Julian Brandt grinst, als ihn SPORT1 im Winter-Trainingslager zum Exklusiv-Interview trifft.
Brandt überrascht mit kurioser Ansage
Das liegt zum einen an seinen guten Leistungen in der Hinrunde (fünf Tore, drei Assists), aber auch an Teamkollege Mahmoud Dahoud, der am Nebentisch von einem anderen Medium interviewt wird. „Mo ist einer der lustigsten Typen, die ich kenne“, sagt Brandt lachend, „dort drüben würde ich gerne mal zuhören.“
Nach einer Weile lauscht Brandt dann den Fragen des Reporters. Der 26 Jahre alte Nationalspieler hat sich viel vorgenommen für die restliche Saison, wie aus seinen Antworten zu hören ist. In Marbella, wo es 320 Sonnentage im Jahr gibt, sind ausgerechnet an diesem Tag dunkle Wolken aufgezogen. Es regnet. Das Interview findet deshalb in der Lobby eines Fünf-Sterne-Hotels statt.
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Brandt spricht über seinen persönlichen Aufschwung, einen Bumerang-Effekt, seinen gefallenen Marktwert und die verkorkste WM in Katar.
„Wir haben zu viele Gegentore gefressen“
SPORT1: Regen in Marbella – das passt zur bisherigen Bundesliga-Saison des BVB, oder?
Brandt: (lacht) Es ist schon untypisch für die Gegend hier. Aber die Sonne kommt in den nächsten Tagen ja wieder raus und dann ist es wieder schön. Auf Regen folgt bekanntlich Sonne. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
SPORT1: Das könnte man auch auf den BVB projizieren. Was macht Ihnen Mut, dass auf die regenreiche Bundesliga-Saison wieder Sonne folgt und es eine Aufholjagd in der Rückrunde gibt?
Brandt: Wir haben in Mo, Marco, Jamie, Sébastien und Thomas (Mahmoud Dahoud, Marco Reus, Jamie Bynoe-Gittens, Sébastien Haller und Thomas Meunier, Anm. der Redaktion) fünf Spieler dazubekommen, die lange verletzt waren. Dadurch haben wir eine neue Qualität. Uns hat es schon weh getan, dass sie im ersten Teil der Saison weggebrochen sind. Ich hasse es eigentlich, wenn man das als Argument heranzieht. Das darf keine Ausrede für unsere schwankenden Leistungen sein, aber irgendwie hängt das schon auch damit zusammen.
Julian Brandt: „Das steht über allem“
SPORT1: Was muss sich beim BVB grundlegend bessern?
Brandt: Wir haben zu viele Gegentore gefressen und zu viele Spiele verloren. Die unnötige Niederlage in Köln und die beiden Niederlagen zum Jahresabschluss in Wolfsburg und Gladbach haben weh getan. Du kannst immer mal ein schlechtes Spiel haben, aber wir hatten einfach zu viele davon. Es fühlt sich gut an, dass wir aus einer WM-Pause kommen, die verletzten Spieler wieder fit sind und die Hinrunde noch nicht ganz beendet ist. Wir haben noch große Ziele!
SPORT1: Die da wären?
Brandt: Wir wollen uns für die Champions League qualifizieren, das steht über allem. In den beiden Pokal-Wettbewerben stehen wir gut da. Das, was im vergangenen Jahr nicht so gut lief, läuft jetzt zum Glück. Wir wollen in beiden Wettbewerben weiterkommen und uns in der Liga wieder oben festsetzen. Um das zu schaffen, dürfen wir den Start im neuen Jahr nicht verbocken, dieser Druck herrscht gleich von Anfang an! (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Es braucht schon viel, dass die Bayern das noch verspielen“
SPORT1: Neun Punkte beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern. Ist der Rivale uneinholbar enteilt?
