Es war die Szene des bisherigen 21. Bundesliga-Spieltags. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Upamecano-Rot: Welz wehrt sich
Im Duell von Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern war Alassane Pléa nach einem Sprintduell über das halbe Spielfeld nach gerade einmal acht Spielminuten vom Münchener Verteidiger Dayot Upamecano nur noch per Foul am Torerfolg zu stoppen - oder? (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Nach dem vermeintlichen Kontakt an der Schulter verwies Schiedsrichter Tobias Welz den französischen Abwehrspieler umgehend des Feldes. Auch nach minutenlanger Rücksprache mit den Videoassistenten in Köln hielt er an seiner Entscheidung fest.
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Dabei verzichtete der 45 Jahre alte Unparteiische auf die Option, sich den Vorfall selbst am Videobildschirm anzusehen, um ein persönliches Urteil fällen zu können.
„Ich hatte mich natürlich mit dem Videoassistent abgestimmt. Er hat ja auch lange geprüft – der VAR hätte mir auch keine anderen Bilder liefern können als die, die ich auf dem Platz wahrgenommen habe. Deswegen bin ich auch nicht mehr rausgegangen“, begründete Welz sein Vorgehen im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
„Das ist eine Entscheidung im Graubereich,“ schilderte der Schiedsrichter die Situation weiter, „aber aus meiner Sicht nichts für den Videoassistenten.“
Hartmann poltert: „Arroganz-Anfall“
Eine Sichtweise, die Moderator und Buchautor Waldemar Hartmann am Sonntagvormittag nicht im Ansatz nachvollziehen konnte. Auf die Aussagen des Bundesligaschiedsrichters fand der 74-Jährige harte Worte.
„Lieber Herr Welz“, holte er aus, „ich halte das in dem Fall für einen Arroganz-Anfall, sich das nicht noch einmal anzuschauen. Denn wenn Sie sagen, das war kein fall für den Videoschiedsrichter: Wieso habt ihr zwei es euch denn dann angeschaut und wieso hat es so lang gedauert, so viele Minuten überlegen zu müssen?“
„Sie haben es ich nicht angeschaut, wie einige Kollegen schon in den vergangenen Wochen, und das kommt nicht gut an“, polterte Hartmann weiter in Richtung des zugeschalteten Welz.
Diesen Standpunkt teilte auch Ex-Bayern-Kapitän und SPORT1-Experte Steffan Effenberg: „In so einer Situation sollte der Schiedsrichter schon rausgehen und sich das anschauen, das ist schon verpflichtend bei einer Notbremse – egal ob in der 8. oder 80. Minute.“
Der DAZN-Experte Sebastian Kneißl hingegen brachte dem Unparteiischen im STAHLWERK Doppelpass mehr Verständnis entgegen als seine Kollegen. „Die Entscheidung ist hart, in der modernen Zeit aber vertretbar. Da muss ich auch den Stürmer mit reinnehmen, der den Kontakt sucht“, kommentierte er die strittige Situation.