Was sich seit Tagen angebahnt hat, ist fix.
Hellmann hat das Zeug zur Dauerlösung
Gemeinsam mit Oliver Leki wird Axel Hellmann nach dem Aus von Donata Hopfen die Geschicke an der Spitze der DFL leiten – zunächst bis Saisonende.
Mit Blick auf Hellmann gilt: ein logischer, folgerichtiger Schritt. Der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt hat sich nach 20 Jahren als Funktionär einen Namen in der Branche gemacht.
Eintracht-Triumphe eng mit Hellmann verbunden
Dass die Hessen so etwas wie das Team der Stunde der Bundesliga sind, steht auch ganz eng in Verbindung mit dem Namen Hellmann. Seit dem Relegationssieg 2016 hat sich Frankfurt von einer eher grauen Maus hin zu einem der erfolgreichsten deutschen Klubs hinter dem FC Bayern München entwickelt.
Pokalfinale 2017, Pokalsieg 2018, Europa-League-Halbfinale 2019, Europa-League-Sieg 2022, Champions-League-Achtelfinale 2023. Und immer mittendrin? Axel Hellmann!
Die steile Entwicklung der Eintracht hat viele Gesichter. Hellmann jedoch ist der Klebstoff des Klubs. Vor allem dann, wenn der Wind rauer wird, tritt er in Gesprächen mit vertrauten Journalisten als Moderator auf. Verweist stattdessen auf die wirklich schlimmen Zeiten des Vereins, als etwa ein Lizenzentzug zu Beginn des Jahrtausends drohte.
Stadionausbau oder Sponsorenvertrag sind Hellmanns Erfolge
Hellmann kann dieses Selbstvertrauen haben. Auf seiner Seite im Bereich Marketing und Kommunikation hat er viel bewegt: Ob Zehn-Millionen-Euro-Vertrag mit Hauptsponsor Indeed, den bestens bezahlten und langfristig ausgehandelten Stadionname „Deutsche Bank Park“ oder den Arena-Ausbau von rund 51.500 auf 60.000 Plätze.
Die Anhänger suchen den Mann, der früher selbst in der Kurve stand. Und Hellmann selbst sucht diesen Kontakt zur Basis.
Gespräche mit dem 51 Jahre alten Juristen sind dabei nicht immer angenehm, vertritt er doch einen klaren Standpunkt. Hellmann war vor Jahren eine der treibenden Kräfte des „Team Marktwerts“, als Traditionsklubs sich zusammenschlossen und für die Umverteilung der TV-Gelder kämpften.
Natürlich klappt(e) nicht alles, was Hellmann in die Hand nimmt und nehmen will. Dessen Sorge vor der „Verzwergung der Bundesliga“ etwa kam nicht bei jedem Manager gut an.
Wird aus der Interims- eine Dauerlösung?
Seine Art als Macher imponiert dennoch. Im August wurde er mit 16 von 18 Bundesliga-Ja-Stimmen ins Präsidium der DFL gewählt. Hans-Joachim Watzke erklärte damals in seiner Rolle als DFL-Aufsichtsratschef auf SPORT1-Nachfrage: „Es ist kein Geheimnis, dass ich die intellektuellen Fähigkeiten und die Durchsetzungsfähigkeit von ihm sehr schätze. Ich glaube, dass Hellmann diesem Präsidium guttut.“
Ob aus der Interims- eine Dauerlösung wird? Hellmann ist ein Stratege, der mit guter Arbeit einen großen persönlichen Karriereschritt einleiten kann. Er hat das Zeug dazu. Sein Vertrag bei der Eintracht läuft zwar noch bis 2027, aktuell führt er sein Werk noch fort.
Doch wenn Hellmann seine Reden, in denen er zumeist drei Schwerpunkte beleuchtet, hält und mit markigen, knackigen Sätzen die Richtung vorgibt, dann werden diese Worte auch über die Grenzen hinaus wahrgenommen. (Watzke bestätigt: Axel Hellmann und Oliver Leki übernehmen Spitze der DFL nach Hopfen-Aus)
Hellmann und die DFL? Passt wie die Faust aufs Auge
Für die Eintracht wäre ein solcher Verlust natürlich heftig. Der Klub zeigt sich zwar - wie so oft in der Vergangenheit - gut vorbereitet. Philipp Reschke stieg im Sommer vom Klub-Juristen zum vierten Vorstandsmitglied auf. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Hatte man am Main bereits etwas geahnt? Möglich! Generell ist der Europapokalsieger in der DFL stark vertreten, neben Hellmann decken sieben weitere Eintracht-Mitarbeiter strategische Felder ab.
Doch „Grenzen verschieben“ - so seine Kernbotschaft - kann vor allem dieses Gesicht der Frankfurter besonders gut. Wie lange Hellmann das noch in der Mainmetropole macht? Wer ihn zuletzt auf seine Zukunft ansprach, bekam nur ein freundliches Lächeln.
Der deutsche Fußball benötigt starke Persönlichkeiten. Eine solche ist Axel Hellmann. Es passt deshalb wie die Faust aufs Auge.