Max Kruse zurück in die Bundesliga? SPORT1-Experte Stefan Effenberg stellte dem polarisierenden Fußball-Star im STAHLWERK Doppelpass die Frage, die sicher viele interessiert.
Bemerkenswerter Kruse-Auftritt
„Das ist eine gute Frage“, antwortete Kruse – und ergänzte: „Vom fußballerischen Vermögen würde ich ‚Ja‘ sagen. Ich bin aber nicht Manager in irgendeinem Verein.“ (Der STAHLWERK Doppelpass zum Nachlesen im Ticker)
Kruse hatte Angebote aus der Bundesliga
Der Offensivspieler ist seit seinem Aus beim VfL Wolfsburg Ende November 2022 ohne Klub, hatte aber durchaus Anfragen vorliegen. „Natürlich habe ich mit Vereinen gesprochen“, erklärte Kruse, der angab, dass auch „1-2 Vereine aus der Bundesliga dabei waren, die eventuell nicht so die Rolle spielen, die sie sich vorgestellt haben“.
Der 34-Jährige betonte: „Es gab nicht immer nur einen sportlichen Grund, sondern auch Social Media oder dieses Echo, was es im Verein gegeben hätte, wenn der Wechsel zustande kommen wäre.“ Er deutete bei den Vereinen „Angst davor“ an, „dass in der Situation, in der sie sich befinden, es eventuell nicht das richtige war.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Gewohnt offen sprach Kruse, der die US-amerikanische MLS als „interessant“ einstufte, über seinen Fitnesszustand. „Es wäre utopisch zu sagen, ich könnte morgen 90 Minuten in der Bundesliga zu spielen. Ein bis zwei Wochen würde ich sicher brauchen, um wieder spielfähig in der Bundesliga zu sein.“
Aktuell sei eine Unterschrift aber „gerade kein Thema, weil die Transferperiode vorbei ist. Wenn was passiert, dann wahrscheinlich im Ausland. Wenn es die Möglichkeit gibt, in die Bundesliga zurückzukehren, würde ich es gerne machen.“
Kruse-Schlagabtausch im Doppelpass
Einen Schlagabtausch lieferte sich Kruse in der Sendung mit Bild-Journalist Alfred Draxler, der bereits im Oktober 2022 im STAHLWERK Doppelpass harte Worte zum Ex-Wolfsburg-Star („Tut Fußball nicht gut“) gefunden hatte.
„Sie haben so von Union Berlin geschwärmt und sind dann zu einem Werksklub gewechselt. Und dann sagen Sie: ‚Das Kapitel Wolfsburg ist für mich noch nicht beendet‘. Und nach ein paar Monaten ist auch dieses Kapitel wieder vorbei“, kritisierte Draxler und bemängelte die fehlende Vereinstreue.
Der Vertrag bei den Wölfen „wurde aufgelöst, weil Sie, wie man hört, unprofessionell gewesen sind. Wenn alle Spieler so wären wie Sie, würde es ein Problem in der Bundesliga geben. Ich bleibe dabei, Sie tun dem Fußball nicht gut.“ (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)
Effenberg lobt Kruse: „Alles andere ist weichgespült“
Zuspruch für Kruse gab es dagegen von Effenberg. „Überall hatte er einen sportlichen Wert, deswegen ist er ja gewechselt“, meinte der Ex-Bayern-Star: „Ich bin klar der Meinung, du hast der Bundesliga gutgetan. Du hast überall performt, wo du gespielt hast.“
Denn „wir schreien doch auch immer danach, dass wir Typen brauchen. Jetzt haben wir einen und dann wird er noch kleingemacht oder weggebügelt. Wen hatten wir denn noch? Kevin-Prince Boateng bei Hertha und Max Kruse. Alles andere ist weichgespült.“
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Kruse gibt zu: Wolfsburg-Wechsel „scheiße“
Kruse äußerte sogar Verständnis für Kritiker Draxler. „Wenn jeder Fußballer wäre wie ich, dann gebe ich Ihnen recht“, meinte Kruse – und ergänzte: „Sie haben aber vergessen zu sagen, was ich noch gesagt habe. Natürlich habe ich gesagt, das Kapitel ist noch nicht vorbei, ich habe aber auch noch einen Satz hinzugefügt.“
Denn neben dem damaligen Wolfsburg-Trainer Florian Kohfeldt habe das Wirtschaftliche „eine Riesenrolle“ gespielt.
Bereits bei der Verkündung des Wechsels hatte Kruse zugeben, dass auch finanzielle Gründe entscheidend gewesen seien. Nun sprach der Ex-Nationalspieler von einem Angebot, „dass ich einfach nicht ablehnen konnte“. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
Im Endeffekt endete aber auch das zweite Kapitel in Wolfsburg – auch bedingt durch den Trainerwechsel auf Niko Kovac – enttäuschend. Kruse gewohnt ehrlich: „Natürlich ist es ein Jahr später einfach zu sagen, der Wechsel ist scheiße. Das ist ja ganz klar.“
Kruse ins Dschungelcamp? „Nur bei Geldproblemen“
Kruse eckt auch wegen seiner außersportlichen Aktivitäten immer wieder an – was dem Routinier, der in der Diskussion um den vielbeachteten Fashion-Week-Trip von Serge Gnabry angab, während einer englischen Woche zum Super Bowl geflogen zu sein, aber egal ist.
„Ich mache das, was mir Spaß macht. Ich achte nicht so sehr auf meine Außenwirkung“, betonte Kruse, der Alkohol-Konsum als „Mythos“ einstufte, der keine Rolle in seinem Leben spiele: „Ich bin Fußballer und ich bin Mensch. Um gute Leistung zu bringen, muss ich mich wohlfühlen.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Doch, um auf Effenbergs Anfangsfrage zurückzukommen, wie geht es nun Kruse weiter?
„Wenn ihr mich im Dschungelcamp seht, habe ich Geldprobleme“, sagte der begnadete Poker-Spieler, der sich dagegen einen Auftritt bei „Promi Big Brother“ irgendwann mal vorstellen kann – allerdings nicht in naher Zukunft: „Ich habe noch Lust, richtig Fußball zu spielen.“