Als Filip Kostic nach vier Jahren bei Eintracht Frankfurt zu Juventus Turin abwanderte, musste schnell Ersatz her.
Kostic-Ersatz vor Eintracht-Abschied?
Wenige Tage später wurde Luca Pellegrini präsentiert. Der Italiener kam im Gegenzug - neben einer Ablöse für Kostic, die auf 15 Millionen Euro anwachsen kann - für ein Jahr auf Leihbasis an den Main.
Seit einigen Wochen allerdings gibt es Spekulationen über das vorzeitige Ende der Zusammenarbeit. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Glasner auf der Japan-Reise sauer auf Pellegrini
Was war passiert?
Auf der Abschlusstour in Japan wurde es in der Eintracht-Kabine etwas lauter, Trainer Oliver Glasner strich ihn daraufhin für den zweiten Testkick. (NEWS: Die Probleme des Kostic-Erben)
Nach der Rückkehr sagte der Österreicher auf SPORT1-Nachfrage: „Mir braucht niemand eine Antwort geben. Mir geht es darum, dass ich von allen Spielern sehen will, dass die Dinge, die wir trainieren, umgesetzt werden. Da muss niemand auf einen Anschiss warten, um mir Antworten zu geben. Das muss schon aus Eigeninteresse passieren.“
Glasners Geduld ist endlich, weitere Fehltritte sollte sich Pellegrini nicht mehr erlauben. Aktuell ist diese Leihe für alle Parteien ein Flop. Auf Pellegrinis Konto stehen weder Tor noch Vorlage, in nur drei Pflichtspielen stand der linke Schienenspieler die gesamte Länge über auf dem Feld. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Eintracht-Flop? Krösche stellt sich vor Pellegrini
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche nahm ihn auf SPORT1-Nachfrage in Schutz: „Luca hatte nach einem ordentlichen Start Schwierigkeiten und dann auch leichte Verletzungsprobleme. Man hat gesehen, dass er den Willen hat, sich reinzuarbeiten, aber seinen Rhythmus noch nicht so richtig gefunden hat.“
Pellegrini habe, so Krösche weiter, „sein volles Potenzial bei uns noch nicht ausgeschöpft“. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Der Sportvorstand der Hessen will den italienischen Nationalspieler (ein Länderspiel) allerdings noch nicht aufgeben: „Man konnte immer wieder feststellen, dass er eine gute Geschwindigkeit und auch ein gutes Zweikampfverhalten mitbringt. Entscheidend wird sein, dass er diese Qualitäten kontinuierlich und verlässlich auf den Platz bringt - und sich täglich im Training weiterentwickelt.“
Die deutliche Ansprache von Glasner wollte er nicht überbewerten: „Kritische Worte vom Trainer zu bekommen, kann immer auch förderlich sein - das ist normal und hat schon immer dazu gehört.“ (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Leihabbruch aktuell nicht geplant
Die Winterpause ist noch lang, das Trainingslager in Dubai elementar wichtig. Pellegrini kann die Gerüchte um seine Zukunft mit guten Auftritten verstummen lassen.
Geplant ist der vorzeitige Abbruch der Leihe SPORT1-Informationen zufolge aktuell nicht. Pellegrini sei ein „guter Junge“, der sich „in seinen jungen Jahren noch an den deutschen Fußball gewöhnen“ müsse.
Krösche weiß: Die Eintracht braucht für die Rückserie jede Kraft, mindestens 22 Pflichtspiele stehen auf dem Programm. Der Klub tanzt weiterhin auf den drei Hochzeiten Bundesliga (Rang vier), Champions League und DFB-Pokal (jeweils Achtelfinale). (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Krösche will Pellegrini unterstützen: „Von uns bekommt Luca die Rahmenbedingungen für seine Entwicklung. Er arbeitet aber an sich und will die Dinge, die wir ihm mitgeben, in der Vorbereitung umsetzen.“
Kann er den Stempel Flop so noch abwenden? Krösche erhöht den Druck und nimmt Pellegrini in die Pflicht: „Es liegt jetzt auch an ihm, wie die Zeit bei Eintracht Frankfurt endet.“ Noch hat er die Chance, seine Fußspuren in der Bundesliga zu hinterlassen.