Brandt: Das ist gerade gar nicht unser Thema. Wir stehen auf Platz sechs, aber natürlich schielst du auch nach oben. Du guckst auch mit einem Auge auf die Paarung Bayern gegen Leipzig gleich am ersten Spielwochenende. Es sind nur drei Punkte bis Platz zwei. Wenn wir zwei, drei Spiele hintereinander gewinnen, kann sich schon wieder etwas tun. Neun Punkte sind aber schon ein Brett, das wissen wir. Es braucht schon viel, dass die Bayern das noch verspielen. Die Flinte werfen wir deshalb natürlich nicht ins Korn.
SPORT1: Bei den Bayern fällt Manuel Neuer für den Rest der Saison aus. Ein Vorteil für Ihre Mannschaft?
Brandt: Ich finde, dass Sven Ulreich ein guter Keeper ist, der schon lange im Verein spielt und seine Leistung gezeigt hat. Ich verstehe die ganze Diskussion um eine Neuer-Nachfolge gar nicht. Manu schätze ich natürlich sehr. Er ist immer noch der geilste Keeper, den es auf diesem Planeten gibt. Trotzdem sage ich: Die Mannschaft wird auch seinen Ausfall auffangen können. Für ihn persönlich tut es mir sehr leid. Es ist ärgerlich, dass das auch noch beim Skifahren passiert ist.
Haller? „Bin überrascht, wie fit er ist“
SPORT1: Haben Sie eigentlich eine Vertragsklausel, die Ihnen als Fußballprofi das Skifahren untersagt?
Brandt: Ich weiß es gar nicht. Bei mir ist das ohnehin kein Thema. Ich bin ein Nordlicht, bei uns gibt es keine Berge, ich war privat noch nie in einem Skigebiet.
SPORT1: Wir haben vorhin über die Rückkehrer beim BVB gesprochen. Einer davon ist Sébastien Haller, der in einer Medienrunde hier in Marbella sein Comeback für das Heimspiel am 22. Januar gegen Augsburg in Aussicht gestellt hat. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Brandt: Ich bin überrascht, wie fit er ist. Er muss sich natürlich noch an einige Dinge gewöhnen, gerade bei den Spielformen. Er hatte ja im Sommer kaum Zeit, sich mit uns einzuspielen. Ich freue mich sehr, wenn er wieder in einem Pflichtspiel mit uns auf dem Platz steht. Wir sollten natürlich nichts überstürzen. Klar ist aber: Seb gibt uns eine enorme zusätzliche Qualität. Ich feiere diesen Spielertypen sehr und fand ihn in Frankfurt und bei Ajax schon stark. Er kann Bälle festmachen, gibt uns die Möglichkeit, als Mannschaft nachzurücken. Und er schießt Tore am Fließband. Damit wird er uns definitiv helfen.
„Gutes Gespräch mit Edin“
SPORT1: Kommen wir zu Ihrer persönlichen Entwicklung. Im Sommer haben Ihre Aussagen aus einem Podcast für Aufsehen gesorgt.
Brandt: Das war ein ganz schöner Bumerang… (lacht)
SPORT1: Sie haben gesagt, dass Sie alle ihre Trainer „defensiv maximal gebrochen“ haben. „Jeder neue Trainer erzählt mir dasselbe, ich höre immer dieselben Sachen.“ Bei ihrem Coach Edin Terzic soll das überhaupt nicht gut angekommen sein. Mussten Sie zum Rapport?
Brandt: Wir haben darüber gesprochen. Ich hatte selbst das Gefühl, dass ich etwas klarstellen muss – vor allem bei den Leuten, die ein Stückweit über mein sportliches Leben bestimmen. Ich hatte ein gutes Gespräch mit Edin, im Übrigen auch mit Marco Rose. Beide waren nicht böse. Ich kann schon verstehen, dass es beiden nicht gefallen hatte. Ich mag Podcasts und wenn ich mich wohlfühle, rede ich freischnauze. Meine erste Reaktion war: ‚Mist, du hast etwas gesagt, dass jetzt vielleicht hohe Wellen schlägt!‘ Wenn man die Zitate liest, wirkt es allerdings viel drastischer als das Gesagte.
