Der STAHLWERK Doppelpass (immer sonntags ab 11 Uhr auf SPORT1) hat sich wie gewohnt um die heißesten Themen des Fußballs gekümmert.
Nagelsmanns Ex: Das zählt gegen PSG
Die Moderatoren Florian König und Jana Wosnitza diskutierten in der Kult-Sendung unter anderem mit den Star-Gästen Christian Keller (Geschäftsführer Sport 1. FC Köln) und Robert Klauß über den Big Point der Schalker im Tabellenkeller, den abgewehrten BVB-Angriff des FC Bayern sowie die Chancen des Rekordmeisters im Rückspiel-Kracher des Champions-League-Achtelfinals gegen Paris Saint-Germain (Mi., ab 21 Uhr im Liveticker).
Dazu bezog die Runde mit auch Bundesliga-Schiedsrichter Sascha Stegemann Stellung zum Thuram-Aufreger in Gladbach und zum Eklat um Ramy Bensebaini. In einer Live-Schalte stand außerdem Gerald Asamoah, Leiter der Lizenzabteilung bei Schalke 04, Rede und Antwort.
Der STAHLWERK Doppelpass hier zum Nachlesen.
- TOP-THEMA: Das zählt für Bayern gegen PSG
- Vorbild Müller - Kritik an Bayern-Duo
- DFL-Angriff auf die Premier League?
- Wirbel um Thuram und Bensebaini-Eklat
+++ Der Dopa sagt auf Wiedersehen +++
Das soll es gewesen sein für heute - die Sendung ist zu Ende. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis zur kommenden Woche mit dann einmal mehr spannenden Themen und hochkarätigen Talk-Gästen.
+++ Top-Thema: Das zählt gegen PSG +++
Doch wie sollten die Münchner nun agieren gegen das Pariser Star-Ensemble, das nach dem 0:1-Hinspiel mächtig Dampf machen dürfte? Die Blicke dürften vor allem auf Stürmerstar Kylian Mbappé gerichtet sein.
Klauß meint: „Als er reinkam, hat sich das Spiel komplett geändert. Paris war im Hinspiel sehr passiv, ich erwarte sie im Rückspiel nicht so passiv. Das dürfte Bayern entgegenkommen, und sie werden Räume bekommen. Sie müssen aber aufpassen. Sie müssen vermeiden, dass sie in der letzten Kette in Eins-gegen-Eins-Situationen geraten.“
Klingt nach Schwerstarbeit - und wird es wohl auch, folgt man den weiteren Ausführungen des ehemaligen Nagelsmann-Assistenten einst bei RB Leipzig: „Im Idealfall muss Kimmich nah an der Kette spielen. Der große Fokus sollte sein, Ballbesitz zu haben, dominant zu sein und den Ball nicht zu früh zu verlieren. Denn PSG hat unglaubliche Waffen im Umschaltspiel.“ Puh...
+++ Vorbild Müller - Kritik an Bayern-Duo +++
Bayerns Sorgenkinder Serge Gnabry und Leroy Sané, in den vergangenen Woche eher durch Negativ-Schlagzeilen in Erscheinung getreten und auch beim FCB-Sieg gegen Stuttgart unbedeutend, bewegen ebenso die Diskutanten. Ob das Duo überhaupt für das Rückspiel gegen PSG infrage kommen kann? „Es ist nun auch eine Trainingswoche“, meint Effenberg, „daraus leitet der Trainer ja auch etwas ab. Vor allem ist es aber eine Charakterfrage.“
Siehe Thomas Müller: „Der sitzt auf der Bank in Paris und reagiert ohne Murren und Knurren. Und in Gladbach muss er als Kapitän früh auf die Bank. Doch er ist ein absoluter Vollprofi, auf den du dich zu 100 Prozent verlassen kannst. Dass sich Gnabry und Sané davon mal eine Scheibe abschneiden, das wünsche ich mir. Und dass sie es in Zukunft besser machen, nämlich eine solche Einstellung wie Müller an den Tag legen.“
Makus sieht das ähnlich - und verweist auf Beispiele der Vergangenheit, was Mentalität und Berufsauffassung bei Sané und Gnabry angeht: „Die sind eben kein Thomas Müller.“
+++ Wie gefestigt sind die Bayern? +++
Klauß ist guter Dinge, was die gegenwärtige Situation beim Rekordmeister betrifft, wenngleich der Coach einschränkt mit Blick auf den anstehenden Champions-League-Knaller gegen Paris Saint-Germain: „Das PSG-Spiel wird zeigen, wo sie wirklich stehen. Stuttgart war sicher nicht der Gradmesser. Aber Coman hat seine Rolle gefunden, auch Davies ist in Topform. Nicht zuletzt passt die Abstimmung zwischen Musiala und Müller.“
Zum Bayern-Urgestein hat auch Effenberg etwas zu sagen: „Wenn Müller nicht spielt, ist das eh ein Fehler - schon allein aufgrund seiner Persönlichkeit. Dennoch ist das Rückspiel gegen Paris ein 50:50-Spiel“, so der SPORT1-Experte.
