An einem nasskalten Tag Ende November kam es beim Training von Eintracht Frankfurt bei einer eher harmlos erscheinenden Szene zu einer schwereren Verletzung.
Ex-FCB-Juwel: „Unglaublich geschockt“
Marcel Wenig ließ sich zunächst behandeln, wollte noch einmal mitwirken und brach dann nach Rücksprache mit Trainer Oliver Glasner die Einheit vorzeitig ab. (NEWS: Nagelsmann-Prognose hat sich erfüllt)
Die zunächst niederschmetternde Diagnose folgte am darauffolgenden Tag: Mittelfußbruch! (NEWS: Enthüllt! Selbst der Eintracht wurde Ronaldo angeboten)
Der 18-Jährige, der im Sommer ablösefrei vom FC Bayern an den Main gewechselt war, musste einen Rückschlag verkraften, wie er zugab: „Als ich die Diagnose gehört habe, war ich unglaublich geschockt und down.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Wenig zählt aber zu der Kategorie Spieler, die sehr reif und klar im Kopf sind. Der Mittelfeldspieler haderte nicht, sondern richtete nach erfolgreich verlaufender Operation sofort den Blick nach vorne. Es ist ein Wesenszug, den die Eintracht-Verantwortlichen sehr positiv zur Kenntnis nehmen. (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
So arbeitet Wenig an seinem Comeback
Wenig bleibt bei seinem Traum, den Sprung vom „Bambi“ zum etablierten Bundesliga-Spieler zu packen, geduldig. Obwohl er einen bis 2025 laufenden Profi-Vertrag unterschrieben hat, nahm er die Aufgabe im Unterbau der Frankfurter vollumfänglich an.
Er führte die U19 in der Youth League in die Playoffs, während der Nachwuchs vom FC Bayern, Bayer Leverkusen und RB Leipzig in der Vorrunde ausschied, und steuerte bei der zweiten Mannschaft in der Oberliga sechs Tore und fünf Vorlagen zur Herbstmeisterschaft bei. In Pokal und Bundesliga sammelte er zudem erste Einsatzminuten - sein Engagement kommt auch bei den Teamkollegen gut an. (NEWS: Nächster Top-Klub will SGE-Star Kamada)
Aktuell nutzt Wenig die Zeit in der Reha, die er mit Unterstützung der Familie in Nürnberg absolviert, um seinen Oberkörper zu trimmen. Mit einer Körpergröße von 1,88 Metern ragt er bereits heraus, an seiner Athletik und Kraft kann er nun gezielt und ganz in Ruhe arbeiten.
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Das 18-jährige Mittelfeld-Juwel schaut sich dabei Videos und Sequenzen an, mit innovativen visuellen Trainingsmethoden arbeitet er an seiner Reaktions- und Handlungsschnelligkeit. (NEWS: Frankfurts WM-Held wurde Bayern angeboten!)
Wie ist die Fußstellung beim Passspiel? Das Positionsspiel? Die Schärfe beim Abspiel? Das Zweikampfverhalten? Auf seiner Wunschposition als „Achter“ sind diese Feinheiten bedeutsam, hier will er sich peu á peu steigern. Der Ehrgeiz und Wille, den Durchbruch in der Beletage zu schaffen, ist groß.
Leihgeschäft? Daran verschwendet Wenig derzeit keinen Gedanken
Bei SPORT1 sagte Wenig bereits vor Wochen: „Ich muss mich weiter an das Tempo und die Intensität gewöhnen. In der U21 und Youth League will ich meine Leistung bringen, dann wird nach und nach der nächste Schritt folgen.“
Glasner jedenfalls nimmt den Ehrgeiz des begabten Mittelfeldspielers positiv wahr. Der Österreicher lobte bereits zu Saisonbeginn: „Marcel ist ein super vernünftiger Junge. Seine Entwicklung geht in die richtige Richtung.“ Der gebürtige Franke hat sich dafür voll auf das Projekt bei der Eintracht eingelassen. Wenig wohnt im Zentrum, zum Training fährt er regelmäßig mit dem Fahrrad. Nicht nur via Instagram sucht er die Nähe zu den Fans. (NEWS: Manga erklärt Eintracht-Abschied)
Wenig will die Stimmung der Stadt aus nächster Nähe aufsaugen, verstehen lernen, worauf es in der Mainmetropole ankommt. In Gesprächen mit ihm sticht dessen höfliche, bodenständige Art hervor. Er bleibt respektvoll beim „Sie“, ohne dadurch distanziert oder überheblich zu wirken. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Sollte alles gut laufen, kann er Anfang Februar wieder vollständig mitwirken, sich für weitere Profi-Einsätze bei Glasner anbieten. Wenig, der seinen Spielstil mit dem von Leon Goretzka vergleicht, sagte bei seiner Vorstellung im Juli: „Es ist ein tolles Gefühl, hier zu sein und einen Profivertrag unterschrieben zu haben. Mein Wunsch ist es nun, mich hier weiterzuentwickeln, viel von den Profis zu lernen und das Bestmögliche aus mir herauszuholen.“ (NEWS: Eintracht-Star über WM nach England?)
Gedanken an eine Leihe hat er SPORT1-Informationen zufolge keine. Nach der Saison steht möglicherweise ein größerer Umbruch in der Zentrale an, Daichi Kamada und Djibril Sow sind Abgangskandidaten, Kapitän Sebastian Rode wird auch in Zukunft Pausen benötigen. Wenig weiß um diese Situation. Er will sich daher weiter bei der Eintracht durchbeißen und seinen Traum leben. (NEWS: BVB will Eintracht-Star holen)