Bonjour tristesse: Bayern München ist nach dem Statement-Sieg bei Paris St. Germain im Bundesliga-Alltag böse gestolpert.
Bayern-Pleite bei Angstgegner
Der Rekordmeister verlor bei Angstgegner Borussia Mönchengladbach nach mehr als 80-minütiger Unterzahl mit 2:3 (1:1). (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)
„Wir können das Spiel tatsächlich schon in den ersten sieben Minuten entscheiden, vor der Roten Karte“, ärgerte sich Bayern-Trainer Julian Nagelsmann bei Sky. „Wir haben vier hundertprozentige Aktionen. Wenn wir die ein bisschen konsequenter spielen, dann führen wir 2 oder 3:0, dann ist das Spiel nach sieben Minuten vorbei.“
Bayern verliert bei Angstgegner Gladbach
Nach der zweiten Saisonniederlage droht dem FC Bayern damit am Sonntag der Verlust der Tabellenführung an Union Berlin – ehe es eine Woche darauf in München zum Gipfeltreffen mit den Eisernen kommt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Lars Stindl (13.), Jonas Hofmann (55.) und Marcus Thuram (84.) trafen für die frechen Borussen, die aufgrund ihrer schwankenden Leistungen allerdings ein gutes Stück hinter den Europapokalplätzen liegen. (Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker)
Eric Maxim Choupo-Moting (35.) und Mathys Tel (90.+3) erzielten die Tore für den Serienmeister, der nach der Roten Karte gegen Dayot Upamecano (8./Notbremse) vor einer Mammutaufgabe stand.
Für Bayern-Coach Julian Nagelsmann wird die Borussia zunehmend zum Trauma: Auch sein fünftes Spiel als Trainer der Münchner gegen Gladbach konnte er nicht gewinnen.
Nagelsmann nahm nach dem 1:0 bei PSG fünf Wechsel in seiner Startformation vor. Der im Januar von Mönchengladbach nach München gewechselte Torhüter Yann Sommer wurde an alter Wirkungsstätte mit warmem Applaus empfangen.
Upamecano fliegt nach Notbremse früh vom Platz
Doch der Nachmittag bei den Ex-Kollegen wurde für Sommer schnell unangenehm. In der 8. Minute entschied sich der Keeper, bei einem Steilpass auf Alassane Plea im Tor zu bleiben und sich auf seinen Abwehrchef Upamecano zu verlassen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Der Vize-Weltmeister hatte im Laufduell mit seinem französischen Landsmann allerdings das Nachsehen, er touchierte Plea bei hohem Tempo kurz vor dem Strafraum und kassierte nach langer Überprüfung durch den Videoassistenten die Rote Karte.
„Das kann mir keiner erzählen, dass das eine Rote Karte ist. Auch Schiedsrichter machen Fehler, aber dann muss man dazu stehen“, schimpfte Nagelsmann. „Natürlich ist das eine entscheidende Situation im Spiel“, klagte auch Sommer.
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Der mit 54.042 Zuschauenden ausverkaufte Borussia-Park bebte. Und die Gladbacher Mannschaft nutzte die Unordnung, nach einer flachen Freistoßhereingabe von Nationalspieler Hofmann zog Stindl aus rund 20 Metern direkt ab und traf zur umjubelten Führung.
Nagelsmann reagierte und opferte Thomas Müller, seit Samstag nach Sepp Maier der Bayern-Profi mit den zweitmeisten Bundesliga-Einsätzen (429). Außenverteidiger Joao Cancelo kam für den Kapitän.
Choupo-Moting lässt Bayern wieder hoffen
Bayern stellte von Dreier- auf Viererkette um und gewann trotz der Unterzahl die Kontrolle. Die Borussia aber konterte gefährlich, Stindl vergab nach Traumpass von Manu Koné sträflich das 2:0 (24.).
Das Tor fiel allerdings auf der Gegenseite. Alphonso Davies spielte auf dem linken Flügel sein berüchtigtes Tempo aus, der scharfe Pass des Kanadiers fand punktgenau den Fuß von Choupo-Moting.
Es ging nun hoch und runter. Sommer rettete gegen den starken Koné (41.), in der Nachspielzeit der ersten Hälfte verzog Leon Goretzka frei vor Sommer-Nachfolger Jonas Omlin.
Nach dem Seitenwechsel stellte Nagelsmann nochmal um, brachte die zunächst geschonten Jamal Musiala und Leroy Sane für die weitgehend wirkungslosen Serge Gnabry und Ryan Gravenberch.
Für Wirkung sorgten die Gladbacher: Plea bediente Hofmann zum 2:1, in der 57. Minute klatschte der Fernschuss von Ramy Bensebaini an die Latte. Auf der Gegenseite verzog Cancelo knapp (68.), Nagelsmann sah in der hektischen Schlussphase Gelb (78.) wegen Meckerns.
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)