Rodrigo Zalazar hat „Baby-Dienst“!

Während des Video-Interviews mit SPORT1 muss sich der frisch gebackene Vater um Söhnchen Thiago Milano kümmern. „Er wächst jeden Tag, das ist echt unglaublich“, sagt Zalazar, der zwei Tage vor dem Revierderby gegen Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) wieder zu einem Trick greift: Der Schalke-Star schläft nämlich getrennt von seiner Frau.

Im Interview nennt der Offensiv-Star den Grund dafür und spricht zudem über den S04-Aufschwung, seine Zukunft, Trainer Thomas Reis und BVB-Juwel Jude Bellingham.

SPORT1: Herr Zalazar, sie sind seit einigen Wochen Vater. Haben Sie und Ihre Verlobte Emily Söhnchen Thiago gleich mal mit Schalke-Fanutensilien eingedeckt?

Rodrigo Zalazar: Na klar! Den Schnuller trägt er zum Beispiel nur von Schalke. Es ist echt verrückt, du kannst ihm 100 Schnuller geben und er nimmt nur den blau-weißen. Deshalb bin ich zuletzt in den Fanshop gegangen und habe gleich mal Nachschub geholt: Fünf Schnuller auf einmal.

Derby-Vorfreude bei Zalazar: „Ich liebe diesen speziellen Druck“

SPORT1: Nach dem Derbysieg gegen Bochum haben Sie verraten, dass Sie seit neustem getrennt von Ihrer Familie schlafen. Erklären Sie uns bitte den Grund.

Zalazar: Ich mache das erst zwei Tage vor dem Spiel und nicht die ganze Woche über. Thiago ist eigentlich echt entspannt. In der Nacht schreit er aber manchmal und dann werden wir natürlich wach. Für mich als Fußballprofi, der jeden Tag körperliche Topleistung bringen muss, ist die Qualität des Schlafs sehr wichtig. Emily versteht das und hilft mir wirklich sehr. Ich bin dankbar dafür, dass sie so eine tolle Mutter ist.

SPORT1: Ist das Derby am Samstag auf Schalke gegen Dortmund Ihr Karriere-Highlight?

Zalazar: Das entscheidende Aufstiegsspiel in der vergangenen Saison gegen St. Pauli steht bei mir ganz oben. Klar ist aber, dass das Derby gegen Dortmund etwas ganz Besonderes ist. Ich bin verrückt nach solchen Spielen. Ich liebe Derbys und habe diese Spiele schon mit St. Pauli gegen den HSV gemocht. Ich liebe diesen speziellen Druck.

SPORT1: Sie werden von den Schalke-Fans von Liebes-Botschaften überhäuft. Was wünschen sich die Anhänger von Ihnen?

Zalazar: Dieses Spiel ist enorm wichtig für uns und die Fans. Wir wollen ihnen den Derbysieg schenken, sie verdienen ihn. Sie leiden so oft mit uns und fahren überall für uns hin. Dortmund ist in einer guten Verfassung, auch wenn sie jetzt in Chelsea verloren haben. Wir haben aber auch einen Lauf und machen es gerade als Team sehr gut. Wir verteidigen mit viel Leidenschaft, vor allem Moritz Jenz und Maya Yoshida halten den Laden hinten zusammen. Ich kann sagen: Es wird für den BVB sicher nicht einfach. Sie müssen richtig hart gegen uns arbeiten. Das wird eklig!

Zalazar will sich ein Beispiel an Chelsea nehmen

SPORT1: Wie wollen Sie den BVB schlagen?

Zalazar: Chelsea hat gezeigt: Wenn man mit Wucht und Schnelligkeit kommt, ist Dortmund schlagbar. Gerade mit den schnellen Spielern über die Flügel haben sie Probleme. Der Respekt vor Dortmund ist da, sie haben große Spieler.

SPORT1: Zu nennen ist dabei vor allem Jude Bellingham. Freuen Sie sich auf das Duell mit dem Dortmunder Shootingstar?