+++ DFL-Angriff auf die Premier League? +++
Nun geht es um die Zukunft des deutschen Fußballs - und den Weg der DFL: „Fußball ist eines letzten großen Massen-Phänomene, das ist etwas für alle - ob arm oder reich, ob alt oder jung“, meint Keller, der jüngst als Nachfolger von Fredi Bobic in den Aufsichtsrat der Deutschen Fußball Liga (DFL) gewählt worden war. „Deswegen darf es nicht sein, dass das Spiel nur noch Mittel zum Zweck ist und das Geld und der Kommerz im Vordergrund stehen.“
Aber ist das wirklich realistisch in diesem Milliarden-Business? „Da ist viel Romantik drin, auch in Sachen Fan-Nähe. Da muss die DFL hart an sich arbeiten. Ohne den Kommerz wird es nicht gehen, gerade für die Bayern und den BVB, die mit ganz anderem Volumen unterwegs sind“, wirft Effenberg ein.
Bayern könne „ja nicht die Ausgaben um 25 Prozent runterschrauben bei all den großen Zielen wie Meisterschaft und Champions League.“
Den Vergleich mit der finanziellen Schlagkraft der englischen Liga hält Keller aber sowieso weder für nachahmenswert noch für lohnend: „Die Premier League ist Lichtjahre weg von uns, daran dürfen wir uns nicht orientieren. Wir müssen andere Felder besetzen, in denen wir besser dastehen können.“
+++ Keller über die finanzielle Lage beim FC +++
„Die Lage war und ist schon sehr angespannt, weil die Pandemie Riesenlöcher in die Kasse gerissen hat“, sagt der Geschäftsführer. „Wenn bei so einem großen Stadion über einen längeren Zeitraum die Ticket- und Hospitality-Erlöse wegfallen, dann merkst du das einfach.“
Was passiert nun also? „Wir werden in den nächsten Jahren damit beschäftigt sein, den Klub gesund zu machen und dann auch wieder handlungsfähig zu werden“, gibt Keller einen Ausblick.
+++ Loblied auf Kölns Kult-Coach Baumgart +++
Steffen Baumgarts Wirken als Trainer beim FC elektrisiert jetzt die Runde. „Da ist nichts aufgesetzt. Und seine Spielweise ist genauso wie sein Charakter: Er ist impulsiv, zeigt Emotionen, und das übernimmt auch seine Mannschaft. Nach dem Motto: Lieber laufe ich mit vier, fünf Leuten ins Pressing und kassiere ein Gegentor, als mich hinten einzumauern. Das würde aber nicht bei jeden Verein funktionieren“, meint Klauß.
Effenberg ist seit jeher Baumgart-Fan: „Ich feiere den jedes Mal so ab, das ist einfach ein Typ. Und er hat Erfolg.“
Makus wiederum spricht schon vom „Kölschen Klopp. Der Mann ist ein Geschenk für die Bundesliga!“
Bleibt Baumgart also noch ganz lange am Rhein? „Wir haben den Vertrag mit ihm im letzten Jahr um ein Jahr verlängert“, sagt Keller - und deutet nebulös mehr an. „Aber man muss ja auch nicht alles immer bekanntmachen. Ich bin mit Steffen jedenfalls im ständigen Austausch. Wir werden dann sehen, wie es weitergeht. Wir möchten aber natürlich alle, dass er länger bei uns bleibt.“
+++ Nachspiel für Bensebaini? +++
Effenberg geht davon aus, dass Bensebaini länger gesperrt wird und zeigt kein Verständnis für das Verhalten des Linksverteidigers: „Du weißt, wie die Regel ist. Ballwegschlagen ist Gelb und die Reaktion darauf auch. Viel schlimmer ist, was er da noch draufsetzt. Das zieht mit Sicherheit eine härtere Strafe nach sich als ein Spiel Sperre.“
Stegemann meint dazu: „Grundlage für die Sportgerichtsbarkeit ist der Eintrag im Spielbericht. Wenn der Schiedsrichter es auf dem Platz nicht bemerkt und nicht eingetragen hat, kann der Kontrollausschuss nachträglich ermitteln.“
Der Schiedsrichter sieht aber „kein generelles Respektsproblem, wir reden über einzelne Fälle. Allerdings wollen wir uns da der internationalen Linie etwas annähern in punkto Unsportlichkeiten. Darüber haben wir auch die Vereine im Vorfeld informiert.“
Keller ist der Auffassung, „dass es einen Unterschied zwischen Emotionen und Unsportlichkeit gibt. Es muss halt Grenzen haben.“
+++ Dopa verurteilt Bensebaini-Eklat +++
Eine noch weniger gute Kinderstube hat augenscheinlich Ramy Bensebaini genossen, der wegen Ballwegschlagens zunächst Gelb sah, dann höhnisch applaudierte und von Schiri Brand Gelb-Rot bekam - was der Algerier dann auch noch mit dem französischen Ausruf für „H****sohn“ quittierte.
