Max Eberl hatte Redebedarf!
Eberl emotional: „Einfach eine Lüge!“
Seit bekannt wurde, dass der 49-Jährige, der 20 Jahre lang für den Traditionsklub Borussia Mönchengladbach gearbeitet hatte, den Posten des Geschäftsführers von RB Leipzig übernimmt, sieht er sich wiederkehrenden Anfeindungen ausgesetzt.
Nicht nur Eberls Glaubwürdigkeit wird hinterfragt, sondern auch seine psychische Krankheit, wegen der er seinen Job bei Gladbach aufgab. Aufgeben musste, wie er am Sonntag nach dem 3:0-Erfolg von RB Leipzig gegen seinen Ex-Klub bei einem emotionalen Auftritt im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 immer wieder betonte.
Max Eberl wird emotional: „Das ist einfach eine Lüge!“
„Das ist einfach eine Lüge! Jeder kann zu meiner Entscheidung seine Meinung äußern. Damit muss und werde ich auch leben. Aber diese Verknüpfung, dass man sagt, ich hätte diesen Wechsel so herbeigeführt, das ist absurd. Und das ist das, was einen trifft als Mensch“, schimpfte Eberl.
„Jeder Mensch hat seine eigenen Werte und Tugenden und seine Moral“, ergänzte Eberl. „Ich wurde gestern auf einem Plakat gefragt, ob ich noch in den Spiegel schauen kann. Ja, ich kann jeden Morgen in diesen Spiegel gucken, weil ich alles genau so gemacht habe, weil ich es machen musste. Das tut dann schon weh.“
Am Samstag hatten Gladbacher Fans in Leipzig zahlreiche Plakate während des Spiels ausgerollt. „Leere Worte nur zum Schein, für uns nur noch ein Bullenschwein“, war etwa auf einem Transparent zu lesen. Später rollten die Anhänger ein Plakat mit dem Schriftzug: „Wunderheilung durch Red Bull - wenn Lügen zum Geschäftsmodell gehören“ aus.
„Ich musste bei Gladbach aufhören!“
Die Gladbacher Fanszene wirft dem 49-Jährigen wegen seines Wechsels zu RB fehlende Glaubwürdigkeit vor. Eberl hatte Gladbach im Januar 2022 wegen gesundheitlichen Problemen verlassen, ehe er im vergangenen Dezember bei Leipzig anheuerte. Seinen Abschied hatte er damals unter Tränen auf einer Pressekonferenz („Ich will raus aus der Mühle“) verkündet.
„Ich habe nicht aufhören wollen in Gladbach, sondern ich musste. Und das wird negiert und ist falsch“, schlug Eberl im Doppelpass zurück. „Ich war krank und habe mich zum Glück regeneriert mit der Hilfe von Experten. Glaubwürdigkeit und Authentizität sind für mich wichtige Dinge im Leben. Wenn nun diese Grundtugenden angepackt und nicht ernst genommen werden, dann stört das wohl jeden Menschen.“
„Ich habe noch nie einen Titel gewonnen“
Warum Eberl sich nach seiner Auszeit dann ausgerechnet das Feindbild zahlreicher Fußball-Fans als neuen Arbeitgeber ausgesucht hat?
„Ich war acht Monate draußen und hatte dann Lust, wieder zu arbeiten. Und dann gab es diese Möglichkeit bei RB. Ich habe nie gesagt, dass ich der Hüter des heiligen Grals bin, dass ich ein Traditionalist bin und es war mir klar, dass mit Aussagen aus der Vergangenheit konfrontiert werde und einiges auf mich zukommen wird. Aber das war eine ganz bewusste Entscheidung“, betonte der Ex-Profi.
„Ich hatte jetzt die Möglichkeit, bei einem Klub zu arbeiten, der Ambitionen hab. Ich habe in meiner Karriere noch nie einen Titel gewonnen, außer deutscher B-Jugend-Meister. Ich würde gerne mal irgendwas gewinnen. Dafür mache ich diesen Job.“