Nach vier Jahren ist Schluss: Bayer Leverkusen und Kaderplaner Tim Steidten gehen ab sofort getrennte Wege.
Rolfes reagiert auf Bayer-Abgang
Nach SPORT1-Informationen hatte der in der Branche als „Perlentaucher“ bezeichnete Steidten vor Monaten schon seinen Wunsch nach einer Veränderung hinterlegt. An ihm waren zuletzt immer wieder Topvereine interessiert, unter anderem Chelsea und Newcastle United.
Der neureiche Scheich-Klub aus Newcastle wollte ihn nach SPORT1-Informationen als Sportchef holen und lockte mit einem unmoralischen Angebot. Die Details: Vertrag über fünf Jahre, Jahresgehalt von 3 Mio. Euro. Steidten lehnte aber ab!
Der Kicker berichtete am Dienstag zuerst über den Paukenschlag. Im Laufe des Nachmittags bestätigte der Bundesligist den entsprechenden Bericht.
„Da es natürlich ein sensibler Bereich ist im Scouting, auch von den Informationen her, haben wir miteinander gesprochen, dass wir eine Trennung direkt vollziehen und nicht mitten in der Transferperiode“, erklärte Leverkusens Sportboss Rolfes den Schritt am Mittwoch.
Das sei „ganz üblich bei Scouts und auch bei so einer Personalie“, sagte der 41-Jährige weiter.
Rolfes hatte den 43-Jährigen 2019 als damaligen Chefscout und Assistenz der Geschäftsführung aus Bremen geholt. Als rechte Hand von Rolfes war Steidten entscheidend an der Zusammenstellung des Spielerkaders beteiligt.
Steidten an vielen Transfers beteiligt
Gemeinsam mit Chefscout Kim Falkenberg holte Steidten völlig unbekannte Talente wie Edmond Tapsoba, Jeremie Frimpong, Odilon Kossounou oder Piero Hincapie.
Auch die Verpflichtungen von Patrik Schick, Amine Adli und Sardar Azmoun fädelte Steidten ein.
Schon in Bremen war er zusammen mit Sport-Boss Frank Baumann maßgeblich an den Transfers von Serge Gnabry (kam vom FC Arsenal), Davy Klaassen (Everton), Thomas Delaney und Ludwig Augustinsson (beide Kopenhagen) beteiligt.
Unklar ist noch, wie die Rheinländer den Abgang ihres „Perlentauchers“ abfangen wollen. Steidten wiederum soll, so ist zu hören, nach einer kurzen Verschnaufpause im Sommer wieder bei einem neuen Klub einsteigen.