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„Fühlt sich alles nochmal leichter an“
SPORT1: Offenbar hat es Klick gemacht. Sie arbeiten mehr gegen den Ball, laufen mehr, Ihre Zweikampfwerte sind besser. Wieso musste es erst zu diesem Bumerang-Moment kommen?
Brandt: Edin und ich daten uns oft up. Ich habe im Sommer einen enormen Schritt nach vorne gemacht. Es fühlt sich alles nochmal leichter an für mich. Ich habe mich nach den Gesprächen mit Edin weiterentwickelt. Ich weiß, wie ich in die Zweikämpfe gehen muss, was ich bei der Arbeit gegen den Ball machen muss, damit ich auf dem allerhöchsten Niveau bestehen und in der ersten Elf stehen kann. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das endlich verstanden habe. Besser spät als nie.
SPORT1: Vor zweieinhalb Jahren haben wir uns in Bad Ragaz zu einem Interview getroffen. Damals haben Sie gesagt, dass kein „Zweikampfmonster“ mehr aus Ihnen wird. Sie hatten zu der Zeit nur eine Gelbe Karte in der Bundesliga gesehen, mittlerweile sind zwei weitere dazugekommen. Immerhin.
Brandt: Wenn es in eine 1-gegen-1-Situation geht, darf der Gegner nicht mehr so leicht an mir vorbeikommen, das habe ich mittlerweile begriffen. Ich habe mir persönlich auch vorgenommen, dass ich zwei, drei Gelbe Karten mehr sammle und auch mal einen Gegenspieler weggrätsche. Das gehört zum BVB-Fußball dazu. Ich möchte natürlich auch mehr Scorerpunkte sammeln, daran werde ich am Ende gemessen. Ich habe mich geärgert, dass ich in der vergangenen Saison mit meinen Bundesliga-Toren nur einstellig war. Das möchte ich verbessern. Mit fünf Toren und drei Vorlagen sieht der Trend ganz okay aus.
„Was bedeutet der Marktwert in dieser verrückten Zeit schon?“
SPORT1: Im Sommer 2019 holte Sie der BVB als aufstrebenden Nationalspieler für 25 Millionen Euro von Bayer Leverkusen. Ihre persönlichen Leistungen waren schwankend, mit dem Verein haben Sie nur einen Titel geholt. Hand aufs Herz, haben Sie sich mehr von dem Wechsel erhofft?
Brandt: Ich mache mein Glück nicht an Titeln fest. Ich habe beim BVB brutal viel gelernt und bin ein anderer Mensch geworden. Ich würde diesen Wechsel jederzeit wieder machen. Natürlich könnten mehr Trophäen in der Vitrine stehen, aber ich bin ja auch daran beteiligt, dass wir nur diesen einen Titel 2021 im DFB-Pokal holen konnten. Ich glaube fest daran, dass wir noch Titel holen werden.
SPORT1: Ihr Marktwert ist in den letzten Jahren von 50 auf 28 Millionen Euro gesunken. Haben Sie an diesem Zerfall zu knabbern?
Brandt: Dieses Thema begleitet mich nicht. Es spiegelt ja nicht das wider, was ich am Ende wirklich kann. Beim Marktwert spielen viele Komponenten eine Rolle. In Leverkusen hatte ich eine super Zeit und in Dortmund war leider ein für mich persönlich katastrophales Jahr dabei, mit dem ich sehr selbstkritisch umgegangen bin. Aber was bedeutet der Marktwert in dieser verrückten Zeit schon? Am Ende kommt vielleicht Newcastle um die Ecke und sagt: ‚Wir finden den Spieler XY trotz des Marktwertes so geil, hier habt ihr 80 Millionen!‘ Die Fußballwelt ist verrückt. Ich stelle mal eine Gegenfrage: Sind Marktwerte denn für euch Journalisten wichtig?
