Gerade noch rechtzeitig vor dem Bundesliga-Start ins neue Jahr hat sich der FC Bayern also doch noch mit Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach verstärkt.

Das heißt aber auch, dass die Gladbacher ihrerseits einen neuen Torwart gefunden haben. Denn das war ja die Bedingung dafür, dass sie ihren Keeper an die Bayern abgeben.

Sowohl die die Bayern als auch die Borussen bestätigten den jeweiligen Transfer im Laufe des Donnerstags.

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Landsmann ersetzt Sommer bei Gladbach

Nun also haben sich die Fohlen mit Jonas Omlin verstärkt. Der 29-Jährige ist - wie Sommer - Schweizer und hinter dem Neu-Bayern sowie Dortmunds Gregor Kobel die Nummer 3 der Nati-Torhüter. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Ähnlich wie bei Sommer liegt auch die Ablöse für Omlin bei etwa acht bis zehn Millionen Euro.

Doch wer ist dieser Torwart überhaupt, vom dem man in Deutschland erst im Zuge des Sommer-Pokers etwas mehr erfahren hat?

Das liegt vor allem daran, dass er bislang weder in der Bundesliga noch bei einem der europäischen Topvereine gespielt hat. (DATEN: Spielplan der Bundesliga)

Vom FC Basel wechselte er im Sommer 2020 nach Frankreich zu Montpellier HSC und spielte seitdem in der Ligue 1.

Omlin in den unteren Tabellenregionen gefordert

Nachdem er mit dem Verein in seiner ersten Saison auf Platz acht landete, reichte es in der Spielzeit darauf nur zu Platz 13. In dieser Saison kämpft der Verein gar gegen den Abstieg und steht zur Saison-Halbzeit nur auf dem 15. Rang - mit gerade einmal zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Für Omlin bietet diese Situation zwar einige Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Sie ist aber insofern frustrierend, als dass er schon sehr oft hinter sich greifen musste. In 14 Liga-Spielen kassierte er 26 Gegentore.

Zwei Partien musste er wegen einer Rotsperre aussetzen, zwei weitere verpasste er verletzungsbedingt, einmal stand er nicht im Kader. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Foul gegen Kylian Mbappé machte ihn bekannt

Gegen Paris Saint-Germain musste er zwar auch fünf Gegentore hinnehmen, konnte sich aber auch einmal auszeichnen. Von keinem Geringeren als Kylian Mbappé hielt er in diesem Spiel einen Elfmeter.

Mit dem französischen Superstar verbindet Omlin aber nicht nur positive Erinnerungen: In seiner ersten Saison grätschte er beim Herauslaufen Mbappé so spektakulär von den Beinen, dass er die Rote Karte sah und damit auf einen Schlag in Frankreich bekannt wurde.

Bei flachen Steilpässen hat er immer noch Probleme, dafür aber ist er bei hohen Flanken relativ sicher. Wie der bekannte Torwartexperte Sascha Felter (u.a. für 11Freunde tätig) schreibt, fängt er fast 7 Prozent der Hereingaben ab. Sommer ist da vergleichsweise wenig präsent (4,5 Prozent).

Auf der Linie indes hat Omlin demnach Stärken und Schwächen. Er ist nach Paraden zwar wieder enorm schnell auf den Beinen, lässt aber viele Bälle nach vorne abklatschen.

Neuer Gladbach-Keeper braucht noch Zeit

Auch im Spielaufbau ist er nicht ganz so gut einsetzbar wie Sommer. Der Rechtsfuß kann zwar auch mit dem Ball geschickt umgehen, aber im Gegensatz zu seinem Landsmann eben nicht mit beiden Füßen gleich gut.

Dennoch sieht der frühere Gladbach-Keeper und Schweiz-Ikone Jörg Stiel keinen Grund, schwarz zu sehen - im Gegenteil.

„Jonas ist ein ähnlicher Typ wie Yann. Er ist eher zurückhaltend und will lieber mit seinen Leistungen überzeugen statt mit Worten“, sagte Stiel im SPORT1-Interview. „Ich mag beide sehr, das sind gute Menschen und starke Torhüter. Gladbach kann sich darauf freuen, einen nahtlosen Übergang im Tor zu haben.“

Ein gleichwertiger Ersatz für Sommer dürfte Omlin zwar noch nicht sein. Er ist allerdings auch fünf Jahre jünger und hat damit noch Zeit zur Entwicklung.