„Die Respektlosigkeit hat wieder zugenommen“, befindet Journalist Makus dazu. „Das ist noch eine Spur mehr als bei Nagelsmann.“
Zur Erinnerung: Der Bayern-Coach war mit seiner Aussage „weichgespültes Pack“ über die Schiedsrichter beim Auswärtsspiel in Gladbach aufgefallen, wurde im Anschluss mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.
++ Thuram-Wirbel! „Im Sport nichts zu suchen“ +++
Nun geht es um Marcus Thuram und dessen Schwalben-Ärger beim 0:0 der Gladbacher gegen den SC Freiburg. „Wir sind uns da ja alle einig - es hätte eine Gelbe Karte geben müssen. Was Thuram da macht, hat im Sport nichts zu suchen. Sogar die kleinen Kinder werden schon so erzogen, dass man das nicht machen darf. Das ist lächerlich auf diesem Niveau. Da tut er sich auch selbst keinen Gefallen. Das geht ja schon in Richtung Betrug und deshalb gar nicht.“
Inzwischen ist auch Stegemann mittendrin in der Runde. Zu Thuram meint der Referee: „Der erste Punkt ist, dass wir alle froh sind, dass es diesen Strafstoß nicht gegeben hat. Von daher ist es hier auch mal eine gute Gelegenheit zu sagen, dass der Videoassistent seine Daseinsberechtigung hat und dass es ein sehr positives Beispiel ist, wie es funktionieren kann.“
Und warum gab es für Thuram durch den Unparteiischen Benjamin Brand dann keine Verwarnung für die Schwalbe? „Er hat im Nachgang gesagt, dass dort eine Gelbe Karte gut hingepasst hätte“, so Stegemann. Dazu nun allzu forsch härtere Sanktionen für Schwalben zu fordern, sieht der Dopa-Gast jedoch schwierig: „Natürlich kann man Wünsche äußern, über die es sich mal lohnt nachzudenken. Stand jetzt ist es aber so, dass das Regelwerk für solche Vergehen ausschließlich eine Gelbe Karte vorsieht, denn es ist keine grobe Unsportlichkeit.“
+++ Das sind Asamoahs Ambitionen +++
Über eine mögliche Beförderung als Sportdirektor auf Schalke, nachdem Rouven Schröder zu Liga-Rivale RB Leipzig abgewandert ist, meint der Schalker angesprochen auf sein persönliches Interesse, den Posten zu übernehmen: “Ja klar. Am Ende geht es darum, dass wir in der Liga bleiben wollen. Aber mein Ziel ist auf jeden Fall, Sportdirektor zu sein. Mein Studium läuft noch bis Oktober.“
+++ Wirbel um Reis bei Bochum-Rückkehr +++
Nun geht es um die brisante Rückkehr von Thomas Reis. An alter Bochumer Wirkungsstätte wurde der Knappen-Trainer beleidigt und dabei sogar mit Reis beworfen. „Das war zu erwarten“, sagt Asamoah. Dass sein Coach darauf indes sehr emotional reagierte, hat denn auch den Schalker Lizenz-Boss überrascht: “Wer ihn beim Training in der Woche erlebt hat, der hat da gar nicht so eine große Anspannung gespürt. Da war er locker. Aber so etwas wie nun in Bochum (u.a. auch ein Hass-Banner gegen Reis, Anm. d. Red.) macht natürlich etwas mit dir.“
Zu verhindern gewesen wäre das vielleicht durch bessere Kommunikation, meint dazu Keller: „Man muss im Vorfeld die Frage stellen: Muss so etwas sein? Hätte man das verhindern können? Ich kann aber nicht sagen, was da in der Vergangenheit passiert ist in Bochum im Zusammenhang mit Thomas‘ Wechsel zu Schalke.“
+++ Effenberg: „Da bin ich sprachlos!“ +++
Was Asamoah vor allem positiv stimmt für die Zukunft nach zuvor langer Misere: „Wir wissen, worum es geht, und gegen den BVB ist das natürlich auch ein brisantes Derby. Aber am Ende geht es darum, die Punkte unten zu sammeln.“
