beim deutschen Rekordmeister seinen dritten Job als Cheftrainer in der Bundesliga antreten.
Ex-Boss reagiert auf Tuchel-Hammer
Nach zwei Auslandsstationen bei Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea steht der 49-Jährige vor seiner Rückkehr nach Deutschland - und ist für seinen ehemaligen Mainzer Boss Christian Heidel ein absoluter Gewinn für die Münchner.
„Thomas Tuchel gehört zu den drei besten Trainern der Welt. Sollte der FC Bayern sich für eine Trennung von Julian Nagelsmann entschieden haben, ist die Entscheidung für Thomas völlig logisch und richtig“, meint Heidel bei SPORT1 vor der Verkündung des Deals.
Er schätze zwar auch Nagelsmann sehr, könne den Bayern zu der Lösung Tuchel jedoch „nur gratulieren“.
Heidel: Tuchel „ein komplizierter Trainer“
Zugleich macht der 59-Jährige keinen Hehl daraus, dass die Zusammenarbeit mit Tuchel nicht immer einfach ist.
„Natürlich ist er ein komplizierter Trainer, aber alle Top-Trainer sind kompliziert und fordernd, weil sie immer ans Limit wollen und gehen“, sagt Heidel.
Sein Ratschlag an die Bayern: „Man muss bereit sein, sich auf Thomas Tuchel einzulassen und der Erfolg ist fast garantiert. Das war in Mainz, Dortmund, Paris und Chelsea immer so.“
Versuche man jedoch, „ihn zu verändern und ihm in seinen Job reinzureden, wird es schwierig - aber das werden Oli Kahn und Hasan Salihamidzic wissen.“
Deshalb passt Tuchel zum FC Bayern
Die Gründe für die Entscheidung der Münchner pro Tuchel liegen für den Sportvorstand der Mainzer, der nach einem Intermezzo bei Schalke 04 seit Dezember 2020 zurück bei den 05ern ist, auf der Hand.
„Er kennt die Bundesliga, er kennt Bayern und die nächsten Gegner BVB und ManCity“, erklärt Heidel, zudem verfüge Tuchel „über große Erfahrung im Umgang mit Weltklasse-Spielern“.
Einige wichtige Rolle für den überraschenden Trainerwechsel spielte in seinen Augen auch der Zeitfaktor bei der Personalie Tuchel.
„Bayern musste jetzt entscheiden, ob sie diesen Weg gehen wollen, denn das Risiko, dass sich Thomas zum Beispiel für Tottenham oder Real entscheiden könnte, sollte er die Anfrage bekommen, war zu groß“, betont Heidel.
Tuchel: Champions-League-Sieger mit FC Chelsea
Die persönlichen Differenzen zwischen ihm und Tuchel, die es rund um dessen Abschied aus Mainz 2014 gegeben hatte, sind laut Heidel inzwischen kein Thema mehr: „Ich habe sechs Jahre mit Thomas ohne Probleme zusammengearbeitet, auch wenn es bei der Trennung ein paar Störgeräusche gab. Das kommt in diesem Geschäft vor und ist längst ausgeräumt.“
Tuchel war in Mainz zunächst gut ein Jahr lang als U19-Trainer tätig gewesen, ehe er von August 2009 bis Mai 2014 die Profis trainierte. Anschließend arbeitete er von 2015 bis 2017 als Cheftrainer beim BVB und holte mit den Schwarzgelben kurz vor seinem Abgang den DFB-Pokal.
Zuletzt war der gebürtige Krumbacher von Sommer 2018 bis Dezember 2020 bei Paris Saint-Germain und zwischen Januar 2021 und September 2022 beim FC Chelsea. Mit den Londonern feierte Tuchel mit dem Champions-League-Sieg 2021 seinen bisher größten Triumph.