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Bundesliga: Eintracht droht Zerreißprobe

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Bundesliga: Eintracht droht Zerreißprobe

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Eintracht droht Zerreißprobe

Die Zukunft von Vorstandssprecher Axel Hellmann beschäftigt Eintracht Frankfurt. Die Gespräche mit Aufsichtsratsboss Philip Holzer sind entscheidend. Es knistert auf höchster Ebene bei den Hessen.
Eintracht Frankfurt steckt im Moment in einer kleinen "Ergebniskrise". Trainer Oliver Glasner ist sich allerdings bewusst, wie spektakulär die Spielzeit der SGE bislang verlaufen ist.
Die Zukunft von Vorstandssprecher Axel Hellmann beschäftigt Eintracht Frankfurt. Die Gespräche mit Aufsichtsratsboss Philip Holzer sind entscheidend. Es knistert auf höchster Ebene bei den Hessen.

Die Qualitäten von Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, sind bei der Deutschen Fußball Liga bestens bekannt.

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Hans-Joachim Watzke lobte in seiner Rolle als Aufsichtsratschef der DFL auf SPORT1-Nachfrage schon vor Monaten: „Es ist kein Geheimnis, dass ich die intellektuellen Fähigkeiten und die Durchsetzungsfähigkeit von ihm sehr schätze. Ich glaube, dass Hellmann diesem Präsidium guttut.“

Nach dem Aus von Donata Hopfen teilten sich bis Saisonende Oliver Leki vom SC Freiburg und Hellmann als Interimschefs die Aufgaben bei der DFL. In den vergangenen Tagen kam Dynamik in die Frage nach dem zukünftigen Ligaboss. Wie geht es im Sommer weiter bei Hellmann, dessen Vertrag bei der Eintracht noch bis 2027 läuft?

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Zwei Player buhlen um den Juristen! Einerseits die DFL, die aus dem Interimschef gerne den großen Boss machen würden. Andererseits die Hessen, die ihr Gesicht äußerst ungern abgeben und verlieren wollen.

Wie SPORT1 weiß, ist das in den kommenden Tagen anstehende Gespräch - von dem die Frankfurter Rundschau zuerst berichtet hat - mit Aufsichtsratschef Philip Holzer entscheidend. Das Verhältnis der beiden wichtigsten Köpfe des Klubs ist angespannt, in den zurückliegenden zwei Jahren gab es viele Nebengeräusche, die es nun intern zu erörtern und bestenfalls zu beseitigen gilt.

Bei der Eintracht droht eine Zerreißprobe zur Unzeit. SPORT1 blickt auf drei Fälle, die zu Ärger geführt hatten, zurück.

Die Personalie Ben Manga scheiterte auch an fehlerhafter Kommunikation

Ben Manga verließ die Hessen im vergangenen Winter nach sechseinhalb Jahren in Richtung FC Watford. Holzer hatte ihn, als im Frühjahr 2021 der damalige Vorstandsboss Fredi Bobic auf seinen Abgang drängte und Sportdirektor Bruno Hübner das Ende seiner Amtszeit bestätigte, vom Chefscout zum Direktor Profifußball gehoben.

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Die Versprechungen waren klar: Mehr Macht, mehr Mitspracherecht, mehr Medienarbeit. Stattdessen kam mit Markus Krösche als Bobic-Nachfolger ein neuer Mann, der einen anderen Arbeitsansatz verfolgte. Manga und Krösche kamen dabei nicht auf einen Nenner, was die Situation für alle Beteiligten erschwerte.

Holzer, der viele Gespräche mit Krösche führte, holte Ben Manga nicht mit an den Tisch. Warum dem nicht so war, bleibt eine bis heute unbeantwortete Frage.

Manga jedenfalls addressiert im Interview mit SPORT1 seine Kritik in Richtung Holzer: „Wenn man weiß, wie der Draht vor meiner Vertragsverlängerung zu gewissen Personen im Verein war und wie er danach gewesen ist, dann ist das für mich keine einfache Situation gewesen.

Der Verein wusste, wie Ben Manga arbeitet, ich war ja schließlich schon viele Jahre da.“ Die Kommunikation jedenfalls verlief in diesem Fall mehr als suboptimal.

