Vor dem Bundesliga-Kracher am Sonntag um 17.30 Uhr zwischen den punktgleichen Bayern und Union Berlin ließ Trainer Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz aufhorchen.
Wende bei Bayern-Star?
Auf Nachfrage von SPORT1, ob Benjamin Pavard trotz Abschiedsgedanken und Wechselgerüchten über den kommenden Sommer hinaus in München bleiben wird, sagte der Bayern-Coach am Freitagmittag: „Ich arbeite generell gerne so lange wie möglich mit den Spielern zusammen. Benji hat sehr viel Spielzeit, war auch in der letzten Saison in der Phase, wo es nicht so gut lief, sehr verlässlich. Generell halte ich sehr viel von ihm und bin auch sehr zufrieden damit, wie er spielt.“
Und fügte dann vielsagend hinzu: „Generell arbeite ich gerne mit ihm zusammen, aber es kommen immer auch mehrere Faktoren zusammen.“
Letztlich liege die Entscheidung bei Pavard selbst. Klar ist: Verlängert der französische Nationalspieler nicht, wollen die Bayern im Sommer noch eine Ablöse erzielen. Der Vertrag des 26-Jährigen läuft 2024 aus.
Bayern-Star strebt eigentlich neue Herausforderung an
Im Januar hatte SPORT1 von Pavards Entschluss berichtet, mit Blick auf die kommende Saison eine neue Herausforderung anzustreben.
Sein Berater Joseph Mohan schaltete mit Pini Zahavi deshalb sogar den in München bestens bekannten Transfer-Vermittler ein. Fast wäre sogar noch ein Last-Minute-Winterwechsel zu Inter Mailand zustande gekommen.
Doch die Bayern lehnten ab – und Pavard ist seit der Verpflichtung von Joao Cancelo wieder richtig wichtig, kommt häufiger - wie von ihm selbst gewünscht - als halbrechter Innenverteidiger zum Einsatz.
Besonders seine Leistung und sein Einsatz (SPORT1-Note 2) in der Champions League gegen Paris Saint-Germain (1:0) könnten zum Umdenken beim 26-Jährigen und bei den Bayern-Verantwortlichen führen.
Pavard glänzte mit starken Abwehrreaktionen, rettete in höchster Not gegen Lionel Messi und war sich auch nicht zu schade, sich für seine Mannschaft aufzuopfern, als er kurz vor Schluss wegen eines Foulspiels am argentinischen Superstar mit Gelb-Rot vom Platz flog. Hauptsache gewonnen!
Pavard spielt endlich auf Lieblingsposition - und zwar gut
Selbst nach Spielende stand der Franzose noch unter Strom, feierte vor der Gästekurve ausgelassen mit den Bayern-Fans. Euphorie statt Frust! Verhält sich so etwa ein Spieler, der um jeden Preis weg möchte?
Die neu gewonnene Lust kommt nicht von ungefähr. Seit der Ankunft des portugiesischen Schienenspielers Cancelo setzt Nagelsmann häufiger auf eine Dreierabwehrkette, weshalb Pavard nun vermehrt auf der Position agieren darf, die ihm am besten liegt und gefällt: der des halbrechten Innenverteidigers.
Bleibt Pavard nun doch an der Isar?
SPORT1 weiß: Pavard fühlt sich in München wohl, er identifiziert sich mit dem Verein und ist beliebt im Team. Ihm ging und geht es auch nach wie vor in erster Linie um seine Position.
Hintergrund: In den vergangenen Jahren hinterlegte er beim Trainerteam häufiger seinen Wunsch, dauerhaft als Innenverteidiger zu spielen. Dieser konnte ihm aus unterschiedlichsten Gründen jedoch nicht erfüllt werden, was ihn frustrierte und enttäuschte.
Nun hat sich die Situation verändert. Der Ex-Stuttgarter spielt viel dort, wo er am liebsten spielt. Und Pavard spielt gut. Besonders beeindruckend ist sein Zweikampfverhalten. Er wirft sich für seine Kollegen in jedes Duell. Das sieht und honoriert auch Nagelsmann, der Pavards Leistung gegen PSG trotz Platzverweis als „brillant“ betitelte.
Barcelona-Treffen mit Pavards Beratern?
Die Bayern wissen, was sie an Pavard haben. Allerdings werden sie ihn ein Jahr vor Vertragsende gegen eine entsprechende Ablöse ebenso wenig aufhalten, wenn er unbedingt etwas Neues machen möchte.
Es liegt an ihm - und an der Antwort von Nagelsmann und den Bayern-Bossen auf die Frage, ob sie ihm auch über die aktuelle Rückrunde hinaus einen Platz als Innenverteidiger in Aussicht stellen können.
Ansonsten droht ein Abgang und mit dem FC Barcelona hat sich bereits ein Top-Klub in Lauerstellung gebracht! Laut der spanischen Zeitung Sport habe es bereits ein Treffen in einem Hotel in der katalanischen Stadt zwischen Klub-Verantwortlichen und Pavards Vermittler Zahavi gegeben.