Ein Sonderlob zollt das Schalker Urgestein dabei Trainer Reis: „Thomas hat es geschafft, auf seine Art das Kollektiv zu stärken. Hinten stehen wir gut und haben Stabilität reinbekommen, Wir sind eine Einheit, mancher hatte uns vorher ja schon abgeschrieben. Dazu haben wir gute Jungs dazugekommen wie Moritz Jens und Michael Frey.“
Ähnlich sieht das Effenberg: „Thomas Reis hat es geschafft, die Defizite aufzuarbeiten. Zehn Punkte in den letzten sechs Spielen - Respekt, sie sind wieder dran und haben nun das Momentum auf ihrer Seite.“ Den SPORT1-Experten treibt dabei allerdings auch die kuriose 1:0-Führung um, besser gesagt der Patzer von VfL-Keeper Riemann nach einer Flanke von Zalazar: „Da bin ich sprachlos! Riemann geht gar nicht richtig hin.“
Und was meint Klauß dazu aus Trainer-Sicht? „Für mich wird es jetzt total spannend sein gegen Dortmund, wo der Gegner qualitativ besser ist. In den letzten Spielen konnte Schalke den Gegner auffressen, zerstören und war aktiv. Die Gegner hatten keine Mittel - Dortmund wird aber Mittel haben, um das zu überspielen.“
+++ Klartext von Schalkes Asamoah +++
Der Leiter der Lizenzabteilung bei Schalke 04 wird sich gleich zu Beginn der Sendung in einer Live-Schalte zur Entwicklung der Königsblauen im Abstiegskampf und zum ersten SO4-Auswärtssieg seit November 2019 äußern. Das 2:0 gegen den VfL Bochum dürfte jedenfalls mächtig beflügeln für die kommenden Aufgaben - man denke nur an das Revierderby gegen Borussia Dortmund am kommenden Samstag (ab 18.30 Uhr im Liveticker).
- „Die Bayern-Woche“, der SPORT1 Podcast zum FCB: Alle Infos rund um den FC Bayern München – immer freitags bei SPORT1, auf meinsportpodcast.de, bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt
+++ Es geht los! Wettschulden werden eingelöst +++
Die Sendung läuft - aber erst mal klingelt kräftig die Kasse im Dopa-Phrasenschwein. Gleich 600 Euro kommen zusammen durch SPORT1-Experte Effenberg, Moderatorin Wosnitza sowie die Vorwochen-Gäste Maskus Gisdol und Maik Franz. Unter anderem war es dabei gegangen, mit welchem Resultat die Bayern das Topduell gegen Union Berlin gewinnen würden. Da lag manch einer falsch - anstatt 3:0 für den Rekordmeister zu tippen.
+++ Der STAHLWERK Doppelpass LIVE im Free-TV+++
Herzlich willkommen zum STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 zu Deutschlands beliebtem Fußball-Talk am Sonntagmorgen - auch heute wieder mit hochkarätigen Gästen und Themen rund um die Fußball-Bundesliga, um über die Ereignisse und Aufreger des Wochenendes zu diskutieren. Verpassen Sie dazu nichts in Liveticker bei SPORT1! Viel Spaß!
+++ Die Doppelpass-Gäste +++
Wie gewohnt moderiert Florian König gemeinsam mit Jana Wosnitza. Neben SPORT1-Experte Stefan Effenberg begrüßt das Duo im STAHLWERK Doppelpass auch Christian Keller (Geschäftsführer Sport 1. FC Köln), Robert Klauß (Co-Trainer bei RB Leipzig unter Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann sowie Ex-Trainer 1. FC Nürnberg), Sascha Stegemann (Schiedsrichter der Partie 1. FSV Mainz 05 gegen TSG Hoffenheim) sowie Britta Hofmann (Moderatorin Sky), Michael Makus (Sportchef BILD West) und Jürgen Kemper (Express). Dazu steht in einer Live-Schalte auch Gerald Asamoah, Leiter der Lizenzabteilung bei Schalke 04, Rede und Antwort.