Bayern-Leihspieler Malik Tillman hat sich zu seinem „Skandal-Tor“ am Sonntag im schottischen Pokal-Achtelfinale für seine Glasgow Rangers gegen den Zweitligisten Patrick Thistle geäußert.

Der 20-Jährige hatte nach einem Einwurf des Gegners einem Gegenspieler den Ball abgenommen, der ihn eigentlich aus Fair-Play-Gründen zu den Rangers zurückspielen wollte. Tillman lief alleine auf das Tor zu, umkurvte den Torhüter und traf zum zwischenzeitlichen 2:1. Seine Aktion löste große Tumulte aus. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Dass die Rangers zuvor den Ball bewusst ins Aus gespielt hatten, da der Deutsch-Amerikaner angeschlagen auf dem Rasen liegen geblieben war, hatte er nicht mitbekommen.

„Es war so, dass ich gefoult und behandelt wurde und nicht mitbekommen habe, dass mein Teamkollege Antonio Colak den Ball anschließend ins Aus gespielt hatte. Als die anderen dann eingeworfen haben, dachte ich, es geht ganz normal weiter. Und für mich sah es auch nicht so aus, als würde der Verteidiger den Ball zu uns rüber schlagen wollen“, erklärte er dem kicker. „Deshalb habe ich ihm den Ball abgenommen und das Tor gemacht.“

Dass etwas schiefgelaufen sei, bemerkte er kurz nach seinem Treffer sofort. Seine Mitspieler informierten ihn über das Missverständnis, während Tillman sich großen Tumulten ausgesetzt sah. Dass die Rangers den Zweitligisten im Anschluss auf Anweisung ihres Trainers zum 2:2-Ausgleich kommen lassen haben, entschärfte die Situation dennoch nicht.

„Wir haben sie ja direkt das Tor zum 2:2 schießen lassen, damit war es für mich geklärt. Und wir haben das Spiel ja noch ‚fair‘ gewonnen. An sich wollte ich mit diesen Spielern aber nichts mehr zu tun haben, weil sie, als sie alle auf mich zugelaufen kamen, menschlich nicht ganz korrekt gehandelt haben. Also was da so gesagt wurde“, fuhr der 20-Jährige fort.

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Was Tillman von Kimmich lernen kann

Der offensive Mittelfeldspieler wechselte im Sommer 2022 für ein Jahr nach Schottland, um nötige Spielpraxis zu sammeln.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann habe ihm zu diesem Schritt geraten: „Mir war immer klar, dass es bei Bayern schwer wird. Es ist halt Bayern München, die können sich ja auch jeden Spieler kaufen. Da spielt man immer mit dem Gedanken, dass man vielleicht auf eine Leihe geht oder sogar ganz weg.“ (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)

Besonders seine Mentalität könne er laut Nagelsmann verbessern, der Leistungsträger Joshua Kimmich als Beispiel nannte: „Dass ich immer zu hundert Prozent auf dem Platz und aufmerksam sein soll. Und die Bälle fordern, weil das Spiel mit dem Ball eine meiner Stärken ist. Und die Defensive könnte für einen Offensivspieler noch ein bisschen besser sein“, witzelte Tillman.