Es sollte sein Neubeginn ein. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Die erschreckende Bobic-Bilanz
Am 1. Juni 2021 wurde Fredi Bobic auf einer Pressekonferenz als Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC vorgestellt. Hinter ihm lag eine äußerst erfolgreiche Zeit bei Eintracht Frankfurt - beim Hauptstadtklub sollte die nächste Ära folgen. Doch es kam anders.
Genau 607 Tage später wurde am Sonntagmittag sein Nachfolger vorgestellt. Bereits am Samstagabend hatte Hertha in einer Mitteilung verkündet, Bobic von seinen Aufgaben zu entbinden. Mit Ex-Akademie-Chef Benjamin Weber wurde den Pressevertretern nur wenige Stunden später der Neue präsentiert.
Hertha-Bilanz von Bobic gemischt
Knapp ein Jahr und acht Monate nach seinem Amtsantritt ist Bobic seinen Job schon wieder los. Wie aber hat sich der 51-Jährigen in dieser Zeit eigentlich geschlagen? Wie ist seine Bilanz? SPORT1 blickt zurück.
Bei seinem Start im Juni 2021 war Pál Dárdai Trainer der Herthaner. Lange dauerte die Zusammenarbeit allerdings nicht. Bereits Ende November, nach 13 Spielen, war sein Engagement beendet. Sein Punkteschnitt in dieser Zeit: 1,1 Zähler pro Partie.
Noch wesentlich erfolgloser wurde es im Anschluss. Tayfun Korkut trat die Dárdai-Nachfolge an, musste aber ebenfalls nach 13 Spielen seine Koffer packen. Durchschnittlich 0,7 Punkte pro Partie hatten eine Entlassung nötig gemacht. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Vier Trainer in eineinhalb Jahren bei der Hertha
Als Feuerwehrmann kam Mitte März vergangenen Jahres Felix Magath zum Hauptstadklub und blieb immerhin bis Saisonende. Acht Spiele, 1,25 Punkte im Schnitt - und der Klassenerhalt lauteten die nackten Fakten.
Zum Beginn der nun laufenden Saison nahm Sandra Schwarz seine Arbeit auf. 18 Spiele erlebten er und Bobic gemeinsam, magere 14 Punkte (0,8 im Schnitt), sowie der vorletzte Tabellenplatz sind die Bilanz.
Mit Korkut und aktuell Sandro Schwarz fallen damit die zwei erfolglosesten Hertha-Trainer der vergangenen zehn Jahre in die Ära von Fredi Bobic. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
Ähnlich durchwachsen ist die Bilanz des 51-Jährigen auch in Sachen Transfers. Eifrig war er auf dem Transfermarkt stets, ein glückliches Händchen hatte er selten.
Durchwachsene Transferbilanz
Man denke an Spieler wie Jurgen Ekkelenkamp (Ajax Amsterdam) oder Ishak Belfodil (TSG Hoffenheim), die einst als Hoffnungsträger verpflichtet wurden, jedoch gänzlich enttäuschten und wieder abgegeben wurden. Andere Neuzugänge, darunter Stevan Jovetic, Marco Richter und Kevin-Prince Boateng, wurden immer wieder durch gesundheitliche Schwierigkeiten ausgebremst.
32 Millionen gab Bobic während seiner Amtszeit aus, nur wenige der dafür erworbenen Spieler erwiesen sich als echte Leistungsträger. (DATEN: Ergebnisse der Bundesliga)
Immerhin: Die Verkäufe von Matheus Cunha (Atlético) und Jhon Cordoba (Krasnodar) spulten im Sommer 2021 50 Millionen in die Kassen.
Seit Samstagabend muss sich Bobic mit der Kaderplanung der Hertha nicht mehr beschäftigen. Dies obliegt nun seinem Nachfolger Benjamin Weber, der mit dem Transferschluss am Dienstagabend gleich die erste wichtige Aufgabe vor sich hat, wie er auf seiner Vorstellungs-Pressekonferenz erklärte: „Es gilt zu schauen, was noch möglich ist. Natürlich mit dem Wissen, welche Rahmenbedingungen wir haben.“