Schalkes Trainer Thomas Reis trat vor Wut gegen die Bande. Auch nach dem Spiel war er nicht zu bremsen. Gerald Asamoah war ebenso mächtig angefressen und machte seinem Ärger Luft.
„Das ist eine absolute Frechheit!“
Die Königsblauen haderten nach dem 0:0 gegen den VfL Wolfsburg mit mehreren Schiedsrichter-Entscheidungen.
„Wir hatten die Chance Eins-gegen-Eins zu gehen und er pfeift es ab. Tut mir leid, das geht nicht. Und dafür noch eine Gelbe Karte zu bekommen, finde ich eine absolute Frechheit“, sagte ein schwer angefressener Thomas Reis nach dem Spiel bei DAZN. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Das ist ein Witz, das ist eine Riesenmöglichkeit. (...) Zumal jede Abseitssituation auch weitergelaufen lassen wird und diesen entscheidenden Moment lässt man nicht durchlaufen. Das ist ärgerlich für uns, weil wir jeden Punkt brauchen“, kochte Reis vor Wut. Dem eingewechselten Simon Terodde war mutmaßlich eine Großchance von Brand weggepfiffen worden, der den Vorteil nicht abgewartet hatte.
Gleich zwei Schalker Tore wurden außerdem aufgrund von Abseitsstellungen nicht gegeben. Die Gastgebern forderten zudem noch einen Handelfmeter.
S04 wieder ohne Tor - Doppelter Abseits-Ärger
Die Schalker treten als Tabellen-Schlusslicht weiter auf der Stelle. Es war das dritte torlose Remis in Folge, S04 ist erst die dritte Mannschaft die mit drei Nullnummern in die Rückrunde startet. Der Abstand auf Relegationsplatz 16 beträgt sieben Punkte und kann am Samstag weiter anwachsen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Es läuft vieles gegen uns aktuell. Ich bin trotzdem stolz, was unsere Jungs machen!“, sagte Gerald Asamoah, Leiter Lizenzspielerabteilung: „Wir müssen bald aber auch ein Tor machen! Am besten in Berlin schon!“
Gleich zwei Treffer des Aufsteigers wurden aufgrund einer Abseitsstellung zurückgenommen. Erst wurde der Treffer von Alex Král (52.) nach VAR-Eingriff aberkannt, kurze Zeit später jubelte Michael Frey (76.) zu früh. „Das mit den Abseitstoren müssen wir akzeptieren“, sagte Frey im Anschluss.
Das Spiel hatte bereits mit einem Aufreger begonnen. Als der Ball schon längst wieder im Mittelfeld war, pfiff Schiedsrichter Brand ab, weil sich Videoassistent Robert Schröder aus dem Kölner Keller gemeldet hatte. Schalke-Verteidiger Moritz Jenz hatte Patrick Wimmer gefoult, Brand holte den Elfmeterpfiff nach kurzem Videostudium nach. Arnold traf allerdings nur den linken Pfosten.
In der 22. Minute forderte dann Schalke einen Handelfmeter, doch die Pfeife von Brand blieb stumm. „Bei uns wird geschaut, wir kriegen einen Elfmeter gegen uns. Und auf der anderen Seite wird gar nicht geschaut. Das verstehe ich nicht“, sagte Gerald Asamoah bei DAZN: „Ich war in der Halbzeit schon bei ihm in der Kabine. Er hat gesagt: ‚Es tut uns leid.‘ Aber davon können wir uns nichts kaufen. Er hatte heute keinen guten Tag.“
Reis hatte nach dem 0:0 bei Borussia Mönchengladbach das Mittelfeld offensiver aufgestellt. Für den zweikampfstarken Winterzugang Eder Balanta kehrte der genesene Spielmacher Rodrigo Zalazar in die Startelf zurück - erstmals seit dem 2. Oktober, als er einen Mittelfußbruch erlitten hatte.
Kovac enttäuscht: „Schlechteste Halbzeit der Saison“
Wolfsburgs Coach Niko Kovac stellte gegenüber dem 2:4 gegen Bayern München auf eine Viererabwehrkette um und brachte Yannick Gerhardt und Jakub Kaminski neu in die Anfangsformation.
„Die erste Halbzeit war die schlechteste Halbzeit, die wir diese Saison gespielt haben“, sagte Niko Kovac nach dem Spiel bei DAZN: „Wir waren schläfrig, behäbig, haben uns den Schneid abkaufen lassen. Es ist überhaupt nicht so gelaufen, wie wir das wollten.“
Schalke versuchte, Wolfsburgs Spielaufbau durch frühes Pressing zu unterbinden, erkämpfte sich im Mittelfeld auch mehrmals den Ball, wusste aber in der Nähe des gegnerischen Tores wenig damit anzufangen - außer wenn Zalazar involviert war. Der Uruguayer gab dem Spiel der Königsblauen Dynamik und Zug zum Tor.
Kurz nach der Pause war die Aufregung erneut groß: Kral traf zum vermeintlichen 1:0, doch Schröder kassierte den Treffer wegen Abseitsstellung ein. S04-Trainer Reis machte seinem Ärger über die Entscheidung Luft und trat voller Wut gegen eine Bande. In der Nachspielzeit kassierte er zudem die Gelbe Karte wegen Meckerns.
Jenz scheiterte eine Viertelstunde später am hervorragend reagierenden VfL-Keeper Koen Casteels. Kurz vor Schluss wurde auch Freys Tor schnell wieder zurückgenommen.