BVB-Star Brandt: „Ich liebe Fußball“
SPORT1: Es ist am Ende ein Preisschild, eine bestimmte Währung für den Spieler und vor allem den Verein. Und für uns als Medien kann ein Spieler mit einem höheren Marktwert natürlich interessanter sein.
Brandt: Okay, das verstehe ich. Sagen wir so: Ich arbeite dran, dass der Marktwert wieder hochgeht. Ich habe mich aber mit einem Marktwert von 50 Millionen nicht anders gefühlt als mit 28.
SPORT1: Sie haben von der verrückten Fußballwelt gesprochen. Hat Sie der Wechsel von Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr, der dem Superstar rund 200 Millionen Euro jährlich bringen soll, überrascht?
Brandt: Nein! Die Fußball-Romantik in mir hätte sich sicherlich etwas anderes gewünscht. Aber ich bin mittlerweile leider vielleicht ein bisschen abgestumpft.
„Mit diesen Wüsten-Transfers kann ich nichts anfangen“
SPORT1: Gibt es denn den Fußball-Romantiker Julian Brandt?
Brandt: Ja, natürlich. Ich liebe Fußball, das reine Spiel an sich. Mit diesen Transfers in die Wüste oder nach China kann ich persönlich nichts anfangen. Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, irgendwann mal in der Wüste zu spielen. Das schließe ich kategorisch aus.
SPORT1: Wegen der gesellschaftspolitischen Umstände, oder warum?
Brandt: Nein, gar nicht deshalb. Dafür sollte man immer offen sein. Bei mir ist es eher die Liebe zum europäischen Fußball, den ich von klein auf kenne. Es gibt gewisse Dinge, die muss ich nicht erfahren. Mich reizt die Wüste nicht, auch nicht China oder die USA. Wenn ich am Ende meiner Karriere nur in Europa war, bin ich völlig zufrieden.
„Bei diesem Verein würde ich gerne noch mal spielen!“
SPORT1: Für welchen Verein möchten Sie nochmal auflaufen?
Brandt: Ich habe mir als kleines Kind immer vorgenommen, dass ich Profi werde und irgendwann wieder nach Bremen zurückkehre. Mein kleiner Bruder spielt da, meine Familie wohnt in Bremen. Ich habe eine besondere Beziehung dorthin. Das muss nicht passieren, war jetzt auch eher eine spontane Reaktion auf andere Spieler, die in die Wüste wechseln. Aber das wäre jedenfalls eher mein Ding.
SPORT1: Es gibt Gerüchte um Al-Nassr und Ihren Kapitän Marco Reus. Wie denken Sie darüber?
Brandt: Ich persönlich kann mir Marco Reus im Trikot von Al-Nassr nicht vorstellen.
„Wurde deshalb nie nervös“
SPORT1: Sie zählten im Sommer im Zuge des personellen Umbruchs zu den Verkaufskandidaten. Hat Sie das persönlich getroffen?
Brandt: Ach, das habe ich schon häufiger gelesen. Ich habe mich manchmal gefragt, woher das kommt. In den vier Jahren in Dortmund kam jedenfalls niemand zu mir und meinte: ‚Jule, wir überlegen, dich abzugeben.‘ Ich wurde deshalb nie nervös.
SPORT1: Sie sollen mal kurz vor einem Wechsel zum FC Arsenal gestanden haben.
Brandt: Das war nie ansatzweise ein ernstes Thema für mich. Wir haben vorhin über Fußball-Romantik gesprochen. Wenn ich mich mit einem anderen Verein beschäftigen oder es Wechsel-Gedanken geben würde, wüsste der BVB sofort Bescheid. Ich würde den Verein als allererstes informieren. Da bin ich vielleicht noch ein bisschen ‚oldschool‘.
