Mit Béla Réthy ist kürzlich eine echte Kommentatoren-Legende abgetreten.
„Skandalös!“ Das empört Béla Réthy
Nach seinem Eintritt in die Rente packt der 66-Jährige einige Anekdoten seiner Karriere beim ZDF aus.
Er hatte bereits gebeichtet, dass er das Pokalfinale 1999 zwischen dem FC Bayern München und dem SV Werder Bremen mit Restalkohol begleitet hatte. Nun erzählt er im Podcast „Phrasenmäher“ von Sport Bild und Bild über weitere Geschichten seine Laufbahn.
Dabei bedauert der Journalist ganz deutlich, dass seine Zeit am Mikrofon zu Ende ist.
Réthy bedauert seine Rente
„Ich hätte gerne noch weitergemacht. Meine letzten Großveranstaltungen waren die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang, die Sommerspiele und die WM in Katar. Jetzt kommt Olympia in Paris, die WM in den USA und Olympia in Brisbane - es kommen also die geilen Sachen und ich bin in Rente. Das stört mich schon!“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Zuletzt hatte Réthy immer wieder mit den Weltmeistern Per Mertesacker und Christoph Kramer kommentiert. Dabei sei das Fußballer-Duo durchaus angespannt vor Übertragungen.
Réthy verrät: „Mit Per habe ich das letzte Champions-League-Finale zwischen Real und Liverpool kommentiert. Per war nervös - ein Weltmeister mit mehr als 100 Länderspielen, der bei Arsenal in einem großen Klub arbeitet. Ich habe ihm gesagt: ‚Mach dir keine Sorgen, ich nehme dich großen Kerl unter den Arm, und dann reden wir einfach über Fußball.‘ Das hat Riesenspaß gemacht.“
Wegen Dahlmann: Réthy attackiert Sky
Rethy findet, dass „Merte“ und Kramer ein großer Gewinn für das ZDF seien.
“Per und Chris sind auf dem Sender ein paar Mal aneinandergeraten - sensationell. Da war nichts gekünstelt. Sie waren wirklich unterschiedlicher Meinung. Per sitzt dann manchmal ein wenig stoffelig da. Er ist ja auch Norddeutscher. Chris ist eher der Sunnyboy“, so Réthy. (DATEN: Die Ergebnisse der Bundesliga)
Während seiner Laufbahn hatte der Kommentator unter anderem gesagt: „Das da vorne, das aussieht wie eine Klobürste, das ist Valderrama.“ Zudem meinte Réthy: „Er bewegt sich gar nicht. Aktionsradius wie eine Stehlampe.“ Dürfte man das heute noch sagen?
„Das mit der Stehlampe schon. Das mit der Klobürste nicht. Heute gäbe es richtig Saures dafür und da würde sofort eine Rassismus-Debatte losgehen“, erzählt Réthy.
Wirklich große Probleme hatte die Legende jedoch nie - ganz im Gegenteil zu seinem früheren (Sky)-Kollegen Jörg Dahlmann.
Er wurde entlassen, nachdem er Japan als „Land der Sushis“ bezeichnet hatte. „Ich finde es skandalös, einen Kollegen wegen so einer Lappalie zu entlassen. Ein No-Go“, stellt Réthy klar. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Der große Frankfurt-Fan reist übrigens zum Champions-League-Spiel bei Neapel: „Nach der Roten Karte von Kolo Muani sehe ich die Chancen als gering an, fahre aber trotzdem mit Hoffnung hin.“
Im April gibt es dann den offiziellen Ausstand: „Die Kollegen, die kommen, sollten sich die nächsten zwei Tage danach frei nehmen.“