Zalazar: Er ist unglaublich. Seine Qualität ist herausragend. Für sein junges Alter ist er schon enorm weit. Er ist manchmal Kapitän beim BVB und auch für England wichtig. Er kann mal Weltfußballer werden, so ehrlich muss ich sein. Aber ich will ihn nicht zu sehr loben. Er muss jetzt auch erstmal gegen uns spielen. Es wird für ihn sicher nicht einfach, wenn er gegen uns verteidigen muss.

SPORT1: Was wird der Schlüssel zum Derby-Erfolg sein?

Zalazar: Wir müssen von der ersten Minute an aggressiv sein und unsere wenigen Chancen nutzen. Mit den Fans im Rücken kann alles passieren. Wir haben ebenfalls viel Qualität, mehr als die Tabelle aktuell vielleicht aussagt.

Reis-Lob von Zalazar: „Er ist ein fantastischer Trainer“

SPORT1: Wenn Sie die Wahl hätten zwischen Derbysieg oder Klassenerhalt - wofür würden Sie sich entscheiden?

Zalazar: Für den Klassenerhalt natürlich. Dann hätten wir im nächsten Jahr nämlich zwei weitere Chancen auf den Derbysieg. Ich will aber am liebsten beides. Wir haben sehr hart gearbeitet, dass wir jetzt diese Ausgangslage haben. Wir werden alles geben, um gegen Dortmund zu gewinnen und am Ende drinzubleiben.

SPORT1: Welchen Anteil hat Trainer Thomas Reis am aktuellen Aufschwung?

Zalazar: Er passt perfekt zu uns. Er gibt uns immer gute Ratschläge, spricht uns Mut zu und nimmt auch die Spieler mit, die nicht so viel spielen. Er ist ein fantastischer Trainer.

Zalazar: „Denke überhaupt nicht an die 2. Liga“

SPORT1: Eintracht Frankfurt hat eine Rückkaufoption in Höhe von vier Millionen Euro, möchte diese nach unseren Informationen aber nicht ziehen. Sind Sie darüber bereits informiert worden?

Zalazar: Nein! Es hat sich niemand aus Frankfurt bei mir gemeldet. Ich habe auch nur auf Twitter gelesen, dass sie die Rückkaufoption nicht ziehen werden. Das ist für mich auch überhaupt kein Thema. Ich habe oft genug betont, dass ich auf Schalke sehr glücklich bin. Ich habe nie daran gedacht, dass ich nach Frankfurt zurückgehen werde. Ich liebe Schalke und habe noch viel vor hier.

SPORT1: Würden Sie mit Schalke auch in die 2. Liga gehen?

Zalazar: Ich denke überhaupt nicht an die 2. Liga. Ich werde nächstes Jahr mit Schalke in der Bundesliga spielen!

Deswegen schwärmt Zalazar von Schalke

SPORT1: Woher rührt Ihre Schalke-Liebe?

Zalazar: Das letzte Jahr war sehr speziell und hat uns alle zusammengeschweißt. Schalke ist ein ehrlicher Arbeiterklub. Ich mag das. Die Fans kommen nach einer harten Woche trotzdem ins Stadion und geben viel Geld aus, um uns zu sehen. Die Mentalität der Menschen in Gelsenkirchen passt zu mir. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn ich nach einem Sieg in glückliche Gesichter schaue.

SPORT1: Ihr Freund Darko Churlinov wechselte vor der Saison nach Burnley. Schalke soll an einer Rückkehr arbeiten. Haben Sie Ihre Finger im Spiel?

Zalazar: (lacht) Ich habe davon gelesen und Darko direkt kontaktiert. Wir haben ein paar Späße gemacht, wie es wäre, wenn wir wieder zusammenspielen würden. Ich würde mir natürlich wünschen, dass er zurückkommt, weil er ein guter Freund ist. Aber das muss am Ende Peter Knäbel mit seinem Team entscheiden. Sie machen einen tollen Job.