Karim Adeyemi ist endlich bei Borussia Dortmund angekommen!
Die Verwandlung des Karim Adeyemi
Waren der deutsche Flügelstürmer und Donyel Malen im vergangenen Spätherbst noch als „mieseste Flügelzange der Bundesliga“ verschrien, spielt der 21-Jährige nach der Winterpause plötzlich wie verwandelt auf.
Bis zum 15. Spieltag kam Adeyemi in der Bundesliga auf keine einzige Torbeteiligung, plagte sich mit kleineren Verletzungen und spielte im Schnitt nur 69 Minuten (siebenmal von Beginn an, viermal wurde er eingewechselt).
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Den hohen Vorschusslorbeeren konnte das DFB-Juwel damit nicht gerecht werden. Das ist nun ganz anders: Adeyemi gehörte seit Jahresbeginn immer zur BVB-Startelf und sammelte in den vier Partien ordentlich Selbstvertrauen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Durch die vermehrte Spielpraxis wurde der Ex-Salzburger effektiver, was an seinen Zahlen laut Datenanbieter Sportec Solutions abzulesen ist. In drei von vier Liga-Spielen war er direkt an einem Tor beteiligt, nachdem zuvor in 15 Partien noch die Null gestanden hatte.
BVB-Neuzugang nun torgefährlicher und effizienter
Beim Kampf um einen Stammplatz scheint Adeyemi auf dem linken Flügel seine Idealposition gefunden zu haben. Denn beide Saisontreffer markierte der Linksfuß auf der linken Außenbahn.
Zuvor spielte er zwölfmal auf dem rechten Flügel und einmal als Hängende Spitze – mit mäßigem Erfolg. Insgesamt wirkt der deutschen Nationalspieler nach der Pause deutlich fitter als zuvor, ist physisch voll auf der Höhe und deshalb gefährlicher und effizienter geworden.
Vor allem bringt Adeyemi sein unglaubliches Tempo nun noch besser ein, zieht im Schnitt pro Partie fünf Sprints mehr an als noch vor der WM 2022 und stellte gegen den SC Freiburg mit 36,7 Km/h einen ligaweiten Rekord seit Datenerhebung 2011/12 auf! (NEWS: Adeyemi lässt Taten sprechen)
„Es war das zweite Spiel, in dem Karim getroffen hat. Auch vor den Toren hat er immer wieder gute Aktionen gehabt und den Gegner beschäftigt“, lobte BVB-Coach Edin Terzic. „Es waren dann drei, vier Foulspiele über diese Seite, weil er immer wieder sein Tempo ins Spiel bekommen konnte.“ (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)
Freiburgs Sildillia kann ein Lied davon singen und musste nach wiederholtem Foulspiel an Adeyemi schon nach 17 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. Dass der gebürtige Münchner nun etwas weniger Zweikämpfe bestreitet und weniger läuft als vor der WM-Pause, tut seinem Spiel merklich gut!
Weckruf der BVB-Bosse zeigt Wirkung
Adeyemi ist so in den entscheidenden Situationen vor dem gegnerischen Tor wacher und seine Passquote hat sich von 75,6 auf 80,4 Prozent stark verbessert. Zudem kommen nun auch Bälle in die Mitte, in deutlich geringerer Einsatzzeit flankte Adeyemi im Jahr 2023 schon öfter als vor der WM-Pause.
Nach einer blassen Hinrunde gab es zwischen den Dortmunder Verantwortlichen und dem 21-Jährigen viel Redebedarf, um eine Kehrtwende herbeizuführen, wie Sebastian Kehl gegenüber den Ruhr Nachrichten erklärte. (NEWS: Alles Wichtige zu Borussia Dortmund)
„Er hat in den letzten drei Spielen einen richtigen Schritt nach vorne gemacht“, freute sich der BVB-Manager über die jüngste Entwicklung des 30-Millionen-Mannes. „Karim hat hart gearbeitet und wir haben natürlich viele Gespräche geführt.“
Dieser Weckruf trägt endlich Früchte. „Ich glaube, dass er verstanden hat, dass er mehr leisten muss als das, was er im ersten halben Jahr gezeigt hat“, ergänzte Kehl. Adeyemi erwarte „das auch von sich selbst“.
Adeyemi und Co. profitieren von Haller
Wie fast alle Schwarz-Gelben profitiert dabei Adeyemi von Sébastien Hallers Rückkehr. Mit ihm hat der BVB im Sturmzentrum anders als vor der Winterpause einen Spieler, der Bälle sichert, Gegenspieler bindet und Freiräume für die nachrückenden Mitspieler schafft. (NEWS: Haller-Rückkehr für Watzke „ein Wunder“)
So kommen die Offensivspieler häufiger zum Torabschluss als noch in der Hinrunde: Adeyemi verbuchte in vier Liga-Partien nun sieben Torschüsse, nachdem es bis zur WM-Pause in elf Spielen lediglich zwölf gewesen waren. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
Dortmund ist durch Hallers Präsenz deutlich schwerer zu verteidigen und traf nach der Winterpause deshalb schon 13-mal und damit pro Spiel durchschnittlich über dreimal - nur Wolfsburg ist hier besser. Bis zum 15. Spieltag waren es im Schnitt 1,7 Tore bei lediglich 25 Treffern.
An dieser Steigerung hat auch Adeyemi einen großen Anteil. Kein Wunder, dass der BVB seitdem vom sechsten auf den dritten Platz gesprungen ist und den Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern von neun auf drei Punkte reduziert hat. (NEWS: „Alle Experten sagten, dass die Mannschaft nicht kann“, so Watzke)
Auch wenn Adeyemi bei Werder Bremen wegen einer Gelbsperre zum Zuschauen gezwungen ist, blickt Terzic voller Zuversicht nach vorne: „Wir haben uns vorgenommen, seine Waffe häufiger zu nutzen. Er hat sich im Bereich Kombinationsspiel und in der Ballannahme verbessert. Es wird bei uns aber immer wieder darum gehen, ihn ins Laufduell zu bekommen.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Und dann ist Adeyemi kaum zu stoppen.