„Es ging bei der WM oft gar nicht um Sport“
SPORT1: Ihr Vertrag läuft noch bis 2024. Wo liegt Ihre Zukunft?
Brandt: Ich hatte nie einen Karriereplan und kann die Frage daher nicht beantworten. Bei mir ist alles offen. Ich fühle mich hier wohl, wer weiß aber, wohin der Wind einen weht. Wenn hier alles top läuft, wir uns in den Armen liegen und ich verlängere, dann wäre ich glücklich. Es kann aber alles passieren. Deshalb ist eine Einschätzung schwierig.
SPORT1: Sie waren in Katar bei der WM dabei. Waren die politischen Begleitumstände der Hauptgrund für das Vorrunden-Aus?
Brandt: Politik war ein riesengroßes Thema, das uns in der Mannschaft begleitet hat. Es war selbstverständlich nicht der Hauptgrund dafür, dass wir nicht erfolgreich waren, aber das Thema hatte sicher einen gewissen Anteil. Es ging bei uns gefühlt oft gar nicht um Sport, sondern um Binden, Politik und andere Debatten.
Es ist wichtig, dass wir kritisch sind, aber wir waren eigentlich in Katar, um eine erfolgreiche WM zu spielen und nicht, um ein fremdes Land so zu ändern, wie es uns als Europäern passt. Ich glaube, dass es uns als Land und als DFB gutgetan hätten, wenn wir uns irgendwann auf das Turnier gefreut und das Gastgeberland Katar angenommen hätten. Wenn jemand sagt: Ich möchte den Fernseher nicht anmachen, weil in Katar gespielt wird und es bei uns im Winter 4 Grad hat, dann ist das völlig okay. Als Mannschaft hätten wir uns über mehr Unterstützung aus der Heimat gefreut. Das hat leider oft gefehlt und das fand ich schade.
„Hätten Sie sich vom DFB mehr Unterstützung gewünscht?“
SPORT1: Hätten Sie sich speziell vom DFB mehr Unterstützung gewünscht, gerade im Binden-Zoff, der die Mannschaft vor dem Auftaktspiel gegen Japan bereits gespaltet haben soll?
Brandt: Es hingen alle irgendwie mit drin. Ich sage nicht: Der DFB ist böse, die Journalisten sind böse, Katar ist böse. Es ist schwierig, diese Frage in einem Satz zu beantworten. Es gab einige Spieler bei uns, die sich aktiv um das Thema gekümmert haben. Wir dürfen wichtige Themen wie Menschenrechte nicht unter den Teppich kehren, das ist klar. Wir müssen darauf hinweisen.
Aber es wäre gut gewesen, wenn wir zusammen mit dem DFB dafür gesorgt hätten, dass das politische Thema nicht endlos so groß wird und sich eine Eigendynamik entwickelt. Wir wollen 2024 bei der Heim-EM ein erfolgreiches und schönes Turnier haben. Es wird auch nicht jede Nation mit unseren Werten, unseren Städten und unserer Religion zufrieden sein, wir wollen aber, dass das akzeptiert wird.
Wir hätten an einem gewissen Punkt einen Strich unter das Thema ziehen müssen und als DFB, als Medien, als Politiker sagen müssen: ‚Jetzt ist alles von allen mehrfach gesagt. Jetzt unterstützen wir die Mannschaft, jetzt spielen wir Fußball!‘ Die Argentinier sind das beste Beispiel. Es waren tausende Fans vor Ort, die waren so heiß auf diese WM.
Das Land stand hinter dieser Mannschaft. Und das wünscht sich doch jeder Spieler, das gibt dir Kraft. Wir müssen es zur Heim-EM hinbekommen, dass alle Bock auf den Fußball, auf das Turnier und auf uns als Nationalmannschaft haben. Und dann liegt es natürlich vor allem an uns und unseren Leistungen.