Gespräche mit Rangnick endeten in einem medialen Streit

Zuvor schon gab es Knirschen in der Führungsetage. Der Aufsichtsratschef hatte sich im Frühjahr 2021 lange Zeit gelassen bei der Suche nach einem Bobic-Ersatz. Vor allem die Causa Ralf Rangnick verärgerte das gesamte Umfeld. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion sollte Rangnick nach SPORT1-Informationen installiert und mit voller sportlicher Macht ausgestattet werden.

Ein „informeller Austausch“ endete damit, dass anschließend viele Interna in der Presse landeten – und sich als durchaus korrekt offenbarten. Man habe, so Holzer in einer Pressemitteilung, „recht schnell gespürt, dass es unterschiedliche Auffassungen zur Ausrichtung und Entwicklung eines Traditionsklubs wie Eintracht Frankfurt gibt“.

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Die zunächst dementierte und sich später doch bestätigte Ausstiegsklausel von André Silva, der anschließende für die fixe Summe von 23 Millionen Euro nach Leipzig weiterzog, bewies allerdings: Die Gespräche mit Rangnick gingen über einen losen „informellen Austausch“ hinaus, der Streit ging in den Medien weiter.

Knackpunkt Mitgliederversammlung: Ein Antrag sorgt für Ärger

Zu diesem Zeitpunkt war schon zu spüren, was in Teilen des Klubs hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wird. Holzer fehle vor allem für Themen der Mitglieder – wovon es bei der Eintracht inzwischen über 120.000 gibt – das nötige Gespür. Wie SPORT1 weiß, hat es nach der Mitgliederversammlung deshalb intern auch heftige Diskussionen gegeben.

Was war beim Europa-League-Sieger im September 2022 passiert? Holzer und der im Hintergrund agierende und sehr vermögende Stephen Orenstein woll(t)en eine neue Kapitalerhöhung durchdrücken. Sie stehen hinter dem Zusammenschluss „Freunde der Adler“, der inzwischen 16,81 Prozent der Anteile besitzt.

Der Mutterverein erhält als Mehrheitsgesellschafter insgesamt noch 67,89 Prozent der Anteile.

Ein Mitgliedsantrag von Eintracht-Fan Sebastian Braun hatte Brisanz! Es war eine Forderung, die erst im zweiten Blick Formen annahm. Er verlangte: „Der eingetragene Verein soll nie weniger als 60 Prozent der Anteile halten und ein Investor nicht mehr als 24,9 Prozent besitzen dürfen, um eine Sperrminorität zu vermeiden.“ Die Mitglieder stimmten diesem Dringlichkeitsantrag mit 73,67 Prozent zu.

Präsident Fischer forderte: „Aktionär muss sich einordnen“

Für Hellmann oder Präsident Peter Fischer war die Sache damit klar. „Ein Aktionär muss sich einordnen bei uns“, betonte Fischer. Holzer und Orenstein, die „Freunde des Adlers“ wurde damit gezeigt, dass sie nicht mehr als 24,9 Prozent der Anteile besitzen können.

Der Zusammenschluss kämen, wenn er die restlichen 7,89 Prozent erwirbt, auf insgesamt 24,7 Prozent.

Hellmann und seine Kollegen sind nicht per se gegen eine Erhöhung des Eigenkapitals. Dies solle aber im Sinne des Vereinsinteresses passieren. Hellmann ist Verfechter der 50+1-Regel auf Ligaebene – und für die Formel 25 – x auf Eintrachtebene.

Holzer und Orenstein hingegen sehen in der Erhöhung des Eigenkapitals die große Chance, Stars wie Daichi Kamada, Evan N‘Dicka oder Djibril Sow langfristig halten und neue Stars besser locken zu können. Investitionen in Steine soll es weiterhin geben, doch auch in Beine für weitere Champions-League-Jahre soll demnach mehr Geld fließen.

Zentrale Frage: Finden Hellmann und Holzer zusammen?

Jeder Ansatz hat seine Vor- und Nachteile. Zentral aber ist die Frage: Finden die beiden wichtigsten Köpfe des Klubs zusammen und ziehen an weiter an einem Strang? Es wäre im Sinne für die weitere Entwicklung von Eintracht Frankfurt eine Schlammschlacht zu vermeiden.

Zu groß ist die Gefahr, den Erfolgsweg zu verlassen und wieder in Zeiten abzurutschen, die am Main niemand mehr haben möchte.